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Entschuldigen Sie Meine Stoerung

Entschuldigen Sie Meine Stoerung

Titel: Entschuldigen Sie Meine Stoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan-Uwe Fitz
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Lost endet.«
    Wir kramen beide unsere Ausweise hervor und halten sie dem jeweils anderen unter die Nase. Mein Gegenüber heißt Johann Menke. Herr Menke wiederum überzeugt sich von meiner Identität.
    » OK , Herr Fitz.« Er spricht meinen Namen wie eine eklige, ansteckende Geschlechtskrankheit aus. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Tyler Durden Jan-Uwe Fitz heißt. So einen beknackten Namen würde sich mein Unterbewusstsein nicht aussuchen.«
    Der Mann kann keine zwei Sätze reden, ohne mich zu beleidigen. Bewundernswert.
    »Aber ich kann natürlich verstehen, wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen«, fährt er fort. »Ich werde Ihnen jetzt von den beiden Herrschaften am Nebentisch meine Anwesenheit bestätigen lassen.«
    »Das ist nicht nötig, Herr Menke. Ich glaube Ihnen auch so …«
    »Nein, Sie sollen ganz sicher sein, dass ich wirklich existiere. Ich bestehe darauf. Ich möchte nicht das Gefühl haben, dass Sie die ganze Zeit glauben, ich sei ein Hirngespinst.«
    »Schon OK . Wirklich…«
    »Schließlich könnte mein Ausweis gefälscht sein.«
    »Nein, nein …«
    Zu spät. Herr Menke beugt sich bereits wieder zu den beiden Geschäftsreisenden.
    »Entschuldigen Sie bitte. Wir brauchen Ihre Hilfe. Wir sind uns nicht sicher, ob es mich wirklich gibt. Könnten Sie das kurz bestätigen? Also nur, falls Sie mich sehen. Falls nicht, müssen Sie nichts sagen. Ich will ja nicht, dass Sie lügen. So wichtig ist es nun auch nicht.«
    Die beiden Herren blicken meinen Tischgefährten leer an.
    »Bleiben Sie jetzt ganz ruhig, Herr Fitz«, sagt Herr Menke nervös. »Ich möchte nicht, dass Sie in Panik geraten, aber es kann sein, dass ich tatsächlich nur Ihr Hirngespinst bin. Die beiden Herren reagierten gerade sehr seltsam auf mich. Ich versuche es gleich noch einmal. Diesmal aber lauter. Wenn das auch nichts nützt, fragen wir den Schaffner. Sollte er bestätigen, dass ich nur ein Geist bin … dann hätte ich mir das scheißteure Bahnticket auch sparen können.«
    »Schon gut, schon gut«, unterbricht der Ältere der beiden Businessreisenden. »Ich kann Sie deutlich sehen und hören, falls Sie das beruhigt. Ich wollte nur erst meine Nürnberger runterschlucken. Mit vollem Mund spricht man nicht. Doch, ich kann Sie deutlich sehen. Allerdings …« – er macht eine dramatische Pause – »… allerdings kann ich Ihnen nicht sagen, ob wiederum ich überhaupt existiere. Da kann man sich ja heutzutage wirklich nicht mehr sicher sein. Man liest ja so viel.«
    Erleichtert lehnt sich Herr Menke zurück. »Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen. Und dem Herrn Fitz erst. Vielen Dank. Sie haben uns sehr geholfen.« Der Businessreisende isst weiter, Herr Menke atmet tief durch. »Mein Gott, hatte ich eine Angst, dass es mich nicht gibt.«
    In diesem Moment tritt der Kellner an unseren Tisch und fragt, ob wir etwas bestellen möchten. Ich bin noch mit einem Kaffee versorgt und lehne dankend ab. Herr Menke ordert Chili con carne. Als der Kellner gegangen ist, seufze ich: »Na, das sind alles so Sachen.«
    Herr Menke zuckt erschrocken zusammen. Ich auch, denn wenn jemand erschrickt, erschrecke auch ich. Erschrecken wirkt auf mich ansteckender als Gähnen.
    »Tun Sie mir bitte einen Gefallen, Herr Fitz«, ruft er verärgert durch den Speisewagen. »Wenn wir schon die nächste Zeit zusammen an einem Tisch verbringen müssen: Dreschen Sie bitte keine Phrasen. Ich hasse Phrasen. Noch eine Phrase – und ich gehe Ihnen an die Gurgel.«
    »Sie wollen mir wegen einer Phrase an die Gurgel gehen?«
    »Ich will Ihnen nicht an die Gurgel gehen. Ich muss Ihnen an die Gurgel gehen. Meine Dämonen zwingen mich dazu.«
    »Sie erwürgen mich, weil ich eine Phrase dresche?«, frage ich ungläubig.
    »Ich bin mit meinen Nerven ganz schön am Ende«, sagt er vorwurfsvoll. »Die vielen Menschen. Die Enge. Der Quatsch, den Sie reden …«
    »Sie sind mir ja einer.«
    »Ha! Da! Schon wieder! Wieder eine Phrase«, kreischt er hysterisch. »Ich kann mich nicht mehr zusammenreißen. Es ist stärker als ich!« Dann klappt sein Kinn nach rechts weg.
    »Oh, Ihr Kinn ist nach rechts weggeklappt«, bemerke ich.
    »Ja, das ist kein gutes Zeichen. Ich glaube, ich habe gerade die Kontrolle über mich verloren.«
    »Hoffen wir, dass der Schaffner nicht gerade jetzt Ihr Ticket sehen möchte.«
    »Er würde mich auf meinem BahnCard-Foto auch gar nicht erkennen. Darauf ist mein Kinn noch intakt.«
    Dann erhebt sich Herr Menke von seinem Sitz,

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