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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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gemacht hatte. Sie hätten vielleicht auch die zweite Maschinenpistole mitgenommen, aber Ben Trask konnte jetzt nicht mehr mitkommen, und so mussten sie ihm die Waffe lassen – für alle Fälle. Seine Aufgabe bestand darin, zurückzubleiben und das Boot zu bewachen.
    Sie wateten an Land und begannen den Aufstieg auf die Felsen. Der Weg war nicht zu verfehlen. Der spärliche Mutterboden war zwischen den Felsen festgetreten, und an den steileren Stellen waren Stufen in den Stein gemeißelt worden. Auf halbem Weg zur Feste hoch hielten sie inne, um Luft zu schnappen und sich umzusehen. Ben beobachtete sie mit seinem Fernglas, und er behielt auch die Feste im Blick. Bisher hatte es dort noch keinerlei Lebenszeichen gegeben, aber als sie sich dem Fuß der Felsnadel näherten, erspähte Jazz eine Bewegung in den antiken Befestigungsmauern.
    Er zog Zek sofort in Deckung und bedeutete auch Manolis und Darcy, sich hinter Geröllblöcken zu verbergen. »Wenn diese Ungeheuer da oben Gewehre haben, können sie uns hier wie die Tontauben abschießen.«
    »Aber sie haben keine Gewehre, sonst hätten sie es lange getan«, erwiderte Manolis. »Sie hätten uns schon erwischen können, als wir mit dem Boot angelegt haben, oder vielleicht sogar schon bei unserem Scharmützel mit der Lazarus.«
    »Aber sie haben uns beobachtet«, versicherte Zek. »Ich konnte sie spüren.«
    »Und sie warten da oben.« Jazz blinzelte an den senkrecht aufragenden, blendend weißen Mauern hoch.
    »Wir bewegen uns auf sehr dünnem Eis«, sagte Darcy. »Meine Gabe meldet sich und sagt: Bis hierhin und nicht weiter.«
    Ein Ruf drang von unten zu ihnen hoch.
    Als sie hinunterblickten, sahen sie, wie Ben Trask hinter ihnen die Steigung hinaufkletterte. »Halt!«, rief er. »Wartet auf mich!«
    Er kam bis auf dreißig oder vierzig Schritte an sie heran, dann ließ er sich hinter einen Felsbrocken sinken, um Luft zu schnappen. Und nachdem er sich erholt hatte, rief er ihnen entgegen: »Ich habe die Befestigungsmauern durch mein Fernglas im Auge behalten. Irgendwas ist da faul. Der Aufstieg – da diese uralten Stufen hoch – sieht ganz einfach aus. Aber da stimmt etwas nicht. Das ist eine Täuschung, eine Falle.«
    Jazz ging zurück, Ben entgegen und nahm ihm das Fernglas ab. »Was meinst du damit, eine Falle?«
    »Das ist so, als ob ich in einem Polizeiverhör einem Verdächtigen zuhöre«, erklärte Ben. »Ich kann sofort sagen, wann er lügt, auch wenn ich nicht weiß, worin die Lüge besteht. Also frag mich nicht, was da nicht stimmt; aber du hast mein Wort darauf, irgendetwas ist da faul!«
    »Na gut«, sagte Jazz. »Klettere wieder zum Boot hinunter. Von hier an werden wir uns vorsehen, wo wir hintreten.«
    Als Ben sich wieder an den Abstieg gemacht hatte, sah sich Jazz noch einmal durch das Fernglas die steile Steintreppe an, die im Zickzack von der Basis der Felsnadel bis zu den antiken Mauern hoch führte. Ziemlich weit oben befand sich eine Höhle, vor der sich ein Haufen Steine und Felstrümmer angesammelt hatte. Der Steinschlag auf den Pfad hinunter wurde durch starken Maschendraht verhindert, der auf beiden Seiten mit gewaltigen Eisenhaken in der Felswand verankert war. Kaum sichtbare Seile führten von diesen Trägern ins Dunkel der Höhle. Jazz sah sich diese Seile genauer an. Zündkabel? Könnte sein.
    Er gesellte sich wieder zu den anderen, die auf ihn warteten. »Ich glaube, wir laufen voll in einen Hinterhalt«, sagte er. »Jedenfalls, wenn wir diese Treppen hochsteigen.« Er erklärte, was er gesehen hatte.
    Darcy nahm ihm das Fernglas ab, streckte seinen Kopf aus der Deckung heraus und beäugte den felsigen Überhang. »Du könntest recht haben ... du musst recht haben! Wenn Ben sagt, dass da etwas nicht stimmt, dann stimmt etwas nicht.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, diese Drähte zu kappen«, sagte Jazz. »Diese Kreaturen da oben haben die bessere Position. Sie würden jede Maus bemerken, die versucht, die Treppen hinaufzusteigen.«
    »Hört mal zu.« Manolis hatte ebenfalls den Aufstieg gemustert. »Warum spielen wir ihr Spiel nicht mit? Sollen sie doch glauben, wir fallen darauf rein, und dann vereiteln wir den Hinterhalt.«
    »Wie?«
    »Wir klettern hoch, aber wir bleiben nicht zusammen. Einer von uns muss schneller gehen als die anderen. Der Pfad führt um eine Kurve genau unterhalb der Höhle mit den Felsblöcken. Und genau vor der Kurve, da ist diese Einbuchtung in der Felswand. Also, einer von uns ist bereits um die Kurve herum,

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