Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
selbst die Form der Warze „stillfreundlich“ lutschen. Sie werden merken, wenn Sie einige Wochen gestillt haben, hat die Warze sich so verändert, dass Ihr Baby sie unproblematisch nehmen kann. Gelingt dies schwer, kann auch eine Milchpumpe hier helfen.
Seien Sie besonders vorsichtig mit Saugern, Schnullern und Stillhütchen, sie könnten Ihr Kind zusätzlich irritieren. Wenn Ihr Kind saugen möchte, bieten Sie ihm Ihren Finger.
Stillhindernisse
Es gibt sowohl mütterliche als auch kindliche Stillhindernisse, die ein sofortiges Abstillen nach der Geburt rechtfertigen. Kindliche Stillhindernisse sind schwere Erkrankungen des Kindes, Fehlbildungen der Luftröhre oder der Speiseröhre sowie Herzfehler.
Als mütterliche Stillhindernisse kommen in Betracht:
Psychische Probleme der Mutter (Probleme mit der körperlichen Empfindung, wenn ein Kind an der Brust saugt, Angst vor körperlichen Veränderungen der Brust oder des Körpers, Bedürfnis, sich vor dem Hunger des Kindes schützen zu müssen, mangelndes Vertrauen in die eigene Stillfähigkeit).
Mütterliche Erkrankungen, z. B. Eklampsie, Psychose, Schock, Herpes simplex in Brustwarzennähe, schwere Herz-, Leber-, Nieren- und Lungenerkrankungen.
Einnahme von Medikamenten, bei denen das Stillen verboten ist.
Starker Nikotin-, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Hepatitis; diese Erkrankung ist kein absolutes Stillhindernis, jedoch muss der Arzt oder die Hebamme Sie über das Risiko einer Ansteckung aufklären.
Keinesfalls gestillt werden darf bei HTLV-1-Infektion, HIV-Infektion (AIDS), Hepatitis C oder Zytomegalievirus-Infektion.
Nicht jede chronische Erkrankung der Mutter ist zugleich auch ein Stillhindernis. Mütter mit insulinabhängigem Typ-1-Diabetes werden durch das Stillen des Kindes ihren Energiehaushalt völlig neu kennenlernen müssen.
Aus Furcht vor einer vermeintlichen Gefährdung des Kindes wird Müttern mit infektiösen Erkrankungen oft unnötigerweise vom Stillen abgeraten. Für die Einschätzung kindlicher Infektionsrisiken ist die Kenntnis der unterschiedlichen Übertragungswege notwendig.
»Ein Schnupfen – kein Grund zum Abstillen
Ursula Jahn-Zöhrens, Hebamme
Vor Kurzem rief mich eine junge Mutter an. „Seit gestern Abend habe ich eine schlimme Erkältung. Muss ich jetzt abstillen?“ Ich konnte sie beruhigen „Nein, ganz im Gegenteil. Lange bevor Sie Ihren Infekt bemerkt haben, sind die Erreger bereits an Ihr Kind weitergegeben worden. Wenn Sie nun mit Stillen aufhören, hat das Kind zwar den Keim, bekommt aber Ihre wichtigen Antikörper nicht mehr und wird krank.«
Zurück in den Beruf
Das Arbeitsschutzgesetz sieht vor, dass Stillende zwei Mal pro Tag 30 Minuten Pause (bezahlt) machen können, um entweder ihr Baby zu stillen oder Milch abzupumpen. Bereiten Sie dies gut vor: Planen Sie ca. 3 Wochen vor Ihrem ersten Arbeitstag das Abpumpen von Muttermilch in den Tagesablauf ein.
Es hat sich bewährt, parallel zum Stillen der einen Brust die andere leer zu pumpen. Dadurch nutzen Sie den Milchspendereflex aus.
Gefrieren Sie die Muttermilch zügig ein. Es ist nicht empfehlenswert, die einzelnen Portionen zu groß zu machen. 100 bis 120 ml pro Muttermilchbeutel oder Behälter sind eine gute Menge.
So sollten Sie ca. 10 bis 12 Mahlzeiten im Vorrat haben. Sie müssen mit mindestens 150 ml Milch pro Mahlzeit rechnen.
Problematisch kann es werden, wenn Ihr Baby die Flasche nicht akzeptiert. Es gibt Stillkinder, die Fläschchen nicht akzeptieren, und es dauert etwas, sie dazu zu überreden, die Muttermilch mit dem Sauger anzunehmen.
Müssen Sie weiter zu Ihrem Arbeitsplatz fahren, brauchen Sie eine Kühltasche mit Akkus. Dann pumpen Sie am Arbeitsplatz mindestens einmal, bei Bedarf auch mehrmals, ab und bewahren sie in der Kühltasche auf. Ist Ihr Arbeitsplatz nicht weit von zu Hause, lassen Sie sich Ihr Kind zum Stillen bringen oder fahren einmal zwischendurch nach Hause. Dies sind Details, die Sie mit Ihrem Arbeitgeber absprechen sollten. Ihre Hebamme hilft Ihnen mit Tipps zur praktischen Umsetzung. In jedem Fall müssen Sie wissen: Berufstätigkeit und Stillen schließen sich nicht aus!
Säuglingsersatznahrung
Auf dem Markt findet man eine ganze Reihe von Milchnahrungen. Welche ist die richtige für das Kind? Maßgeblich ist die Zusammensetzung. Nach der Geburt sind der Magen und Darm Ihres Kindes empfindlich, daher kommt nur PRE-Nahrung infrage. Bei einer Allergieneigung in Ihren Familien nehmen Sie PRE-HA-Nahrung.
Die Pre-Nahrung
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