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Entscheidungen

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Titel: Entscheidungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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kurz vor zehn. "Habt ihr Vanessa gesehen?"
    Langsam schüttelte mein Dad den Kopf.
    Ein Rumpeln ließ mich herumfahren.
    "Lily, es ist etwas Schreckliches… Oh, hi Mrs. Cooper, Mr. Cooper. Sam!" Vanessas Haar war zerzaust, ihr Hemd zerrissen, doch sie war am Leben. Es ging ihr gut. Erleichtert umarmte ich sie.
    "Was ist hier los?", wisperte sie mir ins Ohr.
    "Wir sind in meine Eltern gerannt. Wir wollten dich warnen."
    "Zu spät." Wir sahen uns an. "Mike und die anderen wollten unbedingt auf diese Party. Aber ich hatte ein ganz seltsames Gefühl, als wir an der Halle ankamen. Ich…" Ihre Stimme zitterte. "Ich erkenne… sie ." Sie sah unauffällig zu Sam hinüber, der uns aufmerksam lauschte und dabei geschickt dem fragenden Blick meines Vaters auswich. "Es waren so viele. Sie sind alle auch in die Halle gegangen. Ich habe gesagt, dass wir da nicht reingehen sollten, aber sie haben nur gelacht. Als Mike bei mir bleiben wollte, haben uns zwei angegriffen." Sie sah an sich hinunter.
    "Wer hat dich angegriffen, Kind?", fragte mein Vater fassungslos, doch sie beachtete ihn nicht weiter. "Es sind Dutzende, Lily. Ich konnte mich losreißen und bin sofort zurückgekommen. Aber sie haben Mike und die anderen. Es sind ganz viele… Menschen dort."
    "Xander hat mir eine SMS geschickt." Ich ignorierte gekonnt Sams Seufzen. "Ich weiß nicht, ob er und der Hunter schon auf dem Weg sind." Ich sah meine Eltern an. Es würde ewig dauern, ihnen eine einigermaßen plausible Geschichte zu erzählen, doch jetzt hatte ich keine Zeit dafür.
    "Wir müssen zu der Halle."
    "Das wäre Selbstmord", sagte Sam kühl.
    "Wir rufen jetzt die Polizei. Wenn ihr angegriffen wurdet", schaltete sich mein Vater ein.
    "Nein, Dad. Alles gut." Ich winkte ab.
    "Was ich nicht verstehe… Sam." Die Stimme meiner Mutter klang schwach. Für sie war Sam tot. Gestorben in den Ruinen der Hudson-Farm. Wie sollte sie auch begreifen, dass er nun plötzlich wieder vor ihr stand?
    "Mrs. Cooper, es tut mir leid. Wir haben jetzt leider gerade keine Zeit, Ihnen das zu erklären." Sam versuchte zu lächeln.
    Und wie sollte ich es ihr später plausibel machen?
    "Aber du bist nicht mehr am Leben." Mein Vater machte einen Schritt auf ihn zu.
    Sam und er sahen sich an.
    "So ganz stimmt das nicht."
    "Du siehst so anderes aus."
    "Können wir bitte erst einmal meinen Freund retten?" Vanessas Stimme klang ungewöhnlich schrill, und ich spürte die Panik, die von ihr ausging.
    Ich nickte. "Das ist jetzt das wichtigste! Mom, Dad, wir erklären euch das später. Bleibt bitte hier. Verlasst nicht das Zimmer. Wir müssen etwas erledigen."
    "Du bleibst schön hier, Fräulein. Da draußen geht es anscheinend nicht mit rechten Dingen zu. Du wirst dich nirgendwo angreifen lassen." Mein Vater griff nach meinem Arm und hielt mich fest.
    "Dad! Lass mich los." Ich schüttelte ihn ab. Mein Handy piepte erneut. Es war Xander.
    Wir sind auf dem Weg. Sei bitte vorsichtig. xxx
    Ich hörte Sam schnauben.
    "Xander braucht unsere Hilfe." Ich sah meinen Vater flehend an.
    "Xander?"
    "Aber nicht der Carter-Junge, oder?", fragte meine Mutter tonlos. "Der, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist…"
    Ich antwortete nicht. Was hätte ich auch sagen sollen? Wie sollte ich den beiden jemals verdeutlich, was passiert war? Wahrscheinlich würden sie mich in eine geschlossene Klinik einliefern lassen. Begründung: Liliane Cooper hängt mit Untoten rum.
    "Wir müssen los!", drängte Vanessa.
    Ich nickte. "Wir sind bald zurück, und dann erfahrt ihr alles. Wirklich. Sam?" Ich berührte ihn sanft am Arm. "Kommst du?"
    Er nickte unwillig.
    Ich konnte erkennen, dass er froh war, das Zimmer verlassen zu können. Das Zusammentreffen mit meinen Eltern schien ihn noch mehr mitzunehmen, als die Tatsache, dass Xander und ich Kontakt zueinander hatten.
    Gemeinsam traten wir in den Flur hinaus, und ich zog die Tür fest hinter mir ins Schloss.
    "Scheiße." Ich atmete ein paarmal tief ein und aus.
    "Was machen wir jetzt?"
    "Wir müssen zur Fabrik." Vanessas Stimme bebte.
    "Und was sollen wir dort tun? Geradewegs in eine Horde Vampire rennen und uns umbringen lassen?", fragte Sam gereizt.
    "Pst." Ich blickte mich misstrauisch um. Zwar waren noch Semesterferien, doch der ein oder andere hatte bereits wieder sein Zimmer bezogen. "Lasst uns nach draußen gehen. Ich rufe Xander an."
    "Natürlich." Sam sah mich nicht an.
    "Sam. Nicht jetzt." Ich nahm mein Handy in die Hand und lief die Stufen ins Erdgeschoss hinunter. Zu

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