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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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Designerkleid und nicht zu vergessen seine starken Arme, die mich hielten, wenn ich ohnmächtig oder entmutigt gewesen war.
    Und in diesem Mom ent, in seinen Armen, wurde mir bewusst, dass die Hoffnung, dass all diese Bemühungen nicht nur in einem eigennützigen Interesse begründet lagen, größer war, als der Argwohn, den ich ihm gegenüber empfand. Mir wurde bewusst, dass er mir nicht gleichgültig war. Und das brachte mich in eine Bredouille. Denn wenn ich hoffte, dass auch ich ihm nicht völlig gleichgültig war, dann musste ich den Gedanken erlauben, dass er mich vielleicht tatsächlich durch sein Verhalten nur vor den Dunklen beschützen wollte, und das ließ seine Worte von vorhin, von wegen er hätte sich Sorgen um mich gemacht und wollte mir zur Seite stehen, in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und das wiederum bedeutete, dass ich ihn in einen ganz großen Schlamassel gebracht hatte und er meinetwegen nun leiden musste. Vielleicht sogar zu viel leiden musste.
    Mich durchströmte ein Gefühl der Furcht und gleichzeitig der Entschlossenheit. Mir wurde klar, dass, egal was David letztendlich für Beweggründe hatte, mir beizustehen, ich es ihm schuldig war, ihn lebend und im Vollbesitz seiner Fähigkeiten aus dieser Notlage wieder herauszubringen.
    Ich richtete mich vorsichtig in seinen Armen auf und sah ihn wieder an. Er hatte die Augen geschlossen, öffnete sie aber auf Grund meiner Bewegung.
    „Wie kann ich dir helfen?“, fragte ich ihn unumwunden. Seine Stirn runzelte sich und er sah mich fragend an. „Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass du deine Fähigkeiten verlierst. Wie also kann ich dir helfen?“, wiederholte ich eindringlich, um ihm klar zu machen, dass ich es Ernst meinte.
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Das, was du bereits getan hast, ist genug. Mir ist wieder warm, das ist gut.“ Er hielt mich immer noch fest und schien seinen Griff auch nicht lockern zu wollen. Ich wollte auch nicht, dass er das tat.
    Ich schüttelte ebenfalls den Kopf. „Nein, da muss es noch mehr geben, was ich tun kann. Du musst nämlich wahrscheinlich noch ein Weilchen aushalten“, mutmaßte ich in Gedanken an mein kurzes Telefongespräch mit Flavius.
    „Ich weiß“, antwortete er leise und schloss wieder die Augen, als wäre es ihm zu anstrengend, sie offen zu halten. „Sie werden achtundvierzig Stunden abwarten. Dann ist ein Zermürben deiner eventuellen mentalen Kräfte anzunehmen und sie können dich mit ihrer Energienahrung ködern. Ich versuche solange durchzuhalten, indem ich Energie spare.“
    Ich sah ihn zweifelnd an. „Aber das ist noch etliche Stunden hin. Du bist jetzt schon schwach.“ Ich musterte seine Wangenknochen, die sich deutlich hervorhoben , und seine langen dunklen Wimpern, die sanft auf der zarten Haut unter den Augen lagen, wo bereits dunkle Augenringe zu erkennen waren. Er öffnete seine Augen ruckartig und sah mich so intensiv an, dass ich unwillkürlich den Atem anhielt.
    „Du kannst nicht mehr tun“, gab er in einem etwas schärferen Ton zurück. Ich konnte mir gut vorstellen, dass David es alles andere als angenehm empfand, von jemand andere m abzuhängen oder Hilfe anzunehmen. Aber Stolz war nun wohl kaum angebracht.
    Ich stieß missfällig die angehaltene Luft aus. „Was willst du denn tun, wenn die achtundvierzig Stunden rum sind? Glaubst du ernsthaft, du wärst in diesem Zustand noch zu irgendwelchen Auseinandersetzungen mit Flavius und seinen Kumpanen fähig?“ Ich wusste, mein Ton klang ein wenig zu hart, aber ich konnte mir beileibe nicht vorstellen, wie David in diesem Zustand Flavius entgegentreten wollte. Er würde ihn nur anpusten müssen und David würde umfallen.
    „Ich schaffe das schon“, gab David gereizt zurück und versah mich mit einem scharfen Blick, der ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Verfassung stand. Dabei bemerkte ich, dass seine Augen an Farbe verloren hatten. Sie hatten jetzt einen gräulichen Stich, der mir gar nicht gefiel und nichts Gutes verhieß. Aber anscheinend war ich hier nicht der einzige starrsinnige Dickkopf.
    „David, sieh es ein, du brauchst meine Hilfe. Also sag mir, was ich tun kann.“ Ich versuchte meine Stimme sanft klingen zu lassen, weil ich aus eigener Erfahrung wusste, dass zuviel Druck einen Sturkopf nur noch mehr in sein Schneckenhaus zurückziehen ließ.
    David stieß erschöpft seinen Atem aus und sein Blick war wieder resigniert. „Du kannst nichts tun. Wir Hellen können unsere Energie

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