ENTWEIHT
spürte sie … nichts mehr.
Eigentlich hatte Trask vorgehabt, das Verwaltungsgebäude der »Christos Appartements« aufzusuchen und das Telefon dort zu probieren. Doch als er den Fußweg zwischen den Chalets entlanghastete und gerade an der Tür zu seiner und Chungs Unterkunft vorüberkam, vernahm er von drinnen ein altbekanntes Piepsen.
Allem Anschein nach hatten seine technischen Gerätschaften wieder Kontakt; aber es blieb abzuwarten, ob sie auch tatsächlich funktionierten oder bloß verrückt spielten.
Er bog von seinem Weg ab, schloss die Tür auf und lauschte auf den Piepston. Es war das tragbare Faxgerät, das er in seinem Aktenkoffer unter dem Bett verstaut hatte. Jemand wollte ihm ein Fax schicken, und da fiel Trask im Grunde nur einer ein: der diensthabende Beamte in der Zentrale des E-Dezernats.
Mit einem Ruck zog Trask den Aktenkoffer hervor, ließ ihn aufs Bett plumpsen und nahm das Faxgerät heraus – eine flache, kaum mehr als einen Zentimeter hohe Apparatur, gerade mal groß genug, um ein DIN A4-Blatt einzulegen, mit einem Schlitz an einem Ende, Tastatur, Sende- und Empfangstasten und einem winzigen roten Lämpchen, das im Takt des Piepens blinkte. Trask schob ein Blatt Papier in den Schlitz und drückte die Empfangstaste.
Das Gerät summte, und ehe man bis fünf zählen konnte, wurde das A4-Blatt wieder ausgeworfen. Trask zog es aus dem Schlitz und las.
BT: Bei Erhalt gggx dieser Nachricht bitte Rückmeldung. Xtoup 1g Habe Neuigkeiten. BvD
Es wurde zwar nicht ganz störungsfrei übertragen, aber wenigstens konnte man verstehen, worum es ging. Trask schob ein neues Blatt Papier ein und tippte:
Habe Dekodierer. Benutzen Sie den Zerhacker.
Nachdem er die Sendetaste gedrückt hatte, schlug er mit den Fingern einen Trommelwirbel auf dem Faxgehäuse und wartete, bis der Ausdruck erschien. Als dieser schließlich kam, stand darauf:
Habe Dekrntpggodierer. Benutzen Siextpgg Zerhacker.
Wenn das nicht schon verschlüsselt genug war! Aber immerhin besser als nichts. Er schob ein weiteres Blatt ein.
Diesmal musste er warten – erst eine, dann zwei, drei, dreieinhalb Minuten, bis er schon loswettern wollte, das verdammte Ding solle endlich anfangen zu blinken. Doch da gab das Gerät einen rülpsenden Laut von sich und spie die verschlüsselte Nachricht aus.
Mittlerweile hatte Trask den Decoder aus seinem Koffer geholt, einen Apparat, der fast genauso wie das Faxgerät aussah, nur nicht ganz so kompliziert. Er hatte keine Tastatur und nur einen Schalter, dafür ein eingebautes Papierfach.
Trask betätigte den Schalter und fummelte den Bogen mit dem chiffrierten Kauderwelsch in den Schlitz der Dekodiermaschine. Die Nachricht wurde gescannt, das Gerät summte, und ruckend und stotternd ratterte der dechiffrierte Ausdruck aus dem Schlitz.
Trask konnte es nicht mehr abwarten, darum zerrte er das Blatt heraus und las:
Job in Australien erledigt. Alles gesichert. Shttpx n%gghl? Leite den Trupp zu Ihnen um. Erwarten Sie sie Die bei Tagesanbruch. Alles empfangen? Falls ja, Weiteres folgt ...
Trask brauchte mehrere Minuten, bis er seine Antwort hektisch chiffriert und gesendet hatte:
Empfang gut! Anfrage für heute Nacht, Bezugnahme Plan B: Ist HMS Invincible in Reichweite von Krassos?
Das Faxgerät leuchete abermals auf. Trask legte ein leeres Blatt Papier ein und heraus kam die Nachricht, er solle einen Moment warten, der Diensthabende müsse erst einen Techniker holen. Er legte ein neues Blatt ein und wartete … schließlich kam eine chiffrierte Nachricht … die übliche Prozedur, dann las er:
Keine Freigabe für Plan B. Senden Sie keine Koordinaten. Zwei Gründe: Zust Min [was bedeutete: der Zuständige Minister] ist hier. Grttpxxgggriechisches Radar und Frühwarnsysteme in Betrieb, aber Funktion stark beeinträchtigt. Könnten Türkei verantwortlich machen. Krieg im Mittelmeerraum. Zweitens: Invincigtttx hat satellitengestützte Zielerfassung. Funktioniert bei Dunkelgggttoh ggheit nur, wenn satellitengesteuert oder vorher programmiert. Alles empfangen? Falls ja, Weiteres folgt ...
»Ja, verdammt noch mal«, fluchte Trask, während er das Fax bediente. Er war so sehr damit beschäftigt, dass er kaum mitbekam, wie der Hellseher Ian Goodly eintrat und am Fußende des Bettes Platz nahm, wo er die Nachrichten las, die Trask dort hingeworfen hatte.
Anschließend dauerte es fünf ewig lange Minuten, ehe der letzte verschlüsselte Kurztext eintraf und entziffert wurde:
Schlechte Neuigkeiten. Tut
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