ENTWEIHT
mir leid, das zu übermitteln. Vor halbxxgjer Stunde. Sicherheitsmann verletzt. Eskhkkyggortierte Millicent Cleary. Setzte Notruf von King’s Cross U-Bahnhof ab. Nichts Ernstes. Aber Millie vermisst. Alle verfügbaren Agenten dran. Wir werden sie finden, aber das sollten Sie wissen. JG/BvD
Trask saß nur da und las die Nachricht wieder und wieder. Ian Goodly hingegen, Hellseher, der er war, hatte es kommen sehen und war bereits zur Tür hinaus. Zur Hölle mit der Vorsicht! Plan B konnten sie vergessen, jetzt mussten sie auf Plan A zurückgreifen – und der hatte stets gelautet, dass sie die Dinge selber regeln würden, wenn sie mussten, und sich jeweils überlegen würden, was zu tun wäre.
Gott sei Dank hatten sie Manolis Papastamos und seine Männer!
So also standen die Dinge, und als Trask seine Benommenheit schließlich abschüttelte und endlich begriff, was los war – und die Wut ihn zur Gänze übermannte –, war der Weg vorgezeichnet ...
EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
DIE FÄDEN LAUFEN ZUSAMMEN – HÖLLE AUF ERDEN UND DARUNTER
Jake hatte sich einen dünnen Streifen Heftpflaster auf die Wunde geklebt. Darüber trug er ein schwarzes Stirnband, das die doppelte Funktion erfüllte, sowohl das Pflaster als auch seinen Pferdeschwanz an Ort und Stelle zu halten. Gesicht und Hände mit Holzkohle geschwärzt und von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, verschmolz er mit dem Dunkel der Nacht.
Er trug eine schwarze Sporttasche bei sich, in der sich drei jeweils aus drei Pfund Plastiksprengstoff bestehende Bomben befanden, dazu die Sachen aus Major Toms Segeltuchbeuteln, die Thermitsprengsätze, die er sich aus der Gibsonwüste in Australien besorgt hatte. Überdies hatte er eine Trageschlaufe für seine Browning gebastelt, die er im Hosenbund trug; eine Lehre, die er aus dem zeitweiligen Verlust seiner Waffe bei der Schießerei an der Manse Madonie gezogen hatte. Das Nachtsichtgerät vervollständigte seine Ausrüstung; es baumelte an einem Riemen um seinen Hals.
Um halb ein Uhr morgens Ortszeit trat er an Koordinaten, die er sich zuvor eingeprägt hatte, zwischen Trabia und Bagheria, keine vierhundert Meter südlich von Castellanos Hauptquartier, aus dem Möbiuskontinuum, und zwar an derselben Stelle, von der aus er das Anwesen auch bei seinem letzten Besuch beobachtet hatte. Abermals stand er vor denselben Problemen: Er hatte noch immer nicht die geringste Ahnung davon, wie es im Innern des Hauses aussah und wie viele von Castellanos Leuten sich darin aufhielten. Jakes einziger Vorteil (abgesehen vom Möbiuskontinuum) bestand darin, dass die Nacht stockfinster und der Himmel bewölkt war, dass kaum ein Wind ging, der die Wolken vertrieb, und alle anständigen Leute bereits in ihren Betten lagen. Hoffte er wenigstens.
Das habe ich doch schon mal gehört, meinte Korath, und dir auch gesagt, was ich davon halte. Das ist kein gewöhnlicher Mensch, Jake. Und anständig schon gar nicht. Ich weiß nicht, aber ich fürchte, dass dies dein bislang gefährlichstes Unterfangen ist.
»Deins und meins«, flüsterte Jake kaum hörbar. »Denn ohne mich gibt es dich auch nicht mehr.«
Du brauchst mich nicht ständig daran zu erinnern, sagte Korath. Selbstverständlich mache ich mir Sorgen um unsere Haut, auch wenn ich gar keine mehr habe.
Im Wolkenschatten hinter einer kleinen Felsgruppe kniend, runzelte Jake nachdenklich die Stirn über den Anblick, den ihm sein Nachtsichtgerät präsentierte. Hügelabwärts und im Windschatten seines Standorts gelegen, wirkte Castellanos Hochburg womöglich noch abschreckender als bei Tageslicht. In den dichten, das Haus umgebenden Olivenhainen konnte er vier gleichmäßig verteilte, geisterhaft graue Lichtkleckse ausmachen, die über die schmalen, sich unter den Bäumen dahinschlängelnden Gartenpfade glitten. Es handelte sich um Castellanos Männer, die auf dem Gelände Wache hielten. Die Wärmebildfunktion von Jakes Nachtsichtgerät machte sie sichtbar.
Der Wärmespur des einen folgend, beobachtete Jake, wie der Mann an die Außenmauer ging, ein paar steinerne Stufen hinaufstieg und ins Dunkel blickte, geradewegs in seine, Jakes Richtung. Dies beunruhigte Jake nicht weiter, denn sofern der Kerl nicht über die gleiche Ausrüstung wie er verfügte, konnte er nicht allzu viel sehen. Dennoch ...
… richteten sich die Härchen in Jakes Nacken auf. Er sog scharf die Luft ein, duckte sich und ging in Deckung. Nur so ein Gefühl, mehr nicht. Nein, es war mehr als das: Es lag an der
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