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Entspannt wie ein Buddha

Entspannt wie ein Buddha

Titel: Entspannt wie ein Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Hohensee
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Zusammenhang zwischen Gedanken und Gefühlen begriffen hat, ist man davon befreit, Entspannung ausschließlich durch eine Veränderung der Außenwelt erreichen zu wollen. Man kann auch das Denken entspannen. Diese Einsicht ist der erste Schritt.

Widersprechen Sie dem Unsinn
    Eine Tatsache ist kein Problem. Sie ist gewissermaßen neutral. Wenn wir uns immer an die reinen Tatsachen halten würden, kämen wir ziemlich gut zurecht. Nehmen wir einmal an, Ihnen tut irgendetwas im Körper weh. Das passiert jedem Menschen fast täglich. Es gehört zu den Allerweltserfahrungen. Nichts Besonderes. Mal zwickt es hier, mal dort. Eine reine Tatsache menschlichen Lebens.
    Problematisch wird es erst, wenn man anfängt, sich wegen jeder Kleinigkeit Sorgen zu machen. Hört das noch einmal auf? Oder muss ich von jetzt an mit diesem Schmerz leben? Was ist, wenn es schlimmer wird? So schlimm, dass man es nicht mehr aushalten kann? Was ist, wenn es Krebs ist? Vielleicht der Anfang vom Ende? Es könnte das Zeichen einer unheilbaren Krankheit sein. Wo tut es noch weh? Tat es nicht gestern schon weh? Wird dieses Wehwehchen – noch ist es nur das – immer wiederkehren? Auch das wäre schlimm. Gab es da nicht irgendwelche Erbkrankheiten in der Familie mütterlicherseits? Mein Gott, ich kann es nicht mehr aushalten. Ich sollte mich sofort in die Notaufnahme des Krankenhauses begeben. Hiiiiilfe!
    Für manche sind solche Gedanken alltäglich. Sie nehmen Lappalien immer wieder zum Anlass für ernste Sorgen. Wer tatsächlich wegen jeder Unpässlichkeit den Arzt oder das Krankenhaus aufsucht, beginnt eine Karriere als Hypochonder. Das passiert, wenn man aus Mücken Elefanten macht. Die Tatsachen (Mücken) sind nicht schlimm. Die Phantasien (Elefanten) können einem das Leben zur Hölle machen.
    Im Grunde genommen handelt es sich um ein Missverständnis, wenn man jedes Unwohlsein für das mögliche Zeichen einer schweren Erkrankung hält. Es ist einerseits eine Übertreibung, andererseits schwärzester Pessimismus und last but not least eine voreilige Schlussfolgerung.
    Je öfter man reine Tatsachen ins Irreale verzerrt, desto mehr Stress macht man sich. Leider ist die Zahl solcher Missverständnisse groß. Lassen Sie uns ein paar davon genauer anschauen:
    Unberechtigte Schuldzuweisungen   – Sie glauben, dass Sie allein für einen Fehler verantwortlich sind, obwohl andere ihren Teil dazu beigetragen haben. Oder Sie weisen anderen die ganze Schuld zu und übersehen Ihren eigenen Anteil.
    Übertreibungen und Untertreibungen   – Sie tun so, als ob eine Katastrophe passiert sei. In Wirklichkeit wurde nur ein Glas Wasser verschüttet. Ein Fußballspieler wirft seinem Gegenspieler bei einem Foul Schauspielerei vor. Tatsächlich hat er ihm bei seiner Attacke ein Bein gebrochen.
    Voreilige Schlussfolgerungen erscheinen in zwei Formen:
    Gedankenlesen   – Sie glauben zu wissen, was andere vonIhnen denken, und vermuten oft vollkommen zu Unrecht Negatives.
    Wahrsagen   – Sie meinen, die Zukunft vorhersagen zu können. Besonders gern prophezeien Sie negative Entwicklungen.
    Mentales Filtern   – Bei diesem Denkfehler nimmt man nur das Negative wahr und übersieht das Positive.
    Abwerten   – Sie setzen Ihre Erfolge und positiven Eigenschaften oder die von anderen Menschen herab: »Das ist doch nicht der Rede wert. Das kann jeder.«
    Unangemessenes Verallgemeinern   – Wenn eine Person Sie ignoriert, glauben Sie, die Menschen interessieren sich nicht für Sie.
    Die Kognitive Verhaltenstherapie hat noch mehr dieser Denkfehler bzw. Missverständnisse herausgefunden. Was manche früher für tief sitzende Neurosen hielten, hat sich bei genauerem Hinsehen als eine ständige Wiederholung typischer Gedankenfehler herausgestellt. So ist beispielsweise Hypochondrie letztlich nichts anderes als eine übertriebene Wahrnehmung der körperlichen Befindlichkeit, verbunden mit voreiligen Schlussfolgerungen. Mehr darin zu sehen, wäre wohl selbst ein Gedankenfehler.
    Fehler zu erkennen, genügt nicht. Man muss sie auch korrigieren, wenn man nicht immer wieder darunter leiden will. Wer also zu Übertreibungen neigt, sollte sich dieser Tendenz bewusst sein und sich stärker auf die reinen Tatsachen konzentrieren. Das ist leichter gesagt als getan. Gewohnheiten haben ein großes Beharrungsvermögen. Nur wenn man über einen längeren Zeitraum bewusst andersdenkt und handelt, ändern sie sich. Daran scheitern die meisten. Sie glauben, es genüge, einen Fehler

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