Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Titel: Entspannt erleben - Babys 1. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutscher Hebammenverband
Vom Netzwerk:
Osteopathie oder Massagen.
Reflexe
    Reflexe sind vom Willen unabhängige Reaktionen. Ihr Baby zeigt in den ersten Lebenswochen und -monaten typische sogenannte Primitivreflexe, die im Verlauf der normalen Entwicklung im Neugeborenen- und Säuglings alter verschwinden. Das Auftreten und die Rückbildung der Reflexe spielen für die Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Entwicklung des Kindes, besonders im Lauf des ersten Lebensjahres, eine wichtige Rolle. Folgende Reflexe werden untersucht:
Suchreflex: Wenn Ihr Kind hungrig ist, dreht Ihr Kind den Kopf in Richtung einer Berührung der Wange.
Saugreflex: Wenn Ihr Kind mit einem Finger am Gaumen berührt wird, beginnt es zu saugen.
Handgreifreflex: Bei der Berührung der Handinnenfläche wird Ihr Kind die Hand spontan um den berührenden Gegenstand schließen.
Fußgreifreflex: Drücken Sie mit dem Finger auf die Fußsohle im Vorderfußbereich, so werden die Zehen eingekrallt.
Fluchtreflex (Babinski-Reflex): Bestreichen Sie leicht die Fußsohle Ihres Kindes, so wird es das Bein anziehen und dabei die Großzehe abstrecken.
Rückgratreflex (Galant-Reflex): Bestreichen Sie den Rücken seitlich der Wirbelsäule, so biegt sich diese auf der Seite des Reizes nach innen.
    Ende des ersten Monats wird Ihr Kind schon
auf dem Bauch seinen Kopf kurz aufrichten und zur Seite drehen können,
auf dem Rücken den Kopf kurz mittig halten können, um Gegenstände zu fixieren, und
Ihrem vertrauten Gesicht mit den Augen folgen können.
Das Neugeborenenscreening
    Screening (engl. Siebung, Durchleuchtung) nennt man eine Reihenuntersuchung. Beim Neugeborenenscreening (auch bekannt als Guthrie-und TSH-Test) wird das kindliche Blut untersucht, um angeborene Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln. Meist wird das Blut aus der Ferse des Neugeborenen von einer Hebamme, Krankenschwester oder einem Arzt entnommen. Die wichtigsten Stoffwechselstörungen, die im Neugeborenenscreening erfasst werden, sind:
Phenylketonurie: vererbte Störung im Eiweißstoffwechsel (Häufigkeit: 1 von 8 000 bis 1 von 15 000 Neugeborenen)
Galaktosämie: Zuckerunverträglichkeit (Häufigkeit: 1 von 40 000 N.)
Hypothyreose: Schilddrüsenunterfunktion (Häufigkeit: 1 von 4 000 N.)
    Eine Hebamme, Kinderkrankenschwester oder ein Arzt wird Ihrem Kind meist 36 bis 72 Stunden nach der Geburt an der Ferse etwas Blut abnehmen, da der Stoffwechsel der Babys in dieser Zeit bereits in Gang gekommen ist. Sie werden vor der Blutentnahme darüber genau informiert werden. Wenn Sie möchten, nehmen Sie Ihr Baby ruhig währenddessen auf den Arm. Ein Stillen während der Blutabnahme ist nur schwer möglich, da sowohl Sie als Mutter als auch das Kind sich nicht mit der nötigen Ruhe auf den Stillvorgang konzentrieren können. Nehmen Sie daher Ihr Kind nach der Blutabnahme liebevoll in den Arm und trösten Sie es oder stillen Sie es nun. Nach dem kurzen Schreck wird es sich in Ihrem Arm schnell beruhigen.
Neugeborenengelbsucht (Icterus neonatorum)
    Erschrecken Sie nicht, wenn Ihr Baby plötzlich eine gelbe Haut bekommt. Diese Neugeborenengelbsucht entsteht durch den Anstieg von Bilirubin, einem Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, im Blut des Neugeborenen. Dadurch färben sich Augen und Haut gelb. Etwa 70 Prozent der Babys sind mehr oder weniger stark davon betroffen. Die Neugeborenengelbsucht muss nur behandelt werden, wenn sie sehr ausgeprägt ist. Eine natürliche Neugeborenengelbsucht verläuft in folgenden Grenzen:
Auftreten: nach 36 Lebensstunden
erreichter Maximalwert des Bilirubins im Blut: 17 mg/dl (reifes Neugeborenes)
Gipfel: zwischen dem 3. und 6. Lebenstag
Dauer: bis 8 Tage nach der Geburt
    Durchführung der Bestrahlungsbehandlung. Zur Behandlung der Gelbsucht gibt es eine einfache, wirkungsvolle Therapie: Unter dem Einfluss von blauem Licht (kein UV-Licht) wird das Bilirubin abgebaut und mit Stuhl und dem Urin ausgeschieden. Daher wird man Ihr nacktes Kind in einem beheizten Inkubator mit blauem Licht bestrahlen. Die Augen werden mit einer Schutzbrille vor diesem Licht geschützt. Entscheidend für die Wirksamkeit dieser Fototherapie ist die Lichtstärke bzw. der Abstand der Lampe vom Kind. Bauch und Rücken werden abwechselnd bestrahlt (Lagewechsel alle 3–4 Stdunden), über eine maximale Dauer von 12 Stunden. Die an sich harmlose Form der Bestrahlungsbehandlung hat leider eine Trennung von Mutter und Kind zur Folge, die oft mit Stillproblemen einhergeht. Länger anhaltende

Weitere Kostenlose Bücher