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Entscheidung in Gretna Green

Entscheidung in Gretna Green

Titel: Entscheidung in Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBORAH HALE
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dabei, mein pflichteifriger Liebster?“
    Sosehr er sich davor warnte, ihrem spielerischen Geplänkel eine tiefe Bedeutung beizumessen, das Wort Liebster klang wie eine süße Melodie in seinen Ohren.
    „Du bist fantasievoller als ich“, scherzte er. „Was schlägst du vor?“
    Während sie ihre Hand über seinen Oberkörper gleiten ließ, warf das erlöschende Kaminfeuer flackernde Schatten über ihr Gesicht.
    „Ich finde, du hast deine Kräfte für eine Nacht bereits genügend strapaziert.“ Mit sanftem Druck gegen seine Schulter zwang sie ihn, sich zurückzulegen.
    Bevor er Protest einlegen und ihr versichern konnte, seine Kraft reiche durchaus aus, um sie wenigstens noch einmal zu befriedigen, setzte Felicity sich mit gespreizten Beinen auf seine Schenkel. Bedächtig ließ sie ihre Hand über seinen breiten Brustkorb zum flachen Bauch und tiefer gleiten. Er gab ein tiefes Brummen von sich.
    „Du hast mir zwar versprochen, mich noch einmal zu erobern … diesmal genussvoll und langsam. Aber ich finde, du sollst deine Kraft noch eine Weile aufsparen, während ich uns beiden Vergnügen bereite“, sagte Felicity und ließ ihre Finger behände an seiner Männlichkeit entlanggleiten.
    Ihre vollen Lippen waren den seinen ganz nah – wie eine süße Frucht. „Lass mich deine Gebieterin sein.“
    „Mit Vergnügen“, raunte er in fiebernder Lust.
    Ihr dunkles Haar fiel nach vorne und verhüllte ihre Gesichter unter einem seidigen Schleier.
    „Ganz meinerseits“, versprach sie.
    Felicity hielt Wort und noch weit mehr. Sie verwöhnte ihn hingebungsvoll mit Händen und Lippen. Und wenn er der Verzückung gefährlich nahe war, ließ sie in letzter Sekunde von ihm ab, nur um ihr köstliches Liebesspiel von Neuem zu beginnen.
    Schließlich nahm sie ihn in den Tiefen ihres Schoßes auf, kurz bevor er darum betteln musste. Ein erleichtertes Stöhnen entfuhr Hawthorn, als er sie endlich in Besitz nehmen konnte, und Felicity hauchte glückselig seinen Namen, während sie ihn noch fester an sich zog. Kaum waren sie miteinander vereint, wurde Hawthorn in schwindelerregende Spiralen der Verzückung getragen.
    Als er wieder ins Bewusstsein zurückkehrte, war er hin und her gerissen zwischen Glückseligkeit und Widerstreben, glücklich, Felicity bis zum Morgen in den Armen zu halten, und mehr denn je widerwillig, sie wieder fortlassen zu müssen.
    Seit sie ihm das Angebot gemacht hatte, ihr Liebhaber zu werden, hatte er begonnen, diese Frau zu bewundern für ihren heißblütigen Lebenshunger und ihren kühnen Wagemut, sich den Geboten und Erwartungen der gehobenen Gesellschaft zu widersetzen. In jeder Hinsicht war sie das absolute Gegenteil von ihm, was ihn bisweilen in Rage versetzte. Aber andererseits fühlte er sich bei ihr geborgen wie nie zuvor.
    Die Befürchtung, sie für immer zu verlieren, hing wie eine dunkle Wolke über ihm und gab ihm das trostlose Gefühl, dass die Sonne für ihn nie wieder scheinen würde.
    Die Hindernisse zwischen ihm und Felicity schienen unüberwindlich. Aber er hatte bereits große Widerstände überwunden – in der Erziehung seiner Schwestern und in seinem Bestreben, das Familienvermögen wieder aufzubauen. Jeder Sieg forderte harte Arbeit, Beharrlichkeit und Opferbereitschaft.
    Felicity Lyte zu gewinnen war jede Anstrengung wert.
    Seine Geduld und Hartnäckigkeit, mochten sie noch so langweilige Tugenden sein, hatten ihm bislang gute Dienste geleistet und würden sich vielleicht auch diesmal als nützlich erweisen.
    Irgendwie ahnte er, dass der Schlüssel für eine denkbare gemeinsame Zukunft in Felicitys Vergangenheit verborgen war. Durfte er es wagen, danach zu graben, ohne sie zu verscheuchen?
    Den Kopf an Hawthorns Brustkorb gebettet, mit dem stetigen Rhythmus seines Herzschlags am Ohr, hatte Felicity sich nie geborgener gefühlt … und nie freier. Seine verlässliche Kraft und seine unbeugsame Beständigkeit waren wie ein fester Sockel, von dem sie sich frei wie ein Vogel in die Lüfte schwingen konnte.
    Diese Nacht war der Beweis dafür. Nie zuvor hatte sie im Liebesspiel die führende Rolle übernommen, nie ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund gestellt, um ihm Vergnügen zu bereiten. Das Ergebnis hatte sie in Gefilde der Verzückung getragen, die sie bislang nicht gekannt hatte. Es war gewesen, als gleite sie in beseligendem Glück über den Sternen dahin.
    Vielleicht war es passend, dass ihre tiefste Erfüllung mit diesem Mann ihre letzte sein sollte. Sosehr sie auch

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