Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
Lebenstagen und -wochen passen sich weitere Körperfunktionen an die neue Umwelt an. In den ersten ein bis zwei Wochen nach der Geburt ist Ihr Kind daher besonders gefordert. Die frühe Neugeborenenperio de (1.–7. Lebenstag) ist geprägt von vielen weiteren entscheidenden Anpassungsvorgängen, z. B.
Umstellung des Herz-Kreislauf-Systems,
Stabilisierung der Temperaturregulation,
Beginn der Ernährung und Verdauung,
Gewichtszunahme,
Ausbildung einer Darmflora,
Abfall des Nabelschnurrestes,
Entwicklung der eigenen Immunabwehr und
Ingangkommen entscheidender Stoffwechselvorgänge.
Mein Tipp
Nutzen Sie es, wenn Ihr Kind Sie morgens länger schlafen lässt, und tun Sie dasselbe. Im Laufe des Vormittags wird sich eine Zeit einspielen, in der Sie Ihr Kind waschen, massieren, wickeln und ankleiden.
In der späten Neugeborenenperiode (8.–28. Lebenstag) stabilisiert sich das Baby zunehmend und wird weniger anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. Nun sind auch Besuche für das Kind nicht mehr so belastend.
Wichtig ist es, dass Sie Ihr Kind stets auf das vorbereiten, was mit ihm geschieht. Babys „verstehen“ jedes Wort und sind deutlich entspannter, wenn sie angesprochen werden und alle Handhabungen und Aktivitäten erklärt werden. Wenn es aufgewacht ist und Sie es aus seinem Bettchen holen, dann begrüßen Sie es „Guten Morgen, mein Schatz, die Mama holt dich jetzt aus dem Bett“ oder beim Anziehen „Bitte gib mir deinen rechten Arm“ oder „Schau, jetzt schlüpft dein Füßchen in den Socken“. Auch Ritua le können Ihrem Säugling zu einer größeren Sicherheit verhelfen. Wenn Ihr Kind beispielsweise beim Anziehen oder beim Abtrocknen nach dem Baden stets weint, können Sie ihm zur Überbrückung dieser Unannehmlichkeit helfen, indem Sie immer dasselbe Lied singen oder den gleichen Abzählvers aufsagen. Dies gilt auch beim Insbettbringen, wobei die Reihenfolge von Ihnen festgelegt wird: Etwa immer zur gleichen Zeit ziehen Sie Ihrem Kind den Schlafanzug an, erzählen eine Geschichte, stillen es am Bettchen, singen ein Lied und legen Ihr Kind liebevoll hin. Dann streicheln Sie es, bis es ruhig liegen bleibt und die Augen schon fast geschlossen hat. Langsam gehen Sie aus dem Zimmer, lassen aber die Tür offen, sodass es Sie im Einschlafen noch hört.
Handling – der tägliche Umgang mit Ihrem Kind
Der Begriff Handling bezeichnet die Handhabung im täglichen Umgang mit einem Säugling oder Kleinkind bei immer wiederkehrenden Verrichtungen wie An- und Ausziehen, Baden, Füttern, Tragen, Spielen usw. Dabei werden bestimmte Handgriffe benutzt, die die Bewegung des Kindes beeinflussen und Auswirkungen auf dessen Bewegungsentwicklung haben können. Führen Sie langsame, dosierte Bewegungen aus und lassen Sie Ihrem Kind viel Zeit, die Bewegungsabläufe aktiv mitzuerleben. Ihr Kind sollte möglichst viel selbst tun, nehmen Sie ihm deshalb nur so viel Arbeit wie nötig ab. Beachten Sie außerdem Folgendes:
Lassen Sie den Kopf nie nach hinten fallen!
Vermeiden Sie eine Überstreckung des Rumpfes und Zurücknahme der Schultern!
Achten Sie auf Symmetrie: Wählen Sie den Blickkontakt von vorne und bevorzugen Sie keine Seite. Führen Sie Handlungen wie Tragen, Füttern, Spielen sowie die Lagerung im Bett von beiden Seiten gleichmäßig durch. Ordnen Sie das Spielzeug im Bett symmetrisch an oder stellen Sie das Bett öfter um!
Suchen Sie immer Blickkontakt zu Ihrem Kind.
Lassen Sie Ihrem Kind Zeit, auf Berührungen und Spielangebote zu reagieren.
Über die Haut können wir ein Kind erreichen. Wenn es berührt wird, spürt es sich und wird sich seiner selbst bewusst. Es bekommt eine Vorstellung von seiner Lage, Haltung, Stellung der Gelenke. Über intensive Berührungen fördern Sie
den Tastsinn,
den Gleichgewichtssinn,
die eigenständige Atmung,
die Magen-Darm-Funktion,
die Aktivierung der Wärmeregulation
sowie eine Steigerung des Herz-Minuten-Volumens des Kindes.
Das richtige Hochnehmen und Drehen
Aus der Rückenlage. Beim Hochnehmen eines Neugeborenen aus der Rückenlage drehen Sie das Kind mit beiden Händen in die Seitenlage und heben es an. Ihr Arm liegt entlang der Beine des Neugeborenen und die Hand umfasst die Schulter des Kindes. Das Kind wird auf die Seite gedreht und angehoben.
Aus der Bauchlage. Beim Hochnehmen des Neugeborenen aus der Bauchlage greifen Sie mit einer Hand an die Schulter des Neugeborenen, der anderen entlang der Beine an den Bauch. Nun wird das Kind langsam von der Bauchlage in die
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