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ENTSEELT

ENTSEELT

Titel: ENTSEELT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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auseinander. Und das wäre schade. Der Sex in der letzten Nacht war sehr, sehr gut gewesen. Und das hatten sie beide so empfunden, da war sie sich sicher.
    Um sich die angenehmen, feuchten Erinnerungen von ihm in ihr wieder ins Gedächtnis zu rufen, griff sie hinüber und nahm seinen Penis in die Hand. Und einen Augenblick später wurde sie damit belohnt, dass er sich versteifte und zwischen ihren Fingern pulsierte. Eine unwillkürliche Reaktion, wie sie wusste, aber schon dafür war sie dankbar.
    Ihre Bezugspunkte brachen auseinander und verschoben sich, und auch das war ihr bewusst. Das E-Dezernat bezahlte ihre Rechnungen, aber es musste im Leben doch mehr geben als fette Gehaltsschecks. Sie wollte Harry. Er war nicht mehr nur ein Job, schon seit langer Zeit nicht mehr. Und es wurde immer deutlicher, dass sie sich dazu entscheiden würde, das Dezernat zum Teufel zu schicken und Harry alles zu erzählen. Verdammt, wahrscheinlich hatte er sich mittlerweile schon alles selbst zusammengereimt.
    In einem Dämmerzustand begannen ihre Gedanken in sinnlosen Kreisen zu laufen.
    Bevor sie wieder einschlief, hörte sie noch Geräusche aus dem Garten, von dort, wo das Anwesen an den Fluss grenzte. Schleifgeräusche, raschelnd, träge. Ein Biber? Sie war sich nicht sicher, ob es hier oben Biber gab. Vielleicht war es auch ein Igel ... Jedenfalls keine Einbrecher ... Nicht in einer so heruntergekommenen Gegend ... Hier gab es nichts zu holen ... Biber ... Igel ... Das Knirschen von Steinen auf dem Kies der Gartenwege ... Irgendetwas, das ruhelos im Garten rumorte ...
    Sandra schlief ein, aber die Geräusche beschäftigten sie immer noch. Sie nahm sie wahr und verharrte auf der Schwelle zum Schlaf. Sie wollte sich nicht herabziehen lassen. Aber als die Dämmerung mit den ersten schwachen Strahlen bleichen Lichts durch die Vorhänge in Harrys Zimmer tastete, verklangen die Geräusche im Garten allmählich. Sie hörte das gewohnte Knarren des alten überdachten Tores am Ende des Gartens, etwas, das wie eine Abfolge schlurfender Fußtritte klang, und dann nichts mehr.
    Kurze Zeit später zwitscherten die Vögel, und Harry kam in seinem Morgenmantel die Treppe hoch. Er brachte eine dampfende Kaffeetasse und Kekse auf einem Tablett. »Frühstück«, sagte er schlicht. »Es war eine harte Nacht.«
    »Wirklich?« Sie setzte sich auf.
    »Es ging doch ganz schön hoch her.« Er presste die Lippen aufeinander. Er war immer noch blass, wirkte aber nicht mehr so erschöpft. Und sie meinte, einen neuen Blick in seinen Augen zu erkennen. Vorsicht? Ein zögerliches Erkennen? Eine Entscheidung? Bei Harry war so etwas schwer zu sagen. Aber eine Entscheidung? Wozu hatte er sich entschieden? Was wollte er sagen? Sie musste mit ihm reden, bevor er den falschen Schritt tun konnte.
    »Ich liebe dich«, sagte sie und stellte ihre Tasse auf einem kleinen Nachttischchen ab. »Vergiss alles andere und denke nur daran. Ich kann nichts dagegen machen und will das auch gar nicht, ich liebe dich ganz einfach.«
    »Ich ... ich weiß nicht«, sagte er. Aber wenn er sie so ansah, wie sie da in seinem Bett saß, immer noch rosig durch den Schlaf und mit provozierend aufgerichteten Brustwarzen, war es schwer, sie nicht zu begehren. Sie kannte diesen Blick in seinen Augen, beugte sich vor und zog an dem Gürtel seines Morgenmantels. Darunter war etwas Hartes, das seine eigenen Entscheidungen traf.
    Und dann klammerten sie sich aneinander, und sie wälzte sich auf ihn; ihre Brüste waren warm und weich und willig, und er berührte sie an den Stellen, von denen er wusste, dass sie dort berührt werden wollte, und er streichelte sie an der feuchten Stelle, an der sich ihr Fleisch vereinigen würde. Es war besser als je zuvor, und der Kaffee wurde kalt.
    Später, unten, als neues Kaffeewasser kochte, meinte er: »Jetzt könnte ich ein gutes Frühstück vertragen.«
    »Eier und Speck? Draußen auf der Terrasse?« Sie glaubte, das Schlimmste sei vorbei. Sie würde ihm jetzt die Wahrheit sagen können, ohne befürchten zu müssen, dass sie damit alles zerstören würde. »Ist es da draußen warm genug?«
    »Jetzt, Mitte Mai?« Harry zuckte mit den Schultern. »Es wird nicht gerade heiß sein. Aber die Sonne scheint und der Himmel ist klar, also werden wir schon nicht erfrieren.«
    »Na gut.« Sie drehte sich zum Kühlschrank um, aber er hielt ihren Arm fest. »Ich mache das, wenn du nichts dagegen hast«, meinte er. »Ich glaube, ich würde dir heute gern dein Frühstück

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