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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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liegen, an dem wir Malinari normalerweise vermutet hätten. Und da ich schon mal Trenniers Namen eingab, schien es nur natürlich, auch die Namen der anderen einzugeben, die von den Wamphyri entführt wurden, als diese hierherkamen und das Heim in Rumänien überfielen. Also tippte ich auch Einzelheiten aus den Akten über Andre Corner und Denise Karalambos ein. Zum Schluss fragte ich danach, welcher der Aufenthaltsorte auf unserer zugegebenermaßen kurzen Liste am wahrscheinlichsten sei.«
    »Corner und Karalambos?« Trask legte die Stirn in Falten. »Andre Corner war von Beruf Psychiater«, warf Millie Cleary ein. »Er hatte eine Praxis in der Harley Street und war auf Kinder und junge Erwachsene spezialisiert. Damit hatte er ein Vermögen gemacht, und damit wollte er an den Menschen etwas gutmachen. Sein Sohn starb an einer Überdosis, noch bevor er zwanzig wurde. Corners selbst auferlegte Buße – dafür, dass er seinen Sohn im Stich gelassen hatte, nehme ich an – bestand darin, ehrenamtliche Arbeit für das Heim zu leisten und den jungen Leuten aus Rumänien zu helfen.«
    »Ja, ich entsinne mich ...«, nickte Trask. Im Grunde war es unmöglich, etwas Derartiges zu vergessen, doch die meisten Einzelheiten von damals hatte er aus seinem Gedächtnis gestrichen. »Und Denise Karalambos war ...?«
    »Eine Kinderärztin aus Athen«, half Millie ihm bereitwillig aus, »ebenfalls eine Freiwillige.«
    Jetzt brauchte man nur noch eins und eins zusammenzuzählen, und allmählich begriff Trask – und wahrscheinlich die anderen auch – wohin das Ganze führte.
    »Wie kommt es«, wollte Trask wissen, »dass wir diese Dinge – diese Namen und Einzelheiten – noch nicht im Computer hatten?«
    »Wir hatten sie drin«, erwiderte Harvey »Aber unsere Rechner sind nicht darauf programmiert, Vermutungen anzustellen. Sie brauchen harte Fakten, dann funktionieren sie, und bislang haben wir noch nicht die richtigen Fragen gestellt.«
    »Das stimmt«, fiel der Lokalisierer David Chung ein. »Anstatt eine Beschreibung der Sternseite als bevorzugte Umgebung einzugeben, um eine Vorhersage zu treffen, wo in unserer Welt die Wamphyri sich am ehesten zu Hause fühlen, hätten wir uns besser Gedanken darüber machen sollen, wohin ihre neuen Leutnante sie wohl am ehesten bringen würden!«
    »Also«, meldete Ian Goodly sich zu Wort, »was genau haben Ihre Hochrechnungen nun ergeben, Jimmy?«
    »Ich tippte eine Liste der Länder ein«, sagte Harvey, »die Millie und mir am aussichtsreichsten erschienen: Italien, Griechenland, die Schweiz und ein paar südamerikanische Staaten. Außerdem gruppierte ich Malinari und Trennier in Australien. Der Rest war einfach. Hätte ich zehn Minuten länger gewartet, hätte ich die Antwort wahrscheinlich schon letzte Nacht gehabt.«
    Trask hieb mit der Faust auf den Tisch, sodass alle zusammenzuckten. »Griechenland!«, sagte er. »Dorthin ist Malinari geflüchtet, zu einem seiner verdammten Gefährten – Szwart oder Vavara, einem von beiden. Er rekrutierte Trennier und ließ sich von ihm nach Australien bringen, wo er dann Fuß fasste. Und diese arme Frau, Denise Karalambos, hat in Griechenland wahrscheinlich die perfekte Fremdenführerin abgegeben. Aber für welches der anderen beiden Ungeheuer, Szwart oder Vavara?«
    »Vavara«, knurrte Lardis Lidesci. »Jetzt ergibt auf einmal alles einen Sinn ... zumindest das meiste ... oder ich bin ein verdammter Narr!«
    »Okay«, sagte Trask, »beruhigen wir uns wieder. Lasst uns geordnet vorgehen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich genauso aufgeregt bin wie ihr alle. Also, Jimmy, was kam bei der Hochrechnung heraus?«
    »Sie liegen richtig«, nickte Harvey. »Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit Griechenland. Allerdings konnte der Rechner Miss Karalambos keinem bestimmten Wamphyri zuordnen und keine ›Einschätzung‹ abgeben, welcher von ihnen sich dort aufhält ...« Er verstummte und blickte Lardis an. »Weshalb glauben Sie, dass es Vavara ist?«
    Mit einem Mal ruhten aller Augen auf Lardis.
    »Weshalb? Nun, weil Miss Karalambos eine Miss ist!«, erwiderte der alte Lidesci. »Weil sie eine Frau ist! Und seit Ur... äh, Ur... äh... in den alten Legenden der Sonnseite heißt es, dass Vavara seit jeher die Gesellschaft von Frauen vorzieht. Oh, natürlich hatte sie immer wieder auch Männer ... äh, aus den unterschiedlichsten Gründen.« (Er senkte den Kopf ein wenig und warf Liz und Millie einen hastigen Blick zu.) »Um für sie zu kämpfen und so

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