Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
selbstverständlich sind, die aber Ihr Kind hochinteressant findet. Traglinge, zu denen das Menschkind gehört, lernen durch Mitmachen und Abgucken. Möchten Sie, dass Ihr Kind altersentsprechend sich im Haushalt beteiligt, zeigen Sie ihm von Anfang an, was alles dazugehört. Ein Baby mit 10 Monaten kann prima Bälle oder Bauklötze in eine Schachtel legen.
Ablenkung. Ganz elegant ist auch die Ablenkung, die in den ersten Lebensjahren oft bestens funktioniert. Will Ihr Kind unbedingt etwas haben, können Sie es leicht ablenken: (In Gedanken „Ah, du möchtest diese Süßigkeit!“), laut: „Schau mal, der Bagger da drüben, was er gerade macht.“
Geduld. Erziehung bedeutet also auch die Möglichkeiten des Kindes fördern und ihm nicht Dinge abnehmen, die es kann. Wenn Ihr Kind krabbeln kann, zeigen Sie ihm, wie es rückwärts sicher Treppen runterkommt, und tragen Sie es nicht länger als notwendig. Es geht natürlich schneller, wenn Eltern den Kindern die Schuhe anziehen, es die Treppe hinuntertragen oder Brei mit dem Löffel füttern, anstatt sie dies selbst machen zu lassen oder wenigstens mithelfen zu dürfen. Hier müssen Sie sich als Eltern erziehen: zur Geduld zum Beispiel. Aber auch Ängste, die Sie selbst haben, sollten Sie nicht auf die Kinder übertragen. Natürlich kann Ihre Tochter eine Treppe hinunterfallen. Die Lösung ist aber nicht, sie deshalb immer zu tragen, sondern ihr zu zeigen, wie es geht, damit nichts passiert. So bekommt Erziehung eine ganz neue Dimension.
Sich selbst beobachten. Und ganz interessant sind auch Konfliktlösungsstrategien. Sehr früh erkennen Kinder, wie ihre Eltern Ärger verarbeiten. Dazu müssen sie nicht sprechen können. Körperhaltung, Mimik und Sprachmelodie sind Signale, die Ihr Baby früh einzuschätzen lernt. Wenn Sie morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden sind, weiß Ihr Kind dies in fünf Minuten. Und machen Kinder in den ersten Jahren oft die Erfahrung, dass Erwachsene mürrisch, ungeduldig und laut sind, schreien sie mit oder ziehen sich in eine sichere Ecke zurück. Beides ist kein angenehmes Gefühl. Reflektieren Sie Ihr Verhalten im Alltag immer wieder, um Ihrem Kind so offen und berechenbar wie möglich zu begegnen. Kinder lernen durch Abgucken. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie später aus dem Kinderzimmer Ihre eigenen Worte hören.
Gute Nacht – guter Tag
Der Mensch wird mit einem Schlafmuster geboren, das sich im Laufe des ersten und zweiten Lebensjahrs ausprägt. Hierauf haben Sie als Eltern wenig Einfluss. Genauso, wie Sie nicht bestimmen können, ob Ihr Kind ein Frühaufsteher oder ein Langschläfer sein wird. Nicht immer einfach ist das besonders dann, wenn der Rhythmus des Kindes dem der Eltern widerspricht.
Wie viel Schlaf braucht mein Kind?
Kinder haben in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahrs oft noch zwei Schlafzeiten. Eine längere am späten Vormittag/Mittag und eine kürzere am Nachmittag. Manchmal hat man den Eindruck, Babys kämpfen gegen das Einschlafen an, nach dem Motto: „Ich könnte etwas verpassen! Ist denn die Mama noch da, wenn ich wieder aufwache?“ Schlafen empfinden Kinder wie ein „abgeschnitten werden“ von allen Bindungen. Und je nach Temperament kann Ihr Kind dies nur schwer akzeptieren. Wann Ihr Kind wie viel schläft, können Sie kaum beeinflussen. Meist sind es 12–14 Stunden. Manche Eltern machen rund um den 1. Geburtstag die Erfahrung, dass ihr Kind abends besser einschläft, wenn es tagsüber nur noch einmal längere Zeit schläft. Hier gibt es keine feste Regel. Entscheiden Sie dies nach Ihrem Gefühl und Ihrem Familienalltag. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind sehr wenig schläft, führen Sie über 2–3 Wochen ein Tagebuch in Minuten und besprechen Sie dies mit Ihrem Kinderarzt. In seltenen Fällen kann es hilfreich sein, ein Schlaflabor aufzusuchen. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die Ihrem Kind das Einschlafen erleichtern, und sehr oft haben Eltern das richtige Gefühl für Ihre Kinder, trauen sich aber selbst nicht.
FRAGEN AN DIE HEBAMME
Markus mit Saskia, 8 Monate alt
„Brauchen Kinder Licht zum Schlafen oder muss ich tagsüber das Rollo schließen?“
„Familien handhaben diese Frage sehr unterschiedlich und ich möchte auch keine Regel aufstellen. Aber wenn Sie bedenken, was das Schlafen für Ihr Kind erschwert, dann gehört die Abhängigkeit zu bestimmten Lichtverhältnissen sicher dazu. Kinder, die nur mit Licht schlafen, sind genauso gefangen in diesem Ritual wie Kinder, die nur
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