Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
nehmen Sie entweder wieder Calendulaöl oder aber spezielle Narbensalbe.
Beckenmuskulatur. Die Beckenmuskulatur hat während der Geburt eine Meisterleistung vollbracht. Sie wurde heftig gedehnt und hat Ihrem Baby auf die Welt geholfen. Dadurch kommt es nicht selten zu ganz feinen Haarrissen in den Muskelfasern. Diese sind an sich kein Problem, bedeuten aber im Wochenbett: Schonung! Der Körper hat hervorragende Selbstheilungsfähigkeiten. Wenn Sie allerdings zu schnell wieder in ihren Alltag mit Tragen, Laufen und Stehen einsteigen, kann es zur Verzögerung der Heilung kommen. Nicht selten klagen Frauen in den ersten 4–5 Tagen über Taubheitsgefühl an den Schließmuskeln. Urin und Darmwinde können leicht unbemerkt entweichen. Bitte haben Sie Geduld, das kommt in den meisten Fällen von ganz allein in Ordnung. Die ersten Rückbildungsübungen, die Ihnen Ihre Hebamme zeigt, werden diesen Heilungsprozess Ihres Körpers gut fördern.
Verdauung. Nicht immer nimmt der Darm im Wochenbett reibungslos seinen gewohnten Rhythmus wieder auf. Gründe dafür sind: Durchfall oder ein Einlauf während der Geburt, die veränderten Raumverhältnisse im Bauch und eventuelle Geburtsverletzungen. Besonders der letzte Punkt hat zur Folge, dass Sie vielleicht Angst haben, dass Sie durch die aktive Unterstützung der Darmentleerung Schmerzen an der Naht haben oder sogar diese aufgeht. Achten Sie darauf, dass der Stuhlgang weich ist und somit keine Probleme zu erwarten sind. Ist Ihr Darm träge, so könnenSie Nahrungsmittel essen, die erfahrungsgemäß Ihren Darm aktivieren: Müsli, Obst, Gemüse oder Joghurt. Ganz wichtig: Trinken Sie genügend und nehmen Sie sich auf der Toilette genügend Zeit.
Ödeme. Wasser haben Sie im Laufe der Schwangerschaft reichlich im ganzen Körper eingelagert. Auch dies ändert sich sehr schnell. Manchmal erkennt man Frauen 4–5 Tage nach der Geburt gar nicht wieder, da sich ihr Gesicht so verändert hat und wieder schlank geworden ist. Das Gleiche gilt auch für Hände und Füße. Die Mischung aus Bewegung und Ruhe hilft Ihnen hier am besten. Ausschwemmende Tees sollen Sie nicht trinken!
Krampfadern bilden sich im Laufe der gesamten Wochenbettzeit zurück. Sollte dies bei Ihnen nicht der Fall sein, warten Sie drei Monate, bevor Sie mit Ihrem Arzt über weitere Maßnahmen verhandeln. Eine Ausnahme sind Hämorrhoiden. Hier kann es notwendig werden, früher eine operative Maßnahme durchzuführen. Im ganzen Wochenbett haben Sie noch ein erhöhtes Risiko für Thrombose. Behalten Sie folgende Übungen zur Thromboseprophylaxe bitte bei (jedes Mal ca. 10 Wiederholungen):
Krallen Sie kräftig Ihre Zehen und lassen Sie sie los.
Beugen Sie die Füße kräftig hoch und runter.
Stellen Sie beide Beine an und strecken Sie eines mit durchgedrücktem Kniegelenk ganz aus. Beugen Sie nun den Fuß hoch und runter. Dann wechseln Sie das Bein.
Strecken Sie beide Beine lang aus und beschreiben Sie aus dem Hüftgelenk heraus große Kreise (mit und gegen den Uhrzeigersinn).
Bluthochdruck. Ihr Herz-Kreislauf-System stellt sich nach und nach um. Litten Sie die letzten Wochen vor der Geburt unter Bluthochdruck, so werden Sie erkennen, dass dies sehr schnell vorbei ist. In seltenen Ausnahmefällen, oder wenn Sie auch schon vor der Schwangerschaft Blutdruckprobleme hatte, kann dies länger dauern. Bitte nehmen Sie in diesen Fall bald Kontakt zu Ihrem Internisten auf.
Alle diese körperlichen Veränderungen werden von Ihrer Hebamme begleitet, wenn nötig unterstützt und dokumentiert. Bei Auffälligkeiten wird sie geeignete Vorschläge machen, um Ihnen zu helfen. Manchmal sind dies Übungen, Massagen, homöopathische Mittel, Akupunktur oder Bäder.
Den Tränen nahe
Alle sprechen davon, dass Sie in dem Moment, in dem Sie Ihr Baby im Arm halten, vor Liebe und Glück übersprudeln. Das ist oft so, aber manchmal braucht es länger, bis sich dieses Glücksgefühl einstellt. Es gibt keinen Schalter im Kopf, den Sie umstellen können. Anstrengende Geburten, Schmerzen im Wochenbett, Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit bringen Sie an den Rand Ihrer Leistungsfähigkeit. Sie fühlen sich erledigt, überfordert und möchten nur noch Ihre Ruhe. Wird Ihnen diese Erholungsphase dank Ihres Partners, den Großeltern, Freuden oder einer Haushaltshilfe gewährt, werden Sie schnell zur Freude über Ihr Kind finden. Und wenn Sie sich auch zunächst euphorisch fühlen, so überfällt Sie vielleicht auch der „Babyblues“, die sogenannten
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