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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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weiterverfolgten. »Aber falls Sie sich für ihre Spur interessieren – Vladi Ferengi und dessen Leute – muss ich Sie warnen, dass sie mittlerweile wahrscheinlich kalt sein dürfte.« Und zu Chung: »Jetzt rücken Sie Eleshnitsa in die Mitte. Dort haben wir sie zuletzt gesehen.«
    Trask und die anderen standen daneben und sahen zu, wie Chung Eleshnitsa in Bulgarien in die Mitte des Bildschirms rückte und Bernie die Hand ausstreckte und mit dem Zeigefinger erst den gedruckten Namen des Dorfes berührte, anschließend den nur millimetergroßen Punkt, der den Ort auf dem riesigen Schirm lokalisierte. Einen Augenblick lang stand er völlig reglos da, das Gesicht vor lauter Konzentration in Falten gelegt, dann schüttelte er den Kopf. »Eiskalt«, sagte er. »Es ist jetzt ... wie lange, zwei Wochen her? Eher drei? Und die Zigeuner, sie sind weitergezogen.«
    »Vielleicht brauchen Sie jemanden, der Ihnen zur Hand geht«, sagte Trask, und zu Lardis: »Reiche ihm mal die Hand. Das meine ich wörtlich.«
    »Eh?«, machte der alte Lidesci.
    »Du bist ein Szgany«, erklärte Trask, »Zigeuner, ein Traveller, und stehst diesen Leuten wesentlich näher als wir. Überdies bist du ihnen auch noch persönlich begegnet. Außerdem bist du übersinnlich begabt, ›in deinen Adern fließt das Blut eines Sehers‹ – das hast du doch oft genug über deine Vorfahren gesagt. Also reiche Bernie die Hand. Und, David, vielleicht könntest du ja auch mitmachen? Ich will wissen, wer diese verdammten Kerle sind!«
    » Ha! Verdammt ist das richtige Wort«, knurrte Lardis. »Wenn durch nichts sonst, dann allein schon durch ihren Namen.« Damit packte er Fletchers freie Hand. David Chung tat es ihm gleich, er streckte die Hand aus und bildete mit Lardis eine Kette. Und nun tat sich etwas.
    Mit einem Mal wirkte Fletchers Gesicht angespannt, seine grünen Augen blinzelten heftig. »Wow!«, murmelte er. »Jetzt ist es aber stark!« Und zu Chung, ohne den Blick vom Schirm abzuwenden: »Ist es in Ordnung, wenn Sie die Tastatur nun mit einer Hand bedienen?«
    Doch der Cheftechniker Jimmy Harvey hatte bereits die Tastatur übernommen, und Chung rutschte zur Seite, um ihm Platz zu machen. Gemeinsam konzentrierten sich nun die beiden Lokalisierer und Lardis auf die auf dem Schirm angezeigte Karte.
    »Ganz stark ...«, sagte Fletcher abermals. »Gehen Sie nach Norden, um die Grenze zum ehemaligen Jugoslawien herum und dann über die Donau nach Rumänien hinein. Verdammt, ist das gut! Es wird wärmer ... Stopp!«, sagte er plötzlich. »Halten Sie genau da an!« Sein Zeigefinger ruhte über Teregova in Rumänien.
    »Ist es das? Sind sie dort?« Trask vermochte seine Erregung nicht mehr zu verbergen. Man sah ihm an, dass es ihm unter den Nägeln brannte. »Einen Moment lang glaubte ich, Sie wollten direkt zu unserem Kinderheim in Rumänien – beziehungsweise dorthin, wo einst das Heim war. Aber wenn man darüber nachdenkt, ist es keine schlechte Route für jemanden, der einen ›Riecher für seltsame Orte‹ hat. Das unterirdische Tor unter den Karpaten ... und Faethor Ferenczys uralte Burg in den Zarandului-Bergen. Je länger wir daran arbeiten, desto mehr fügt sich eines zum anderen. Und, ja, mittlerweile bin ich mir sicher, dass der alte Vladi und seine Leute dazugehören. Möglicherweise haben sie selber keine Ahnung davon, aber sie waren dort, wo wir hin wollen, und irgendwie kamen sie mit etwas in Berührung, das zu vernichten wir uns geschworen haben.«
    »Nach links«, sagte Fletcher. »Ich meine nach Westen ... gehen Sie nach Westen über die Grenze nach Ungarn.« Er war blass geworden, seine Augen lagen tief in den Höhlen und waren so voller Falten, dass sie beinahe geschlossen wirkten. Seine Hand und der Finger, der den Schirm berührte, zitterten. »Bei Gott, ich glaube, wir haben es fast!«
    »Das ergibt einen Sinn«, hauchte Millie Cleary mit angehaltenem Atem. »Von der Nationalität her gesehen, sind diese Leute Ungarn. Nun, da Vladis Suche nach den ›seltsamen Orten‹ fürs Erste vorüber ist, haben sie sich wieder auf den Heimweg gemacht – sozusagen Heimaturlaub bis zum nächsten Einsatz.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du bei der Army warst«, meinte Trask mit gedämpfter Stimme.
    »War ich nicht«, erwiderte Millie. »Ich hatte mal einen Freund, der dabei war. Äh, aber das ist schon lange her ...«
    Bernie schüttelte den Kopf. »Nein, sie befinden sich nicht auf dem Heimweg, sie sind schon zu Hause! Sie sind bereits

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