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Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Entspannt erleben - Babys 1. Jahr

Titel: Entspannt erleben - Babys 1. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deutscher Hebammenverband
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gefüllt, dass das Baby die Warze nicht richtig fassen kann? Dann streichen Sie ein wenig Milch mit der Hand aus. Zusätzlich können Sie Ihre Brust vor dem Anlegen warm machen, damit erweitern sich die Milchgänge und Ihre Milch läuft leichter.
Riechen Sie vielleicht ungewohnt, z. B. wegen einer neuen Seife, eines neuen Waschmittels oder haben Sie etwas Ungewohntes gegessen, das Ihren Körpergeruch verändert hat?
Hat Ihr Kind einen Schnupfen und kann daher schlecht durch die Nase atmen? Helfen Sie dem Näschen mit Muttermilch oder 0,9-prozentigen Nasentropfen aus der Apotheke.
Ist Ihr Baby durch eine schwere Geburt, Trennung von Ihnen, Frühgeburt, Krankheit oder Neugeborenengelbsucht zu schwach zum Trinken? Pumpen Sie die Muttermilch ab oder lassen Sie sich ein Brusternährungsset geben und erklären.
Stillprobleme der Mutter
    Wunde Brustwarzen heilen am schnellsten ab, wenn sie an der frischen Luft sind. Zu Hause können Sie sich ruhig „oben ohne“ auf das Sofa legen. Sie sollen die wunden Brustwarzen mit Muttermilch, wenig Wollfett oder Hydrogelpads behandeln. Brustwarzenformer mit Löchern, Zinkhütchen oder Teesiebchen schützen eine bereits wund gewordene Brustwarze vor jeder Reibung durch Kleidung. Eigentlich sollten Sie auch bei wunden Brustwarzen unbedingt weiterstillen. Ihre Hebamme wird den Stillvorgang genau beobachten: Sind Ihre Stillposition und die Ihres Kindes richtig? Wie liegt Ihr Baby an der Brust? Reibt die Brustwarze an Gaumen oder Kieferleiste? Ist das Zungenbändchen zu kurz und kann die Zunge dadurch ihre schützende Funktion am Unterkiefer nicht leisten? Sind die Lippen ausgestülpt?
    Wenn für Sie alles zu schmerzhaft ist, können Sie in Absprache mit Ihrer Hebamme vielleicht vorübergehend ein Stillhütchen benützen. Sie können auch die Milch abpumpen und Ihrem Kind mit dem Becher, dem Löffel, einer Spritze mit einem besonderen Vorsatz („Fingerfeeding “) oder aus der Flasche mit einem sehr kleinen Saugloch geben (siehe Saugverwirrung →  S. 131 ). Wenn die Stillunterbrechung nicht länger als 1–2 Tage anhält, wird Ihr Kind wieder gut an der Brust trinken.
    Wird Ihre Brust rot, hart und schmerzt, so haben Sie vermutlich einen Milchstau. Haben Sie zu viel Milch, so versuchen Sie, die Brust mithilfe des Kindes oder einer Milchpumpe zu entleeren. Anschließend machen Sie für eine bis anderthalb Stunden kalte Wickel (Quarkwickel: 250 g 20-prozentiger Quark mit 2 Esslöffeln Schnaps verrühren; die kalte Quarkmasse auf ein Herrentaschentuch, das feucht und sehr kalt ist, streichen und wie eine Krawatte um die Brust legen). Nach ca. drei Stunden erwärmen Sie die Brust wieder (z. B. mit einer Rotlichtlampe oder einem Kirschkernsäckchen) und entleeren Sie wieder. Dies wiederholen Sie so oft, bis Sie beschwerdefrei sind. Achten Sie darauf, dass möglichst wenig Quark an die Brustwarze kommt, und waschen Sie alles gründlich ab.
    Kommen Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen zum Milchstau hinzu, so rufen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt. Sie haben dann vermutlich eine Brustentzündung, eine ernsthafte Erkrankung, die Sie nicht allein mit „Hausmittelchen“ behandeln können. Wenn Sie Antibiotika einnehmen müssen, informieren Sie Ihren Arzt darüber, dass Sie noch stillen. Regelmäßiges Anlegen oder Abpumpen unterstützt den Heilungsprozess.
    Haben Sie zu viel Milch, dann kühlen Sie die Brust nach dem Anlegen und trinken Sie etwas weniger.
    Bei zu wenig Milch wärmen Sie Ihre Brüste mit Tüchern, Kirschkernsäckchen oder Stillöl. (Achtung: manche Kinder mögen den starken Geruch des Öls nicht. Nehmen Sie nur wenig und möglichst mit gutem Abstand zum nächsten Anlegen.) Überprüfen Sie, ob Sie genug, d. h. zwei bis drei Liter am Tag, trinken. Ernähren Sie sich ausgewogen mit mindestens drei, besser fünf Mahlzeiten am Tag. Legen Sie Ihr Kind häufiger an, eventuell können Sie auch nachpumpen. Denn die Produktion richtet sich nach der Nachfrage.
    Ungünstige Formen der Brustwarzen können das Stillen zu Beginn erschweren, aber nicht verhindern. Die Idee, im Vorfeld durch Brustwarzenformer die Form zu beeinflussen, hat sich nicht durchgesetzt. Versuchen Sie, im Moment vor dem Anlegen die Brustwarze etwas herauszuziehen: Mit den Daumen rechts und links neben der Brustwarze ziehen Sie diese sanft nach außen, meist stellt sich so die Warze von allein. Selten sind die Brustwarzen so flach, dass nur ein Stillhütchen helfen kann. Aber ganz erstaunlich ist es, wie Babys

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