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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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aufs offene Meer nahm und die Lazarus wieder in Sicht kam, kniete sich Ben Trask hin und zog aus einem Sack unter seinem Sitz eine Sterling-Maschinenpistole hervor. Er öffnete den Schaft und ließ ein gebogenes Magazin mit 9-mm-Kugeln einrasten, dann legte er die Pistole zwischen seine Füße und zog den Sack darüber.
    Als sie einen Kilometer aufs offene Meer hinausgefahren waren, wendete Darcy und raste wieder auf das weiße Schiff zu. Auf der Yacht herrschte jetzt Hektik. Die drei Leute an Deck liefen um die Reling herum, blieben alle paar Schritte stehen und blickten ins Wasser hinunter. Jazz und Manolis mussten jeden Augenblick ankommen. Darcy beschleunigte weiter, und Zek winkte wie zuvor. Die Männer auf Deck kamen an der Reling zusammen, und wieder fühlte Zek, wie Ferngläser auf ihren fast nackten Körper gerichtet waren. Aber das Interesse war diesmal keinesfalls sexueller Natur.
    Dann, als Darcy das Boot auf die Seite legte und wieder im Kreis um die Yacht herumfuhr, hörten sie das Rasseln der Ankerkette, die hochgezogen wurde. Die Motoren erwachten stotternd zum Leben. Und jetzt kam ein vierter Mann aus der Kajüte an Deck. In seinen Armen hielt er ein kurzläufiges, kompaktes Maschinengewehr.
    »Verdammt«, fluchte Ben Trask. Man hätte meinen können, dieser Warnruf sei der offizielle Anpfiff für die Schlacht gewesen.
    Der Mann mit dem Maschinengewehr eröffnete das Feuer. Er stand breitbeinig auf dem Deck der Lazarus und beharkte das kleinere Schiff mit Blei. Zek war vom Kabinendach heruntergekrochen; als sie in der kleinen Kabine Deckung suchte, zerplatzte die Windschutzscheibe und Darcy spürte, wie heißes Blei an ihm vorbeizischte. Dann stand Trask auf und erwiderte das Feuer. Der Schütze auf der Lazarus wurde zurückgeschleudert, als hätte ihn eine Dampframme getroffen. Er prallte auf einen Poller an Deck, dann stürzte er über die Reling und fiel ins Wasser. Ein anderer Matrose rannte los, um die nun herrenlose Waffe an sich zu bringen.
    Darcy hatte das Schiff jetzt umrundet und entfernte sich von ihm. Er raste mit Vollgas auf das Meer hinaus. Aber als Zek aus der Kabine kam, ergriff sie das Steuerrad und riss es scharf herum. »Da! Sieh dir das an!«
    Darcy überließ ihr das Steuer und sah sich um. Der Mann mit der Waffe auf dem Deck der Lazarus feuerte ins Wasser hinunter. Er schoss auf etwas, das sich langsam von dem weißen Schiff entfernte. Es konnte sich nur um Jazz oder Manolis handeln, oder um beide.
    »Du steuerst!«, brüllte Darcy und rannte zu Trask, der immer noch schoss. Unter dem Sitz zog er einen zweiten Sack hervor. Aber noch während er lud, erklang plötzlich wieder das wütende Bienensummen abgefeuerter Kugeln, und Trask schrie auf und torkelte zurück. Es gelang ihm gerade noch, sich festzuhalten und nicht über Bord zu gehen. Trasks linker Bizeps hatte plötzlich ein sauber ausgestanztes Loch, das sich einen Augenblick später purpurn färbte, als das Blut herausquoll. Und dann war Darcy auf den Füßen und erwiderte das Feuer.
    Aber die Lazarus war in Bewegung; sie fuhr rückwärts aus der Bucht heraus und begann sich langsam um die eigene Achse zu drehen. Das Wasser kochte heftig, wo die Turbinen stampften. Die Vampirjäger hatten keine Möglichkeit, sie aufzuhalten, und ließen sie davonfahren. Zek ging zu Trask hinüber, um zu sehen, ob sie etwas für ihn tun konnte. Er zog eine Grimasse, versicherte ihr aber: »Mit mir ist alles in Ordnung. Ein normaler Druckverband reicht vollkommen.«
    Köpfe durchstießen die Wasseroberfläche, als Zek Trask das T-Shirt vom Leib riss, um daraus einen Verband und eine Schlinge zu fertigen. Darcy reduzierte die Geschwindigkeit und steuerte das Boot zu Jazz, der sich wassertretend die Sauerstoffflaschen abstreifte, dann half er ihm an Bord. Manolis kam kraftvoll herbeigekrault. Einen Moment später war auch er an Bord gezogen. Der Motor des Boots keuchte einmal laut auf und verstummte dann.
    »Abgesoffen!«, stöhnte Darcy.
    Ben Trask zeigte aufs Meer hinaus. »Mein Gott! Oh mein Gott!«
    Die Lazarus hatte gewendet und kam zurück. Das Dröhnen ihrer Motoren wurde lauter und schneller, als sie auf das kleinere Boot zu raste. An ihrer Absicht konnte kein Zweifel bestehen. Manolis, der verzweifelt hantierte, um den Motor wieder zum Laufen zu bringen, warf nervös einen Blick auf seine wasserdichte Armbanduhr. »Sie hätte mittlerweile schon hochgehen müssen«, brüllte er. »Die Haftminen, sie ...«
    Die Lazarus war vielleicht

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