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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mein Vorschlag. Da meine Männer keine Gedankenspione und damit bei dieser Art der Überwachung nutzlos sind, schicken wir sie los, um die nötigen, äh, Besorgungen zu erledigen. Wir machen eine Zeit und einen Treffpunkt aus irgendwo auf der Küstenstraße zwischen dem Palataki und dem Kloster, und später übergeben sie uns das Zeug. Was sagst du dazu?«
    Während Manolis seinen Plan darlegte, kehrte nach und nach der Glanz in Trasks Augen zurück. Nun strahlte er Beifall heischend in die Runde, sein Blick wanderte von Gesicht zu Gesicht. »Und?«, fragte er.
    »Es ist zwar eine schreckliche Vorstellung«, – Ian Goodly konnte ein Schaudern nicht unterdrücken – »aber es wäre eine Erklärung dafür, dass die Nonnen verbrennen ...«
    »So ein Riesen-Tanklaster«, meinte Chung, »könnte das Tor des Klosters einfach durchbrechen wie Pappmaché. Und eine Stange Dynamit, richtig platziert ...«
    »Ist das nicht ein bisschen viel verlangt?«, wollte Liz von Manolis wissen. »Ich meine, bist du wirklich sicher, dass deine Männer das schaffen?«
    Manolis schüttelte den Kopf. »Liz, wie kann man bei so etwas sicher sein? Garantien kann ich dir keine geben. Was soll ich sagen? Aber wenn du mich fragst, ob sie qualifiziert dazu sind … glaub’ mir, sie sind der Aufgabe mehr als gewachsen.«
    »Wie werden sie vorgehen?«, fragte Trask. »Ich will keine Details, nur ein grobes Bild. Offensichtlich hast du dir ja schon Gedanken darüber gemacht.«
    Manolis nickte. »Stavros hier war drei Jahre lang Fahrer in der griechischen Armee. Er kann alles fahren, was Räder hat. Allerdings wird Andreas ihn auf dem ersten Teil ihres kleinen Ausflugs bloß als Beifahrer mitnehmen.«
    »Verstehe«, sagte Trask. »Andreas setzt ihn in der Nähe des Flugplatzes ab, wo er dann den Tanklaster, äh, beschlagnahmen wird.«
    »Er wird ihn retten, ja«, erwiderte Manolis. »Und während er damit beschäftigt ist, wird Andreas weiter zum Steinbruch fahren ...«
    »... um das Dynamit zu retten«, nickte Trask. »Aber das Zeug ist ziemlich gefährlich!«
    »Genau!« Manolis strahlte. »Bevor Andreas zu mir ins Drogendezernat kam, war er bei einer Antiterroreinheit. Er ist ausgebildeter Sprengstoffexperte.«
    Andreas setzte ein leicht bedrohliches Grinsen auf, warf sich in die gewaltige Brust und zuckte bescheiden die Achseln.
    »Aber es muss noch heute Nacht geschehen«, rief Manolis allen ins Gedächtnis, »denn morgen ist der Tanklaster weg. Etwas in dieser Größenordnung – die größte Waffe in unserem Arsenal – kann man nicht einfach mitnehmen und verstecken, bis es gebraucht wird. Wenn wir uns den Laster schnappen wollen, müssen wir ihn auch gleich einsetzen.«
    Abermals nickte Trask. »Das versteht sich von selbst.« Er erhob sich. »Und das Schöne daran ist, dass wir immer noch genug Zeit haben – ein paar Stunden mindestens – um uns alles zu überlegen. Und jetzt schlage ich vor, dass wir eine Pause einlegen und ins ›Schiffswrack‹ gehen. Hier drin ist es viel zu eng, ich fühle mich ja regelrecht eingesperrt. Im Lokal ist es viel bequemer und wir können Yiannis oder Katerina bitten, uns ein paar Sandwiches zu machen. Wenn wir uns abseits von den anderen Gästen halten und leise sind, können wir uns dort genauso gut unterhalten wie hier.«
    »Gut!«, grunzte Lardis Lidesci. »Ich habe nämlich Hunger – vom Durst ganz zu schweigen. Euch bei eurem Geschwafel zuzuhören … na ja, das ist eine ziemlich trockene Angelegenheit.«
    »Falls du dabei an Metaxa denkst«, sagte Trask, »einer ist genehmigt. Mehr nicht! Allem Anschein nach ist heute die Nacht der Nächte. Wenn ja, dann sollten wir nachher unsere fünf Sinne beisammen haben.«
    »Also dann, noch ein letztes Glas auf den Erfolg«, sagte Manolis. »Für mich klingt das gut ...«
    Das »Schiffswrack« war leer. Dafür funktionierte der kleine Fernseher über dem Tresen. Die Abendnachrichten liefen gerade, und endlich sah man dabei auch etwas. Wie Yiannis bereits berichtet hatte, schien die Sonnenfleckenaktivität nachzulassen. All das Knacken und Knistern, das plötzliche statische Rauschen und die Schwankungen in der Übertragungsqualität überlagerten nicht ständig entweder den Ton aus den Lautsprechern oder das Bild auf dem Fernsehschirm. Es war zwar immer noch weit davon entfernt, gut zu sein, aber immerhin so gut wie schon seit Langem nicht mehr.
    Yiannis musste mitbekommen haben, wie Trask und die anderen zum Lokal hinübergingen, denn kaum hatten sie es

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