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Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Titel: Entspannt erleben - Babys 1. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutscher Hebammenverband
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der Gesäßmuskulatur sind hilfreich. Ihre Hebamme wird Ihnen zum gegebenen Zeitpunkt erste Rückbildungsübungen im Rahmen der Wochenbettbesuche zeigen.
    Wochenfluss. Der Wochenfluss (Lochien) bezeichnet die Blutung, die Sie in den ersten Wochen nach der Geburt haben werden. Hierbei wird die überschüssige Schleimhaut aus der Gebärmutter abgebaut und die Gebärmutter reinigt sich. In den ersten 48 Stunden ist diese Blutung sehr stark und eine normal große Monatsbinde kann sie kaum fassen. Daher nehmen Hebammen und Kliniken in dieser Zeit große, zellulosehaltige Binden, Flockenwindeln, die hier gute Dienste leisten. Schon am 3.–4. Tag lässt die Blutung deutlich nach, aber hellrot ist die Farbe nach wie vor. Jetzt genügt vielleicht doch die normale Binde. Etwa ab dem 10. Tag ändert sich die Farbe der Blutung in Richtung dunkelrot/braun. Nach weiteren 10–14 Tagen wird der Ausfluss gelb, bis er zum Schluss als weißlicher Ausfluss endet. Dann ist nur noch eine Slipeinlage nötig. Der Wochenfluss kann kontinuierlich laufen. Aber besonders bei Mehrgebärenden kommt es zu Schwankungen im Tagesverlauf. Staut sich Blut in der Gebärmutter oder im hinteren Scheidengewölbe, so bildet sich ein Blutkuchen. Erschrecken Sie darüber nicht.
    Mein Tipp
    Benützen Sie nur Binden, deren Oberfläche aus Zellulose besteht, und keine Tampons! Diese Binden sind atmungsaktiv und verhindern, dass Sie schwitzen und Wochenfluss zusammen mit Wärme ein Klima erzeugen, in dem Keime die Nahtheilung erschweren. Tampons können zum einen Schmerzen verursachen und zum anderen den Abfluss des Blutes behindern.
    Bauchmassage. Eine gute Unterstützung der Rückbildung und des Wochenflusses ist die Bauchmassage. Dazu legen Sie sich ganz gemütlich aufs Bett. Ihre Hebamme kann dies sehr gut Ihrem Partner zeigen, damit er Sie in den nächsten Tagen nach Ihrem Bedürfnis massiert. Schön ist es, für diese Massage ein Öl zu benutzen, das Sie gerne riechen und das die Rückbildung anregt.
    Die Massage im Einzelnen:
Öl in den Händen verreiben und die warmen Hände auf den Bauch legen.
Beide Hände im Uhrzeigersinn rund um den Nabel streichen. Der Druck hängt davon ab, welche Stärke Sie mögen.
Beide Hände gegeneinander über die Bauchdecke verschieben: Die rechte Hand geht nach vorn, gleichzeitig zieht die linke Hand zurück.
Mit dem Finger Strahlen vom Nabel nach außen ziehen.
Wellen mit den Händen über den Bauch von einer Seite zur anderen schieben.
Zum Abschluss: zartes Klavierspielen mit den Fingerkuppen über die ganze Bauchdecke.
    Nachwehen braucht die Gebärmutter, um sich zu ihrer ursprünglichen Größe zurückzubilden. Nach der Geburt des ersten Kindes werden Sie dies nur als leichtes Ziehen wahrnehmen. Von Geburt zu Geburt werden Nachwehen aber immer ausgeprägter. Zur Schmerzlinderung können homöopathische Mittel wie z. B. Bellis perennis eingesetzt werden oder aus der klassischen Medizin Diclophenac-Zäpfchen®. Ihre Hebamme wird Sie beraten.
    Geburtsverletzungen machen Ihnen in den ersten Tagen mehr oder weniger zu schaffen. Erfahrungsgemäß heilen Risse schneller als Dammschnitte. Das heute verwendete Nahtmaterial wird von den meisten Frauen gut vertragen. Fäden werden nicht gezogen, sondern lösen sich von allein auf. Sie können ab dem 3. Tag nach der Geburt zur Unterstützung der Heilung Sitzbäder in lauwarmem Wasser mit oder ohne Badezusätze machen. Selten können oberflächliche Knoten pieksen. Diese können dann von Ihrer Hebamme einige Tage nach der Geburt entfernt werden. Legen Sie sich immer wieder „unten ohne“ hin, denn Luft unterstützt die Heilung. Sie können auch auf die gekühlte Binde Arnika- oder Calendula-Essenz träufeln. Klafft die Naht oder bilden sich Beläge darauf, helfen Eichenrindenextrakt (Tannolact®) als Sitzbad und eine Salbenauflage mit z. B. Hamamelis und Calendula (Traumeelsalbe®). Fragen Sie Ihre Hebamme.
    Kaiserschnitt. Hatten Sie einen Kaiserschnitt, ist es ganz wichtig, die Heilung der Naht gut zu beobachten. Zunächst ist sie mit einem Pflaster abgedeckt. Vorsichtig wird durch Abtasten geprüft, ob sich Verhärtungen bilden, die einen Hinweis auf Flüssigkeitsansammlungen im Unterhautgewebe geben. Auch hier hilft Kühlen als Schmerzlinderung. Ist die Naht so weit abgeheilt, dass sie trocken und nicht gerötet ist, beginnen Sie mit Ihrer Massage, damit keine Verklebungen entstehen, die Ihnen später Beschwerden machen können. Zur Massage, die Ihnen Ihre Hebamme zeigt,

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