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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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»Eine halbe Stunde noch, und wir sind da. Willst du alles noch einmal durchgehen?«
    Darcy schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr wisst alle, was ihr zu tun habt. Und was mich angeht, ich bin dieses Mal nur ein Passagier. Jedenfalls bis wir auf der Insel und in Janos’ Heimstatt sind.« Er sah zu seinem Team hinüber.
    Zek schälte sich gerade aus ihrem dünnen einteiligen Kostüm. Darunter trug sie einen gelben Badeanzug, bei dessen Herstellung man drastisch an Stoff gespart und der Fantasie nicht mehr viel Raum gelassen hatte. Man sah der Telepathin ihr Alter nicht an; sie war schlank, sonnengebräunt und einfach nur atemberaubend. Mit ihren blauen Augen, dem blonden, goldschimmernden Haar und ihrem betörenden Lächeln konnte es einfach keinen lebendigen oder auch nur untoten Mann geben, der ihr nicht die volle Aufmerksamkeit geschenkt hätte!
    Ihr Ehemann sah sie an und grinste.
    »Was ist so komisch?«, fragte sie und warf den Kopf in den Nacken.
    »Ich dachte nur gerade, dass wir die Kerle mit ihrem Schiff versenken wollen. Es geht nicht darum, dass sie dir ins Wasser nachspringen sollen.«
    »Das ist etwas, das ich von Lady Karen auf Starside gelernt habe«, sagte sie. »Wenn ich sie ablenken kann, dann ist es für euch viel leichter und sicherer, euren Job zu machen. Karen war eine Expertin auf dem Gebiet.«
    »Die werden ganz bestimmt abgelenkt sein!«, versicherte Manolis ihr.
    In der Zwischenzeit hatte Ben Trask einen kleinen schaumstoffgefüllten Koffer geöffnet und ihm vier der sechs glänzenden Metallscheiben entnommen. Sie waren vielleicht fünf Zentimeter dick und maßen zwanzig Zentimeter im Durchmesser. Die Rückseite jeder der Scheiben war schwarz und bestand aus einem Magneten, während es auf der Vorderseite einen Sicherungsschalter und eine Zeitschaltuhr gab. Manolis sah kopfschüttelnd zu, wie er die Haftminen anstelle der üblichen Bleigewichte an seinem Tauchgürtel befestigte. »Ich weiß immer noch nicht, wie du die durch den Zoll gekriegt hast«, sagte er.
    Trask zuckte mit den Achseln. »Als Diplomatengepäck. Wir erregen vielleicht nicht so viel Aufsehen wie die anderen, aber trotz allem sind wir immer noch ein Teil des britischen Geheimdienstes.«
    »Da ist ein Felsen voraus«, rief Zek, die sich jetzt auf einer Gummimatte auf dem kleinen Vordeck vor der Windschutzscheibe des Steuerhäuschens räkelte. Sie deutete mit dem Arm in die Richtung. »Manolis, ist es das?«
    Er nickte. »Ja, das ist es. Darcy, kannst du das Steuer übernehmen?«
    Darcy stellte sich an seinen Platz und reduzierte die Geschwindigkeit ein wenig. Manolis und Jazz zogen sich bis auf die Badehosen aus und verschwanden in der winzigen Kabine. Sie überprüften ihre Tauchgeräte und die Schwimmflossen. Ben Trask zog sein Jackett aus und setzte dafür eine Sonnenbrille und einen Strohhut auf. Mit seinem Hawaiihemd wirkte er wie ein reicher Idiot, der gerade einen Vergnügungsausflug macht. Darcy konnte gut sein Bruder sein.
    Sie waren jetzt nah an die Insel herangekommen, und alle konnten sehen, dass Zek recht gehabt hatte; es war kaum mehr als ein großer Felsen. Es gab ein paar Büsche, Sträucher und trockenes Gras – und viel Gestein. Genau in der Mitte, auf allen Seiten von Klippen umgeben, ragte eine wetterzerfressene gelbe Felsnadel ungefähr achtzig Meter steil in die Höhe.
    Zek blickte daran hoch und legte die Hand an die Stirn. »Das ist nur ein Zerrbild einer Wamphyri-Feste«, sagte sie, »aber trotzdem läuft es mir kalt den Rücken herunter. Und auf der Insel sind Menschen – nein, Vampire. Mindestens zwei.«
    Das Boot umrundete ein kleines Kap, und Darcy konnte sehen, was vor ihm lag. Aber auch wenn er das nicht gesehen hätte, hätte seine Gabe ihn vorgewarnt. »Bleibt unten«, rief er Manolis und Jazz in der Kabine zu. »Zieht die Vorhänge vor. Ihr beiden seid nicht hier. Auf dem Boot sind nur wir drei hier oben.«
    Sie taten wie geheißen.
    Zek streckte sich lang auf dem Dach der Kabine aus und setzte eine Sonnenbrille auf. Trask lehnte sich zurück und hakte ein Bein bequem über die Reling. Darcy lenkte das Boot direkt vor der Mündung einer kleinen Bucht vorbei. Und dort, in der Bucht, lag die weiße Yacht vor Anker, die Lazarus.
    Trask schnippte den Verschluss von einer Bierflasche und legte den Kopf in den Nacken. Er benetzte zwar nur seine Lippen, konnte in dieser Haltung aber die Insel studieren. Das war seine Aufgabe, während Darcy und Zek mit ihren Fähigkeiten die Lazarus sondierten.
    Die

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