Entspannt erleben - Babys 1. Jahr
(volladaptierte Säuglingsanfangsnahrung) ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch am ähnlichsten. Pre-Nahrung wird auf der Basis von Kuhmilchproteinen (Molkeeiweiß und Kasein) hergestellt. Ihr einziges Kohlenhydrat ist Laktose (Milchzucker). Einige Pre-Nahrungen enthalten wie die Muttermilch auch langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche für die Entwicklung der Sehschärfe und des Zentralnervensystems wichtig sind. Die Pre-Nahrung wird von den meisten Säuglingen gut vertragen. Sie ist sehr dünnflüssig und kann somit nach Bedarf gefüttert werden. Wichtig ist es, den Tagesbedarf auf mindestens fünf Flaschen zu verteilen, da sonst die Verdauungskapazität des Babys überschritten werden kann. Pre-Nahrung kann ab der Geburt bis zum Ende der Flaschenzeit gegeben werden. Ein Wechsel auf Typ-1- oder Typ-2-Nahrung ist normalerweise nicht erforderlich!
Die Typ-1-Nahrung ist eine leicht sämige Säuglingsanfangsnahrung, die nur teilweise der Muttermilch angenähert ist. Sie kann andere Kohlenhydrate als Milchzucker enthalten. Typ-1-Nahrung ist in den ersten drei Monaten nicht zu empfehlen. Die Typ-1-Nahrung ist für den Organismus junger Säuglinge belastender und führt nicht selten zur Verstopfung. Sie ist sättigender als Pre-Nahrung oder Muttermilch, weil ihr Stärke zugesetzt ist. Typ-1-Nahrung darf nicht nach Bedarf gefüttert werden, denn eine Überfütterung des Babys ist bei der „Ad-libitum“-Fütterung leicht möglich. Bei großem Durst oder großer Hitze sollte die Flüssigkeitszufuhr mit Tee oder Wasser ergänzt werden. Falls ein Kind in der Klinik bereits Typ-1-Nahrung bekommen hat, kann es zu Hause ohne Weiteres auf eine Pre-Nahrung oder bei Allergiegefährdung auf die HA-Anfangsnahrung umgestellt werden.
Typ-2-Nahrung ist eine Folgenahrung, die in ihrer Zusammensetzung stark von der Muttermilch abweicht. Sie enthält mehr Eiweiß, Mineralstoffe und Kohlenhydrate, Letztere teilweise als einfachen Haushaltszucker. Das Füttern einer Typ-2-Nahrung ist absolut überflüssig. Wenn Sie als Eltern eine Typ-2-Nahrung füttern möchten, sollte dies auf keinen Fall vor dem vierten Lebensmonat des Kindes geschehen. Aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Mineralsalzgehalts kann diese konzentrierte Nahrung bei einer zu frühen Fütterung zu Kreislauf- und Stoffwechselstörungen sowie zu Nierenversagen führen. Des Weiteren begünstigt diese Nahrung aufgrund ihres höheren Kaloriengehalts die Entstehung von Übergewicht.
„HA“ steht für hypoallergene Säuglingsnahrung. Sie ist im Handel als Anfangsnahrung unter dem Stichwort Pre-HA, Start-HA und HA-Typ-1-Nahrung und als Folgenahrung unter der Bezeichnung HA-Typ-2-Nahrung zu finden. Sie sind eine Alternative für Säuglinge aus Allergikerfamilien, die nicht gestillt werden können und bei denen noch keine Allergie vorliegt. HA-Nahrungen sind auf keinen Fall für Babys mit bereits bestehender Kuhmilcheiweißallergie geeignet. In einem solchen Fall ist eine Spezialnahrung ohne Kuhmilcheiweiß nötig. Die HA-Nahrung wird von Babys in der Regel gut vertragen. Nur manche Säuglinge, die bereits anderes kennengelernt haben, lehnen den bitteren Geschmack, welcher sich aus der Hydrolysierung der Nahrung ergibt, ab. Die HA-1-Nahrung ist bis zur Umstellung auf eine andere Kost ausreichend. Welche Folgen die weitgehend industrielle Verarbeitung dieser Säuglingsersatznahrung und die widernatürliche Prägung des Geschmackssinns des Neugeborenen auf „bitter“ haben, ist bisher nicht untersucht.
Die Sojanahrung (SL-Sinelacte) ist eine kuhmilchfreie Flaschennahrung auf Basis von Sojaeiweiß, Pflanzenfett und Maisstärke. In ihrer stoffichen Zusammensetzung ist sie weitgehend der Milchnahrung angeglichen. Sojanahrung ist zur Allergieprävention nicht zu empfehlen, da 30 Prozent der Kuhmilchallergiker auch auf Soja allergisch reagieren.
Von selbst zubereiteter Säuglingsmilch möchte ich ausdrücklich abraten, denn sie ist schwerer verträglich als Muttermilch oder Fertignahrung. Selbst gefertigte Ersatznahrung, Halbmilch, Körnerwasser, Mandelmilch und süß gefertigte Ersatznahrungen bringen im ersten Lebensjahr große gesundheitliche Risiken mit sich. Diese weichen in ihrer Zusammensetzung stärker von der Muttermilch ab als die industriell hergestellten Ersatznahrungen. Sie bergen ein hohes hygienisches Risiko sowie ein erhöhtes Allergierisiko. Außerdem ist die Gefahr der Mangel- oder Fehlernährung groß. Auch pflanzliche Ersatznahrung auf Sojabasis
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