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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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linken Arm umschlang ich ihn fest. Es war seltsam so mit ihm dazuliegen, ihm plötzlich so nah zu sein, aber da er steif wie ein Brett in meiner Umarmung lag, dachte ich nicht weiter darüber nach, was er wohl davon hielt, sondern versuchte, ruhig zu atmen und mich zu entspannen.
    I ch verfolgte, wie die Kälte zwischen uns ganz langsam entwich und Davids Körper langsam aber sicher wieder wärmer wurde. Ich wusste nicht, wie lange wir so dalagen, es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Eine Ewigkeit, in der irgendwie die Zeit still zu stehen schien, denn es fühlte sich an, als würden wir beide in einer anderen Sphäre schweben.
    Um uns war vollkommene Stille, ich hörte nur seinen Herzschlag an meinem Ohr pochen und nahm wahr, wie er langsam stärker wurde, zumindest bildete ich mir das ein. Ich selbst konzentrierte mich ganz auf meine eigene Körperwärme und visualisierte vor meinem geistigen Auge, wie mein Körper ganz viel Wärme produzierte und an David abstrahlte.
    Minuten - oder gar stundenlang, ich konnte es nicht abschätzen, lagen wir so beisammen und David rührte sich keinen Mucks. Aber ich spürte, wie sein Körper sich entspannte, seine Haltung weicher wurde und sein Herz ruhig und gleichmäßig schlug. Ich wagte es ebenso wenig, mich zu bewegen. Mein Kopf lag weich oberhalb seiner Brust gebettet, meine Nase direkt an seinem Hemd, und so kam ich nicht umhin, seinen Geruch einzuatmen.
    Er roch gut. Da war kein Parfum an ihm, er roch nicht künstlich, sondern seltsamerweise irgendwie nach Wald. Ich zog tief den Atem ein, um herauszufinden, an was genau der Geruch mich erinnerte, aber ich konnte es nicht näher identifizieren, nur, dass ich seinen Geruch mochte.
    Plötzlich spürte ich, wie Davids Herzschlag schneller schlug und gleichzeitig spannten sich seine Muskeln unter mir an. Ich hob den Kopf und sah ihm ins Gesicht. Er hatte die Augen geöffnet und sah mich an. Mit einem halbwegs klaren Blick. Ich atmete erleichtert aus. „Gott sei Dank, du lebst noch“, entfuhr es mir. Er musterte mich unergründlich, als suchte er etwas in meinen Augen, sagte aber nichts. Mir wurde unwohl zumute, zumal mir unsere Nähe plötzlich viel zu intensiv wurde. Dennoch rückte ich nicht von ihm ab.
    „Ich …“, fing ich stammelnd an, wollte ihm erklären, warum ich so nah bei ihm lag , doch es fiel mir sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. „Du warst eiskalt. Ich wollte dich nur wärmen.“ Ich schaffte es nicht, meinem Körper zu befehlen, von David wegzurücken. Ich starrte in seine unergründlichen Augen, die mich trotz der sichtbaren Erschöpfung mit einer Intensität musterten, dass ich weiche Knie bekam.
    „Danke.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem zarten Lächeln. „Ich habe versucht, die Kälte zu ignorieren, aber sie hat mir wohl doch mehr Kraft geraubt, als ich gedacht habe.“ Seine Stimme klang rau und leise, als hätte er sie ewig nicht mehr benutzt. Er sah mich immer noch rätselnd an, als könnte er nicht verstehen, was hier gerade ablief.
    Ich verstand es ja selbst nicht. Doch ich wurde mir plötzlich meines und Davids Körpers und der Art, wie ich mich an ihn drückte überdeutlich bewusst und mir schoss das Blut ins Gesicht. Ich wollte mich ihm entziehen und von ihm abrücken, doch da hob er schwach den rechten Arm, legte ihn auf mein linkes Schulterblatt und drückte sanft dagegen. „Bitte bleib noch ein bisschen. Nur ein wenig noch.“ Er zog mühsam seinen linken Arm unter mir hervor, legte ihn um mich und drückte mich an sich.
    Ich ließ es einfach geschehen. Legte meinen Kopf wieder auf seine Brust, um ihn nicht weiter ansehen zu müssen und erwiderte nichts. Es fühlte sich verwirrend an. Aufregend und gleichzeitig beruhigend. Wie konnte ich nur so widersprüchlich auf David reagieren?
    „Danke “, ertönte Davids leise Stimme, dann schwieg er wieder. Ich schwieg ebenso, lag einfach nur da und versuchte, mir einen Reim auf meine Gefühle für David zu machen. Da war immer noch Argwohn, was seine Pläne mir gegenüber und seinen wahren Charakter betraf, aber auch seltsamerweise ein Verbundenheitsgefühl, weil er auf seine Art in seiner Welt anscheinend genauso verloren war wie ich und mir trotz aller Beweggründe, die er haben mochte, half, mit all meinen verrückten Empfindungen zurecht zu kommen.
    Da waren Erinnerungen an sein Bemühen mir gegenüber, wie seine Essenslieferung, das Buch über Shakespeare, der Unterricht in mentalen Übungen, das wunderschöne blaue

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