ENTWEIHT
aufgespürt hat – Malinari, meine ich. Ist es nicht an der Zeit, dass ich auch mal in den Außeneinsatz komme?«
Aller Aufmerksamkeit wandte sich Millie zu, und Trask musste ihr beipflichten: »Sie hat recht. Obwohl die beiden etwas unorthodox – vielleicht sollte ich euch sagen, ganz und gar illegal – vorgegangen sind, haben Millie und ihr Komplize Jimmy Harvey doch immerhin unsere Zielperson ausfindig gemacht. Zumindest haben sie uns die Richtung gewiesen. Allerdings wissen wir immer noch nicht, wo genau Malinari sich aufhält.« Rasch gab er wieder, was Millie und er am Abend zuvor besprochen hatten, worauf Millie wieder begann:
»Da wir nun wissen oder zumindest mit gutem Grund annehmen, dass Malinari sich bei Vavara in Griechenland befindet, schränkt das die Anzahl der Banken, die eine Auszahlung an unsere Wohltätigkeitsorganisation veranlasst haben könnten, beträchtlich ein, richtig? Gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, zu welchen griechischen Banken die Bürger-Finanz-Gruppe Geschäftsbeziehungen unterhält?«
»Netter Versuch«, meinte Trask, »aber bis vor Kurzem hatte ich noch unseren Zuständigen Minister wegen deiner jüngsten Nachforschungen am Hals! Allerdings ... vielleicht ist ja wirklich was dran. Ich glaube nicht, dass wir vom Schweizer Ende aus zu irgendeinem Ergebnis kommen – absolute Vertraulichkeit und so weiter. Das heißt, jetzt könnten wir einen guten Kontakt in Griechenland gebrauchen. Und ich glaube, ich kenne da jemanden.«
David Chung war sich ziemlich sicher, dass er wusste, von wem Trask da sprach. Seit der Sache mit Janos Ferenczy auf Rhodos und den griechischen Inseln war zwar schon einige Zeit vergangen, doch seither hatte jemand, dessen Hilfe von unschätzbarem Wert gewesen war, stets die Verbindung zu ihnen gehalten. Als guter Freund des E-Dezernats würde dieser griechische Polizist – nun Inspektor in Athen – ihnen sicherlich jede nur erdenkliche Hilfe gewähren. Ja, wahrscheinlich würde er sogar dabei sein und eine führende Rolle übernehmen wollen. Um sicherzugehen, dass er auch wirklich richtig lag, fragte Chung dennoch nach:
»Du meinst Manolis Papastamos?«
»Genau den«, nickte Trask. »Sobald wir hier fertig sind, werde ich ihn anrufen und zusehen, was ich arrangieren kann.«
»Wie wollen wir vorgehen?«, ergriff John Grieve das Wort. »Ich meine, ich weiß, es ist noch sehr früh, aber wie soll der Plan aussehen? Wenn wir ein Team nach Australien schicken und zugleich die Zentrale besetzt halten wollen, um unsere normalen Aufgaben zu erfüllen – guter Gott! Ich kann es nicht glauben, habe ich eben ›normal‹ gesagt? – sind wir dann nicht ein bisschen unterbesetzt? Malinari und Vavara auf einmal? Da werden wir schon eine richtige Einsatztruppe brauchen! So ohne Weiteres werden wir sie nicht in die Finger bekommen, vorausgesetzt dass wir sie überhaupt finden. Noch dazu in Griechenland ... nun, selbst mit diesem Griechen an unserer Seite dürfen wir nicht davon ausgehen, dass wir vor Ort die gleiche Unterstützung erhalten wie drüben in Australien.«
Abermals nickte Trask. »Stimmt, es ist noch sehr früh. Aber die Zeit drängt. Du hast recht! Je früher wir uns auf einen Plan einigen – ein Gerüst, den Rest können wir später ausarbeiten –, desto besser. Und wo wir gerade von rudimentären Dingen sprechen – wir werden nur die nötigsten Leute nach Australien schicken: einen Talentspürer und einen Telepathen, das sollte genügen. Unsere australischen Freunde werden für ihren Schutz sorgen, sollte dies notwendig sein. Und was die Truppe für Griechenland angeht – auch da liegst du richtig. Dort müssen wir mit einer kleinen Armee anrücken. Nun ja, sobald wir genau wissen, wohin wir uns wenden müssen.«
»Wir sollten mit Vladi Ferengi und seinem Stamm anfangen«, knurrte Lardis Lidesci. »Denn wenn wir erst einmal in Erfahrung gebracht haben, woher sie kommen ...«
»... dann wissen wir auch, wohin wir gehen müssen«, führte Trask den Satz für ihn zu Ende. Und mit einem Seitenblick auf David Chung fügte er hinzu: »Hat Bernie Fletcher heute Dienst?«
»Wir sind alle im Dienst!«, rief Paul Garvey ihm in Erinnerung. »Ein paar unserer Männer sind auf fremde Botschaften angesetzt, aber die Übrigen befinden sich hier in der Zentrale. Du hast uns doch darum gebeten, Überstunden einzulegen, und das tun wir jetzt.«
»Dann gehen wir doch runter in die Einsatzzentrale«, sagte Trask, indem er sich erhob. »Und irgendwer
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