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Entspannung lernen und lehren

Entspannung lernen und lehren

Titel: Entspannung lernen und lehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Boedeker
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Universums
    Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie nicht entdecken würden, bis sie reif dafür sein würden.
    Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Ein anderer empfahl, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu versenken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.
    Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Rat: »Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.«
    Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.
    Verfasser unbekannt
    – ॐॐॐ –

5.1 Hänger beim Üben
    Wechselhaft und flüchtig ist der Geist, er folgt seinen Eingebungen, ganz wie es ihm gefällt. Der Verständige übt ihn in Disziplin, denn ein wohldisziplinierter Geist bereitet große Freude.
Shantideva, indischer Mönch, um 750
    – ॐॐॐ –
    Bei manchen Menschen tritt das folgende Phänomen auf: Am Anfang machen Sie sehr rasch Fortschritte bei den Entspannungsübungen. Sie kommen in Tiefen, in denen Sie manchmal zu schweben scheinen. Dann aber, ohne ersichtlichen Grund, werden die Entspannungszustände weniger intensiv, lange Phasen der Übung werden mit Gedanken an Alltagsprobleme verbracht. Man stellt am Ende fest, dass der Körper gar nicht so schön leicht ist wie zu Beginn des Übens. In diesen Phasen sollten Sie trotzdem weiter üben. Vielleicht kann ein Wechsel der Entspannungsmethode Abhilfe schaffen, eventuell bringen Sie einfach nicht mehr genügend Engagement auf. Bitte führen Sie sich dann vor dem Üben vor Augen, warum Sie die Entspannungstechniken durchführen. Ihre Liste der Gründe vom Anfang des Buches wird dann zur Geltung kommen. Hilfreich kann es auch sein, die Audiodateien wieder zu nutzen, obwohl Sie die Entspannungstechnik auswendig beherrschen. Es kommt nicht so sehr auf die Technik an, es kommt nicht so sehr auf die Tiefe Ihrer Entspannung an. Wichtig ist allein Ihr Maß an Aufmerksamkeit, das redliche Bemühen, ganz im Jetzt zu sein. Die Stimme aus den Audiodateien kann Sie daran stets aufs Neue erinnern.
    Eine Wirkung erwarten
    Einige EntspannungsüberInnen berichten darüber, dass Ihnen der Verzicht auf die Erwartung einer bestimmten Wirkung aus der Flaute heraushalf. Die Rückwendung auf die Konzentration, das bewusste Durchführen der Übungsschritte brachte dann wieder die positiven Effekte zurück. Diese verändern sich zwar im Laufe der Zeit, aber es scheint so zu sein, dass die Wirkung der Übungen und Meditationen umso größer ist, je geringer unsere Erwartung im Hinblick auf bestimmte Effekte ausfällt.
    Scheinbar leichtere Wege
    Oftmals locken andere Betätigungen mit einer vermeintlich viel leichter zu erzielenden Entspannung. Zum Beispiel der Fernseher oder der tägliche Alkoholgenuss. Dazu eine weitere Geschichte:
    – ॐॐॐ –
    Die Suche
    Mullah Nasruddin wurde eines Nachts von einem Polizisten gesehen, wie er vor der Straßenlaterne bei seinem Haus kniete und den Boden nach etwas absuchte. Er war ganz offenkundig nicht mehr ganz nüchtern.
    »Was suchst du denn so spät in der Nacht?«, fragte der Polizist.
    »Ach, ich habe meinen Schlüssel verloren und komme ohne diesen nicht in meine Wohnung«, antwortete Nasruddin.
    Der Polizist kniete sich ebenfalls auf den Boden und so suchten beide gemeinsam den Bereich um die Straßenlaterne ab. Aber sie konnten nichts finden.
    Nach einer Weile fragte der Polizist: »Bist du dir denn wirklich sicher, dass du den Schlüssel hier unter der Laterne verloren hast?«
    »Nein, überhaupt nicht, eher habe ich ihn dort hinten bei den Sträuchern verloren, aber dort ist es zu dunkel und unbequem, um zu suchen«, antwortete Nasruddin.
Eine Sufi-Geschichte
    – ॐॐॐ –
    Mit dieser Anekdote soll verdeutlicht werden: Wir neigen dazu, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Das ist auch gut und richtig

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