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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Malinaris Gedankensonden, es war einfach unwiderstehlich. Malinari betrachtete es als Herausforderung für seine überlegenen Fähigkeiten. Mit geschärften Sinnen wartete er ab, was geschehen würde.
    Er brauchte nicht lange zu warten.
    Sich auf Goodlys Verbindung konzentrierend, folgte ihr der Lokalisierer mit seiner gänzlich anders gearteten Sonde zu Malinari. Im eigentlichen Sinn sah er weder Malinari noch den Garten mit Vavaras Vampirsaat, aber er vermochte beides zu »orten« und wusste nun exakt, wo sie zu finden waren.
    »Da!«, stieß er hervor, während er Malinaris beängstigende Kraft im Gedankenlesen spürte und merkte, wie dessen Geist, kälter als die Leere zwischen den Welten, wie ein telepathisches Schwarzes Loch an ihm zerrte. Rasch zog er sich wieder zurück. »Ich habe es. Besser noch, ich habe ihn – mitsamt seinen Fluchtwegen! Aber es ist möglich, dass er auch etwas von mir mitbekommen hat, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, was.«
    »Du weißt, wo er sich befindet?« Goodly hatte sich mittlerweile zusammengerissen. »Können wir zu ihm vordringen?«
    »Er ist dort!« Chung deutete auf den Palataki, genau auf die Mitte. »Dort … dort unten! « Er streckte den Arm und senkte den Finger in einem Winkel von etwa fünfundvierzig Grad. »Ungefähr dreißig Meter direkt nach unten.«
    »In seiner eigenen Unterwelt«, sagte der Hellseher. »All diese Tunnel, die zerfallenden Minenschächte und Höhlen. Das zumindest sah ich, als er mir den Garten zeigte. Die ganze Anlage ist so durchlöchert wie ein Schweizer Käse! Aber du erwähntest seine Fluchtwege. Wo?«
    »An beiden Giebelseiten des Bauwerks, direkt unter diesen Kuppeln dort«, erwiderte Chung. »Ganz unten sind die Treppenschächte aus der modrigen Felssohle gehauen, und alte, hölzerne Treppenaufgänge führen aus den Minen und Höhlen herauf in das baufällige Kellergeschoss. Von beiden Enden des Gebäudes aus kann Malinari seine Flucht bewerkstelligen.«
    »Das heißt«, sagte der Hellseher, »wenn wir die Keller und Treppenschächte sprengen und mit Unmengen von Schutt und Trümmern füllen, sitzt er dort unten in der Falle.« Er wandte sich an Andreas und zeigte ihm eine Dynamitstange. »Wenn du unsere Explosionen hörst – die von beiden Enden des Palataki kommen werden – kannst du dir den mittleren Gebäudeteil vornehmen. Bis dahin wartest du hier auf die anderen und sagst ihnen, wo wir sind.«
    Andreas verstand ihn recht gut. »Ist okay«, nickte er. »Ich bereit. Ich warten.« Damit hielt er in der geballten Faust eine Dynamitstange hoch.
    Goodly und Chung machten sich auf der Stelle auf, rannten in langen Sätzen durch die Dunstschwaden – Malinaris Nebel, durchsetzt mit den aus Vavaras Totensaat kriechenden Ausdünstungen – auf das alte Gemäuer zu, der Lokalisierer zu der einen Giebelseite, der Hellseher zur anderen.
    Für den Augenblick fand keiner der beiden irgendetwas merkwürdig an dem, was er da tat (abgesehen von der anerkannten Merkwürdigkeit der Situation im Allgemeinen), und auch nicht an der Art und Weise, wie sie dazu verlockt worden waren.
    Unterdessen bellte Malinari tief unter der Erde vor Lachen wie ein mondsüchtiger Bluthund – behielt es jedoch für sich, abgeschirmt in seinem wahnsinnigen Geist –, während er Anna Anweisungen erteilte, ehe er sich auf den Weg machte, und zwar auf seinen wirklichen Fluchtweg, auf dem er zunächst Ian Goodly bei dessen Abstieg abfangen würde, um anschließend zu einer Höhle am Ufer des nächtlichen Meeres zu gelangen, in der Vavaras Boot lag ...

DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    DIE OBERHAND – DIE NIEDEREN REGIONEN
    Während Jake Cutter auf den brodelnden Sumpf hinabblickte, der den Überrest des dem Erdboden gleichgemachten Hauptquartiers von Luigi Castellano darstellte, konnte er nicht ahnen, dass Ben Trask und das E-Dezernat beinahe zur gleichen Zeit einen ähnlichen Angriff auf ein angebliches Kloster auf Krassos führten. Mit einem Mal war er völlig benommen von der plötzlichen Erkenntnis, dass Liz sich in Gefahr befand.
    Ihr droht Gefahr – und überdies auch noch von Vavara!, rief Korath ihm ins Gedächtnis. Er schien den Gedanken zu genießen.
    »Ich kenne die Koordinaten«, stieß Jake atemlos hervor. »Ich muss dorthin, jetzt!«
    Was, und schon wieder dein Leben riskieren? Damit bringst du nicht nur dich in Gefahr, sondern auch mich und meine gesamte Zukunft!
    »Du hast keine Zukunft, Korath«, erwiderte Jake. »Du bist tot, ein lebloses Ding. Liz

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