Entspannt wie ein Buddha
der anderen Seite ist man auch nicht übermäßigkonzentriert, wie es Notfällen vorbehalten bleiben sollte.
Sich bewegen, handeln, arbeiten und reden im Open Focus bei entspannter Aufmerksamkeit: Wer das die meiste Zeit schafft, meditiert wie ein Buddha.
3. Das Denken entspannen
Das ABC der Gefühle lernen
Was meinen Sie, wovon Ihre Gefühle abhängen? Was müsste sich jeweils ändern, damit Ihre Gefühle sich ändern? Anders gefragt: Welche Veränderungen müssten einer Veränderung Ihrer Gefühle vorausgehen? Unter welchen Voraussetzungen würden Ihre Sorgen aufhören? Was müsste passieren, damit Sie sich (wieder) freuen können? Was könnte Sie beruhigen?
Viele glauben, die Umstände müssten sich ändern. Die Sonne müsste (wieder) scheinen. Geld könnte ihre Sorgen beseitigen. Der Traummann oder die Traumfrau müsste in ihr Leben treten. Dann würde alles gut. Die Gesundheit müsste besser sein. Ja, dann wäre es leicht, sich zu freuen oder das Leben zu genießen. Wenn …, dann …
Immer scheint irgendetwas zwischen uns und dem Glück zu stehen. Wir könnten so locker und gelassen sein, wenn nicht … Nehmen Sie einmal ein Blatt Papier und schreiben Sie alles auf, was Ihrem Glück im Wege steht oder was Ihnen fehlt, um richtig glücklich zu sein.
Pause. Bitte lesen Sie erst weiter, wenn Sie wenigstens einen Moment über diese Fragen nachgedacht haben. Sonstnehmen Sie sich die Möglichkeit, eine wichtige Einsicht zu gewinnen.
Was steht Ihrem Glück im Weg?
Was bedrückt oder beunruhigt Sie?
Machen Sie auch die »Gegenprobe«:
Was fehlt Ihnen, um glücklich zu sein?
Was bräuchten Sie, um morgens gut gelaunt aufzustehen?
Hier können sich andere Antworten ergeben als bei den beiden ersten Fragen. Was einem zu seinem Glück fehlt, ist nicht unbedingt das, was einen zugleich belastet.
Für viele ist es überhaupt kein Rätsel, was ihre positiven oder negativen Gefühle auslöst. Sie sind fest davon überzeugt, dass es die äußeren Umstände sind. Zu ihrem Glück fehlt ihnen ein tolles Auto, eine Villa, ein dickes Bankkonto, eine harmonische Familie und so weiter. Die Belastungen sind auch schnell aufgezählt: die blöde Firma, der bescheuerte Chef, die fiesen Nachbarn, die gesundheitlichen Probleme, das schlechte Wetter und vieles mehr.
Zeitschriften möchten von mir regelmäßig wissen, warum die Menschen auf Hawaii so glücklich sind oder weshalb wir im Urlaub so entspannt sind und wie wir uns diesen Zustand möglichst lange erhalten können. Hinter diesen Fragen steht stets die unausgesprochene Gewissheit, dass Hawaii, Sommer, Urlaub glücklich machen. Als ob es auf Hawaii nur Aloha und Blumengirlanden, im Sommer nur Sonnenschein und im Urlaub nie Stress gäbe.
Hungersnöte, Kriege und andere Katastrophen beeinträchtigen das Glück der meisten davon betroffenen Menschen.Das ist wohl wahr. Aber andere Umstände wie Armut oder Reichtum, Sonne oder Regen, Urlaub oder Arbeit spielen eine nicht so bedeutsame Rolle hinsichtlich des Glücks, wie die meisten glauben. Im Gegenteil: Wenn man das Glück der Menschen misst, sind viele während der Arbeit zufriedener als in ihrer Freizeit.
Falls Sie meinen, dass die äußeren Umstände nicht die unmittelbare Ursache für die Gefühle sind, gehören Sie zu einer kleinen Minderheit. Aber Sie haben recht! Was um uns herum passiert, kann uns nicht direkt glücklich oder unglücklich machen. Sonst müssten alle Menschen in derselben Situation genau dieselben Gefühle bekommen. Das ist aber nicht der Fall.
Wenn 500 Menschen im selben Kino sitzen, sehen sie 500 verschiedene Filme, weil jeder die Handlung anders wahrnimmt und interpretiert. Und selbst wenn ein Einzelner mehrfach hintereinander denselben Film sieht, reagiert er unterschiedlich. Spätestens nach der dritten Wiederholung dürfte er anfangen, sich zu langweilen oder einzelne Szenen neu zu bewerten. Er lacht an Stellen, die er bisher übersehen hat, merkt, dass er Teile des Films falsch verstanden hatte. Bei den spannenden Szenen bleibt er nun gelassen. Was hat sich verändert? Seine zunehmenden Kenntnisse vom Film führen dazu, dass er ihn mit jedem Mal anders erlebt.
So ist es auch im richtigen Leben. Nehmen wir an, verschiedene Menschen haben eine bestimmte Situation unterschiedlich oft erlebt. Neulinge reagieren anders als Erfahrene. Das Vorverständnis führt zu unterschiedlichenGefühlen und Verhaltensweisen. Die einzelnen Personen denken verschieden. Daher sind auch ihre Gefühle
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