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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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noch zwanzig Meter von ihnen entfernt, als die Minen explodierten. Nicht in einer einzigen Detonation, sondern in vier kurz aufeinanderfolgenden.
    Die ersten beiden Haftminen explodierten am Heck des Schiffes mit vielleicht einer Sekunde Abstand. Das Heck wurde zuerst zur einen, dann zur anderen Seite geschleudert und kurzzeitig aus dem Wasser gehoben. Stampfend und schlingernd, weil die Turbinen plötzlich zum Teil durch die Luft peitschten, kam die Yacht immer noch auf sie zugeschossen, wenn sich ihr Tempo auch verlangsamt hatte. Aber dann gingen die dritte und die vierte Mine am Bug hoch, und das änderte alles. Der hintere Teil des Schiffes lag durch den massiven Wassereinbruch schon tief im Wasser und wurde jetzt noch tiefer hinuntergedrückt, als sich der Bug aufbäumte. Und als die Yacht dann wieder mit der Nase voran in den tosenden Ozean krachte, explodierten die Motoren. Der ganze hintere Teil des Bootes wurde von einer Faust aus Feuer und Vernichtung aufgerissen, und heißes, verbeultes Metall wurde in einem Feuerball explodierenden Dieseltreibstoffs in alle Richtungen davongeschleudert.
    Als die Feuerkugel wieder in sich zusammenfiel und ein gewaltiger Rauchring wie der letzte heiße Seufzer des Schiffes gen Himmel stieg, gab es den Geist auf und sank wie ein Stein. Brennende Trümmerstücke stiegen wieder an die aufgewühlte Meeresoberfläche, und der Rauch verzog sich langsam. Das Meer rülpste einmal laut und würgte dicke Dampfwolken hoch. Das Gurgeln und Kochen des Wassers hielt noch ein paar Sekunden lang an, dann war alles still.
    »Sie ist weg!«, sagte Darcy und stieß erleichtert seinen angehaltenen Atem aus.
    »Ja.« Jazz Simmons nickte. »Aber wir sollten zusehen, ob das auch wirklich ausreicht, ob die Mannschaft auch erledigt ist.«
    Es gelang Manolis, den Motor anzulassen, und sie schipperten zu der Stelle hinüber, an der die Lazarus untergegangen war. Ein öliger Film lag auf dem Wasser, und vereinzelt stiegen Blasen auf und bildeten schillernde Kreise. Und dann sahen sie, wie ein Kopf und ein Paar Schultern aus den Wellen hochstießen und sich der Torso eines geschwärzten Körpers langsam in der Dünung drehte. Der Mann lag wie gekreuzigt im Wasser, mit ausgestreckten Armen. Große gelbe Brandwunden zerplatzten auf seinen Schultern, den Rücken und den Schenkeln. Während sie ihn entsetzt anstarrten, öffneten sich seine Augen und starrten zu ihnen zurück. Der Mann würgte Blut, Schleim und Salzwasser hervor.
    Manolis fackelte nicht lange. Er würgte den Motor ab, hob eine Harpune und feuerte eine Lanze mitten in die Brust des würgenden Vampirs. Die Kreatur zuckte noch ein oder zwei Mal, dann lag sie still im Wasser. Aber sie mussten trotzdem sichergehen. Zek wandte sich ab, als sie den Körper an die Seite des Bootes heranzogen, ihm Bleigewichte an die Füße banden und ihn dann langsam versinken ließen.
    »Das Wasser hier ist tief«, erklärte Manolis ohne jede Gefühlsregung. »Auch ein Vampir besteht nur aus Fleisch und Blut. Wenn er nicht atmen kann, kann er auch nicht weiterleben. Außerdem ist der Meeresboden da unten ziemlich felsig. Es muss da viele Raubfische geben. Selbst wenn er im Wasser überleben könnte, kann er sich wohl nicht schneller wieder heilen, als sie ihn fressen.«
    Ben Trask war blass und zittrig, aber er hielt sich sehr gut. Seine Schulter war jetzt verbunden. »Was ist mit dem, den ich getroffen habe und der dann über Bord gefallen ist?«
    Manolis lenkte das Boot in die Mitte der Bucht hinaus, wo die Lazarus vor Anker gelegen hatte. Darcy schrie auf und zeigte auf etwas, das schwach im Wasser zappelte. Trotz seiner Schusswunden hatte der Vampir schon die halbe Strecke zur Insel zurückgelegt. Sie fuhren hinter ihm her, durchbohrten ihn mit einer Harpune, dann fuhren sie wieder aufs Meer hinaus und versenkten ihn so wie den Ersten.
    »Das war’s dann wohl«, brummte Ben Trask.
    »Nicht ganz«, sagte Zek und deutete auf die emporragende Feste aus weißem und gelbem Stein auf der Insel. »Da oben sind noch zwei von ihnen.« Sie legte die Hand vor ihre Stirn, schloss die Augen und konzentrierte ich. »Außerdem ... Da ist noch etwas anderes, aber ich weiß nicht genau, was.«
    Manolis ließ das Boot auf den Strand auflaufen und nahm seine Harpune. Die und seine Beretta reichten ihm. Darcy hatte seine Maschinenpistole, und Zek nahm sich ebenfalls eine Harpune. Jazz war zufrieden mit Harry Keoghs Armbrust, mit der er sich während der Überfahrt vertraut

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