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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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registrierte sie mit Schrecken, dass die Energiezelle fast leer war.
Vier Schüsse haben unmöglich so viel Energie aufgefressen! Muss wohl eine fehlerhafte Zelle sein. Na großartig, echt toll

    Das vertraute Poltern der cardassianischen Schutzpanzer kam ihr nun deutlich näher vor als noch vor ein paar Minuten.
    Vor sich sah sie den Waldrand. Wenn ihre Erinnerung sie nicht trog, waren es etwa zwanzig Schritte von den Bäumen bis zur Felswand, gefolgt von einem Aufstieg von vielleicht fünf
Linnipates
. Wenn sie rannte, schaffte sie es vielleicht bis zum Gipfel, bevor die Cardassianer sie fanden und auf halbem Weg erschossen. Zu ihrem Glück erschwerten es die Bäume dem Gegner nicht nur, zu zielen, sie ließen die Soldaten in ihren steifen Uniformen auch viel langsamer vorankommen. Auch das machte die Berge zu einem so idealen Versteck. Durch die robusten, immergrünen Pflanzen und die eisigen Temperaturen waren die Cardassianer auf diesem Terrain klar benachteiligt.
    Kira stürmte aus dem Dickicht der Bäume und hielt auf die Felswand zu. Sie rannte durch den schmalen Bach frischen Schmelzwassers, der die Lichtung durchzog. Dass sie zu schnell war, merkte sie bereits vor dem Fall.
    Drei Schritte, weiter kam sie nicht. Beim vierten glitt ihr Fuß von einem glitschigen Stein ab und verdrehte sich. Kira fiel und Schmerz durchzuckte ihr Bein. Obwohl sie instinktiv die Arme hob, landete sie mit dem Gesicht voran im eisigen Wasser. Ihr Kinn und ihre rechte Wange schlugen auf das harte Gestein. Es war, als träfe sie ein Hammer. Kira kniff die Augen zum Schutz vor dem bitterkalten Wasser zusammen und kämpfte gegen den Schwindel …
    Weiter! Steh auf, du Idiot! Steh sofort auf!
    Halb blind und durchgefroren kämpfte sie sich auf allen Vieren durch den Bach. Jede Bewegung jagte neuen Schmerz durch ihren Knöchel. Dann stolperte sie auf felsigem Grund, konnte sich aber nicht gleich aufrichten, denn das Eiswasser, das ihre Kleidung durchtränkte, raubte ihr das Gleichgewicht. Die Rufe wurden lauter und lauter. Bald, wusste sie, würden die Cardassianer kommen. Doch wenn sie ihren Phaser …
    Bei den Propheten, nein!
    Sie hatte die Waffe verloren, als sie ins Wasser fiel. Durch den Schmerz und die Verzweiflung hatte sie gar nicht bemerkt, dass sie sie nicht länger in der Hand hielt. Grunzend warf sich Kira zurück in den eisigen Bach und kroch auf den Ellbogen auf die halb untergegangene Pistole zu. Funktionierte sie überhaupt noch? Kira streckte die Arme aus, umfasste den Griff mit beiden nahezu tauben Händen, drehte sich um und zielte auf den Waldrand.
    Sechs Cardassianer brachen in einem großen Bogen aus dem Dickicht, jeder hatte knapp einen
Linnipate
Abstand zu seinen Nebenmännern und das Gewehr erhoben. Sie konnte unmöglich alle erwischen. Vielleicht nicht mal einen, bevor sie
sie
erwischten.
    Kira stieß einen wilden Schrei aus und eröffnete trotzdem das Feuer.
    Plötzlich war die Luft erfüllt voll Phaserfeuer. Eine Salve aus orangefarbenen Strahlen traf fünf der Cardassianer. Der sechste brüllte und erwiderte das Feuer, doch er zielte nicht auf Kira, sondern über sie hinweg. Drei weitere Strahlen trafen sich auf seiner Brust, und er fiel um, tot wie seine Kameraden.
    Kira starrte die Leichen an. Sie lag noch immer im Bach, atmete schwer und zitterte. Dass sie noch immer auf den Abzug ihrer Waffe drückte, aber nichts geschah, bemerkte sie kaum. Dann hörte sie den Ruf.
    »… holt sie und bringt sie hier rauf! Schnell! Wir müssen sofort weiter. Latha, du prüfst, ob die wirklich tot sind.«
    Kiras Phaser glitt aus ihren Fingern und tauchte unter. Erschöpft drehte sie sich nach rechts und blickte über die Lichtung. Dort, am Gipfel der Felswand, stand Shakaar und erteilte Befehle. Neben ihm hielt Lupaza Wache. Furel kletterte gerade die Wand hinunter. Latha und ihr Mediziner Gantt waren bereits unten und rannten auf sie zu.
    Kira kämpfte sich gerade in eine sitzende Position, als Gantt sie erreichte und ihr aus dem Wasser half. Latha ignorierte beide und rannte zu den gefallenen Cardassianern. Das breite Profil seiner dicken Stiefelsohlen schützte ihn vor den trügerischen Bachsteinen. Kira hörte, wie er die Waffen der Cardassianer wegkickte, dann hievte Gantt sie auf trockenen Grund. Furel kam ihnen entgegen, legte Kira seinen langen Wollmantel um die Schultern und stützte sie, während sie zum Fuß der Klippe humpelte, wo Gantt ihre Verletzungen in Augenschein nahm.
    »Wie geht es ihr?«, rief

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