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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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herrscht. Nun, dann will ich doch mal sehen, ob ich nicht etwas hineinpflanzen kann. Etwas für Vavara, denke ich, dieses gierige Miststück, das mir in der Stunde meiner Not nichts gab! Auf diese Art werde ich Rache nehmen, während es so aussehen wird, als wäre das E-Dezernat dafür verantwortlich. Wenn ich dann mit ihr quitt bin, die Gewichte wieder gerecht verteilt sind und ich die Oberhand über Vavara habe – sofern sie es überlebt – werde ich mir eine neue Stätte suchen, um von vorn anzufangen. Allerdings wohl nicht in dieser Welt ...
    So schnell er konnte, übermittelte Malinari in rascher Folge eine Reihe telepathischer Szenen und musste über die heftige Wirkung, die sie hatten, einfach lachen
    Weit über ihm riss Goodly die Augen mit einem Mal auf und fuhr aus seiner halb zusammengesunkenen Haltung hoch. Sein Blick war leer, glasig. Nach Luft schnappend und wie Espenlaub zitternd, streckte er die Hände aus und stützte sich am Wagen ab, um nicht umzukippen.
    Der Lokalisierer trat zu ihm, packte ihn an der Schulter und fragte atemlos: »Ian, was ist mit dir? Was hast du gesehen?«
    Der glasige Ausdruck wich aus dem Blick des Hellsehers. Blinzelnd und den Kopf schüttelnd, wie um ihn freizubekommen, antwortete er schließlich: »Das … das war nicht die Zukunft, David. Es war das JETZT, und es wartet auf uns – da unten!«
    »Das Jetzt?« Chung legte die Stirn in Falten. »Wie sieht es aus?«
    »Ungefähr so, wie wir erwartet haben!« Goodly straffte sich, unbewusst bürstete er mit den Händen seine Kleidung ab, so als hätte er in etwas Unerfreulichem gelegen. »Es war so etwas wie ein Garten oder Beet – eine Brutstätte ähnlich derjenigen, die Jake Cutter in Xanadu zerstörte – und darin lagen menschliche Überreste. Gott, war das eklig!«
    »Zeige es mir«, sagte Chung augenblicklich. »Da das E-Dezernat sich ja doch irgendwann darum kümmern muss – selbst nachdem wir dafür gesorgt haben, dass das Ganze verschüttet wird, das heißt falls es uns überhaupt gelingt – muss das Dezernat auch wissen, wo genau sich dieser Garten befindet. Also zeige ihn mir jetzt, damit ich auch, wenn wir das Gebäude obendrüber gesprengt haben, weiß, wo man bohren muss, um das Thermit mitten im Herzen dieses Dreckszeuges anzubringen!«
    Der Hellseher schüttelte den Kopf. »Du verstehst nicht. Ich bin kein Lokalisierer, David, das bist du. Und doch sah ich das Jetzt und das Wo des Ganzen! Jemand zeigte es mir, ebenso deutlich wie die Bilder aus der Zukunft, wenn nicht deutlicher. Indem ich durch seine Augen blickte, sah ich das aufgeblähte Ding, das dort unten, unter dem Palataki heranwächst. Und wer es mir zeigte ...« – Goodly zitterte am ganzen Leib, und nun fing auch seine Stimme an zu beben – »Ich kann immer noch sein irres Gelächter hören!«
    »Malinari?« Chung bekam ganz große Augen. »Willst du mir damit sagen, er ist in deinen Geist eingedrungen?«
    Goodly nickte. »Er muss es gewesen sein – und ich kann wohl von Glück sagen, dass es nichts darin gab, das er stehlen konnte! Aber wie kann man das erklären? Weshalb sollte er wollen, dass wir mitbekommen, was da unten vor sich hin gärt? Das ist ja schon beinahe so, als fordere er uns dazu auf, es zu vernichten!«
    »Vielleicht hat er genau das getan«, meinte Chung. »Immerhin ist es ja nicht sein Garten, sondern derjenige Vavaras.«
    »Dann stellen wir die Frage mal anders«, sagte der Hellseher. »Da er sich ebenfalls dort unten befindet, weshalb drängt er uns dann dazu, ihn zu vernichten?«
    »Das würde er niemals tun.« Chung schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich. Die Beharrlichkeit der Vampire lässt so etwas nicht zu.«
    »Eben!«, sagte Goodly. »Er will zwar, dass wir Vavaras Garten vernichten, er selbst jedoch … er muss noch einen Fluchtweg haben!«
    »Du musst es mich sehen lassen«, sagte Chung abermals, drängender nun. »Führe mich zu ihm, jetzt sofort! Wir haben genug Dynamit. Falls er sich immer noch da unten aufhält, schaffen wir es vielleicht sogar, ihm den Fluchtweg abzuschneiden!«
    Der Hellseher nickte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, entleerte er seinen Geist von allen weiteren Gedanken … und prompt war die Verbindung wiederhergestellt. Nun arbeitete Malinaris Vampirnebel auf einmal gegen seinen Verursacher; schockiert bemerkte dieser den ganz bewusst herbeigeführten, unverschämten, gar frechen Kontakt! Wenn Goodly seinen Geist leerte, so wie jetzt, wirkte dies geradezu wie ein Magnet auf

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