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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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weiter saß und sie aufmerksam musterte, ein leichtes Lächeln zu und wan dte sich dann wieder mir zu.
    Ich brachte nur ein undeutbares „Hmpf“ zustande und stürzte mich auf den vom Kellner servierten Kaffee wie eine Verdurstende.
    „Warum hast du dir bisher noch nichts gekauft? Es waren so nette Sachen dabei, die dir mit Sicherheit gut stehen würden.“ Marianne hatte zwar zu mir gesprochen, doch ihr Blick wanderte wieder in Richtung des Mannes, der ihr nun ein verführerisches Lächeln schenkte. Sie senke gespielt schüchtern den Blick, schürzte dabei aber aufreizend die Lippen. Dann sah sie mich erwartungsvoll an, als wäre nichts geschehen und wartete auf eine Antwort von mir. Sie konnte sich doch tatsächlich mit mir über Belangloses unterhalten und gleichzeitig mit dem Herrn am Nebentisch flirten.
    „Äh, wie du weißt, bin ich etwas knapp bei Kasse und außerdem hat mir bisher nichts gefallen.“ Ich beobachtete fasziniert, wie der Mann weiterhin versuchte, Mariannes Aufmerksamkeit zu gewinnen und sie ihm wie beiläufig immer wieder Blicke zuwarf.
    „Ach, komm. Das glaube ich nicht. Wieso läufst du immer in so schlabberigen Klamotten rum. Als w ärst du ein Kerl.“ Sie musterte verächtlich meine verwaschene Jeans. „So angelst du dir nie einen Mann.“
    „Vielleicht habe ich das auch gar nicht vor .“ Ich wollte gleichgültig klingen, aber es kam eine Spur trotzig rüber. Was mir prompt Mariannes komplette Aufmerksamkeit bescherte.
    „Hattest du zu Hause einen Freund?“
    Diese Frage gefiel mir nicht. „Keinen, der nur mit mir angebandelt hat, weil ich einen hübschen, kurzen Rock trage. Das ist mir zu oberflächlich.“
    Marianne schnaubte auf. „Wenn die Verpackung nicht stimmt, dann kann auch der Inhalt nichts hergeben“, gab sie bestimmt von sich und schielte wieder zu dem Mann hinüber.
    Was nun bei mir ein verächtliches Schnauben auslöste. „Das ist ja das Oberflächlichste, was ich je gehört habe. Was glaubst du, was dieser Kerl da drüben von dir will?“ Ich nickte in Richtung des Mannes, der nun eben seine Rechnung bezahlte. „Der ist nur daran interessiert, mit dir eine schnelle Nummer zu schieben. Dein Inhalt ist dem völlig egal.“
    Meine Schwester warf mir einen herausfordernden Blick zu. Meine rüde Ausdrucksweise schien sie in keinster Weise zu brüskieren. „Vielleicht ist das ja alles, woran ich auch Interesse habe?“
    Ich sah sie verblüfft an, doch mir blieb eine Antwort erspart, weil besagter Mann nun an unseren Tisch trat.
    „Bonjour les belles filles“, begrüßte er uns mit rauer Stimme und einem schleimigen Lächeln. Ich bemerkte, dass er weit über vierzig war. „Darf ich die hübschen Damen zu einem Kaffee einladen?“ Er hatte die Hand schon siegessicher zu einem Stuhl ausgestreckt, und bevor ich einen mürrischen Kommentar abgeben konnte, gab ihm meine entzückende Schwester auch schon mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er s ich gerne zu uns setzen dürfte.
    Ich warf ihr einen mörderischen Blick zu, doch sie beachtete mich gar nicht. Mit einem lässigen Lächeln wandte sie sich dem Fremden zu, überließ ihm jedoch, die Konversation zu starten. Ich sah betreten in meine leere Kaffeetasse und hoffte, ihm würde gleich wieder die Lust vergehen, doch er winkte dem Kellner und bestellte drei weitere Kaffee.
    „Wie ich sehe, sind sie auf Beutezug“, bemerkte er tiefsinnig mit einem Handzeichen auf die Einkaufstüten, die sich vor Mariannes Füßen türmten.
    „Ja, und wir haben noch lange nicht genug“, schnurrte sie mit doppeldeutigem Tonfall zurück. Mir stellten sich die Nackenhaare auf.
    „Dabei könnten sie einen Kartoffelsack tragen, bei ihrer Schönheit“, flötete er zurück.
    Ich musste mir mühsam ein genervtes Aufstöhnen unterdrücken angesichts eines solch abgelutschten Kompliments und erwartete eine entsprechende abkühlende Reaktion von Marianne. Doch sie wirkte in keinster Weise beleidigt, sondern schenkte dem Schleimer doch tatsächlich ein liebreizendes Lächeln.
    Der Typ wandte schließlich seinen Blick mir zu, schien aber nicht so recht zu wissen, was er mit mir anfangen sollte. Wenn er es tatsächlich wagen sollte, mir ein ähnliches Kompliment an den Kopf zu werfen, dann würde ich ihm diese kleine Kaffeetasse an die Stirn schmettern.
    Anscheinend stand mir meine Abneigung ins Gesicht geschrieben, denn er zögerte und wurde zum Glück – zu seinem oder meinem - durch den Kellner, der eben unseren zweiten Kaffee brachte,

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