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Entsorgt: Thriller (German Edition)

Entsorgt: Thriller (German Edition)

Titel: Entsorgt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph D'Lacey
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das, was er gewohnt war. Das war nicht Jenny, die ihm jegliche Initiative überließ. Das war eine Frau, die begehrte. Delilah brauchte es. Er konnte das in ihrem Speichel schmecken, dieses Elixier des Verlangens auf seiner Zunge. Er konnte es auf ihren geöffneten Lippen spüren und in der Hitze, die aus ihrem Schoß sickerte. Sie war sich ihrer Sexualität bewusst, kompromisslos in ihrem Verlangen, nahm sich, was sie wollte.
    Zunehmend fühlten sie sich von ihrer Kleidung eingeengt, und er verhedderte sich wiederholt in ihren Gewändern und den Schnallen ihrer Motorradstiefel. Sie stand auf, griff ihre lange Robe am Saum, zog sie über den Kopf und befreite sich davon. Sie warf das Kleid auf den staubigen Boden und stand völlig nackt vor ihm. Pechschwarze Achselhöhlen, pechschwarzer Schoß, pechschwarze Stiefel. Ray starrte auf die dunkle Maskulinität ihrer Schambehaarung und die Blässe ihrer ausgeprägten Hüften und schweren Brüste. Seine Erektion kristallisierte zu heißem Glas.
    Ohne den Blick von ihm abzuwenden, zog Delilah ihre Stiefel aus und verwandelte sich endgültig in die Hexe des Waldes.
    »Ich komme schon, wenn ich dich bloß ansehe«, sagte er.
    Sie kniete sich zwischen seine Beine und legte eine Hand in seinen Schritt.
    »Der Größe deiner Eier nach zu urteilen, dürfte das kein Problem sein.«
    Sie half ihm, sich auszuziehen.
     
    Da war etwas in Mr. Brands Schuppen, doppelt so groß wie ein Mensch und mit dem Gesicht und den Kiefern eines Hundes. Donald verschwendete wertvolle Sekunden mit dem Versuch, zu begreifen, was er da sah, und in dieser kurzen Zeitspanne erhob sich das Ding aus seiner gebückten Hocke zu voller Größe. Es stützte sich mit einem Arm an der Wand ab. Das Ding war größer als er, schien aber dünn und verkrüppelt zu sein. Donald kannte den Unterschied zwischen Realität und Einbildung, zwischen den Lebenden und den Toten, aber diese Kreatur, dieses Monster, passte in keine ihm bekannte Kategorie.
    Das Ding im Schuppen sah aus wie das Wissenschaftsprojekt eines Grundschülers, eine Collage aus kaputten, nutzlosen Gegenständen. Die Verschmelzung von tierischen Knochen und Fleisch mit dem Gerümpel der Müllkippe. Filigrane Adern verbanden sich mit Elektrokabeln und verschwanden dann unter räudigem Fell, struppigen Borsten oder fleckiger, ledriger Haut. Die Plastikbeine von Schulstühlen fungierten als Oberschenkelknochen. Hunderte winziger, verdrahteter Säugetierrippen bildeten den Brustkorb, in dem – durch die Risse und Löcher in der Haut deutlich sichtbar – die Schlingen schimmernder Organe pulsierten. Die Schulterblätter bestanden aus plattgedrückten, verrosteten Blechdosen. Augen und Kiefer eines Hundes ragten aus dem Flickwerk seines Schädels.
    Kein Zweifel: Mr. Brand hatte die beiden Bullterrier gesehen.
    Das Ding schnüffelte und quiekte wie ein Tier auf Nahrungssuche. Ächzend und knarrend bewegte es seine improvisierten Gliedmaßen. Es stank nach Krankheit und Exkrementen, nach Bleiche und Ammoniak, nach Schwefel und getrocknetem Blut.
    Eine Hand aus einer alten Blumenkralle umklammerte Donalds Kehle, so dass er weder schreien noch atmen konnte. Es war deutlich stärker und schneller, als er erwartet hatte. Hinter den stumpfen Augen der Hunde glomm eine verzweifelte Intelligenz, musterte sein Gesicht, rasterte seinen Körper. Die »Mimik« des Dings schwankte zwischen Hoffnungslosigkeit und Verlangen. Wilde Entschlossenheit kollidierte darin mit Scham und Bedauern.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang fragte sich Donald, was eine derart gequälte Kreatur überhaupt zu solcher Reue befähigte. Nur den Bruchteil einer Sekunde.
    Die Hand zwang ihn auf den splitterigen, staubigen Holzboden.
    Donald sah Mr. Brands bärtiges Gesicht durch das Fliegennetz des Fensters blicken. Er hatte die Hände um die Augen gelegt, um sie gegen das grelle Licht der Nachmittagsonne abzuschirmen. Das alles war viel zu unwirklich, als dass Donald es begreifen konnte. Es geschah so schnell, war so weit jenseits seines Erfahrungshorizonts, dass er immer noch erwartete, es würde sich als schlechter Scherz oder – schlimmstenfalls – eine kranke Lektion herausstellen, die Mr. Brand der Dorfjugend erteilen wollte, indem er an ihm ein Exempel statuierte.
    Er begann die Situation erst als Realität zu akzeptieren, als das Ding anfing, ihn zu zerlegen.
     
    Mason beobachtete, wie die Kreatur den Jungen zu Boden presste.
    Immer wieder hielt das Ding aus dem Schuppen Momente lang

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