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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu einem neuen Leben gefunden; aufgrund seines Talents konnte sie durch seine Augen »sehen«. Und bei ihr brauchte er sich keine Sorgen wegen seines Aussehens zu machen; mit ihr hatte er ein Ventil für seine jahrelang unterdrückten Gefühle gefunden.
    »Lass dir darüber keine grauen Haare wachsen«, meinte Trask, während Chung die Tür zu seinem und Ian Goodlys Arbeitszimmer öffnete. »Du stehst bereits auf meiner Liste für den Einsatz zu Hause, und zwar gemeinsam mit Bernie, John Grieve und ...« Doch Millie Cleary war zugegen, sie stand direkt hinter Trask und blickte ihn auf die ihr eigentümliche Weise an. »... oh, vielleicht noch ein oder zwei anderen.«
    Bernie Fletcher hatte das Gespräch mitbekommen. »Was höre ich da?«, erkundigte er sich bei Trask, während die Übrigen einer nach dem anderen an ihnen vorübergingen und das Zimmer betraten. »Ich soll schon wieder zurückbleiben? Weshalb ausgerechnet ich?«
    »Sie wissen doch, weshalb«, sagte Trask. »Malinari ist ein Mentalist mit – gewissermaßen – außergewöhnlicher Macht. Aus nächster Nähe könnte er Sie in sich einsaugen wie ein Staubsauger. Sehen wir den Tatsachen doch ins Gesicht, Bernie, im metaphysischen Äther fallen Sie sofort auf. Wie eine brennende Kerze im Dunkeln, Mann! Oh, ich brauche Sie, zum Beispiel um herauszufinden, wo diese Zigeuner sich aufhalten, aber ich werde den Teufel tun und Ihr Leben aufs Spiel setzen, indem ich Sie in die Nähe von Lord Nephran Malinari schicke.«
    Bernie machte ein langes Gesicht. »Glauben Sie, ich würde das Team auffliegen lassen?«
    »Nein, nicht Sie«, entgegnete Trask, »aber Ihr Talent. Ich habe nicht vor, eine Leuchtrakete abzuschießen, um ihm zu zeigen, dass wir kommen, dessen können Sie sicher sein. Aber das ist nicht meine Hauptsorge – sondern Sie. Mit Kreaturen wie Malinari hatten wir auch früher schon zu tun. Falls Sie nicht über die Sache mit Janos Ferenczy Bescheid wissen, sollten Sie es schnellstmöglich nachlesen – und ich wette, dann haben Sie keine Lust mehr, mitzukommen!« Er wandte sich an Grieve.
    »Und, John, du wirst wie üblich hier in der Zentrale die Stellung halten. Hast du irgendwelche Probleme damit?«
    Grieve schüttelte den Kopf. »Nicht im Geringsten. Im Nahkampf bin ich nicht so besonders, und ich halte auch nicht viel davon, Granaten zu werfen oder aus Hubschraubern zu springen und dergleichen. Darum habe ich absolut keine Probleme damit. Von mir aus könnt ihr anderen euch alle ruhig umbringen lassen.« Das war seine Art, auf etwas theatralische Weise »Hals- und Beinbruch« zu wünschen.
    »Du bist eben ein alter Stubenhocker«, grinste Trask. »Das ist alles.«
    »Und was ist mit mir?«Millie packte Trasks Ellenbogen. »Soll ich auch daheim bleiben?«
    »Darüber können wir später sprechen, wenn wir hier fertig sind«, sagte Trask. »Aber im Moment reden wir übers Geschäft.« Zumindest eines war Millie nun klar: dass sie nicht zu den geschäftlichen, sondern zu den persönlichen Angelegenheiten zählte – was wiederum ein warmes, wenn auch von leichter Enttäuschung getrübtes Gefühl in ihr weckte.
    Der Raum war klein, ein umfunktioniertes Hotelzimmer, mit einem ovalen Tisch mit Glasplatte in der Mitte, zwei Stühlen und einem großen, auf die Rückseite des Gebäudes gehenden, mit Gitterstäben und zurzeit zurückgezogenen Lamellenvorhängen versehenen Fenster, das einen eindrucksvollen Blick auf die Londoner Innenstadt bot. Mitten auf dem Tisch lag, wie ein groteskes, fast einen halben Meter langes, fremdartiges Insekt, Malinaris übel versengter, stahlgrauer Kampfhandschuh, und an einer ansonsten nackten Wand hing ein ein Meter zwanzig mal ein Meter fünzig großer Flachbildschirm von einer Galerieleiste herab. Unter dem Schirm stand, etwas von der Wand zurückgesetzt, ein Drehstuhl vor der weißen Plastikverkleidung einer kompliziert aussehenden Computerkonsole.
    Chung nahm auf dem Drehstuhl Platz, schaltete den Computer ein, und während er auf die Tastatur tippte, erwachte der Schirm nach einem kurzen Moment flimmernd zum Leben und zeigte eine detaillierte Karte des griechischen Festlands. Unten lag Athen und ganz oben Sofia in Bulgarien.
    »Schwenken Sie nach Nordosten«, sagte Bernie Fletcher zu Chung, »nach Bulgarien.« Nun glaubte er zu wissen, was los war und wonach er suchen musste. Es konnte eigentlich nur sein, dass Trask und die anderen seine Expedition, die er mit Lardis nach Griechenland unternommen hatte,

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