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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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plötzlich ein brennendes Bedürfnis nach einem Glas kühlen Wasser.
    Ich entdeckte die Bar, stürmte darauf zu und orderte ein Wasser. Und nach dem ersten Glas gleich noch ein zweites. Und erst mit dem dritten geleerten Glas fühlte ich mich wieder besser. Es kam mir vor, als hätte ich einen inneren Brand gelöscht. Ich fühlte mich plötzlich erschöpft. Und müde. Verdammt, was war nur mit mir los in letzter Zeit?
    Träge sah ich mich in der Menschenmenge vor mir um und entdeckte schließlich meine Schwester in der Menge. Mit ihrem ausgefallenen, roten Kleid war sie eigentlich nicht zu übersehen und ich bemerkte, dass sie sich gerade äußerst angetan mit einem Mann unterhielt, der sich ihr ebenfalls interessiert wirkend zuwandte. Da sollte ich jetzt wohl lieber nicht stören. Wenn der Typ half , sie von David abzulenken, sollte es mir mehr als Recht sein.
    Ich blieb also an der Bar gelehnt stehen und sah mich weiter um. Ich entdeckte auch Brigitte, die mit einem mir ebenfalls fremden Mann eindeutig flirtende Blicke austauschte und auch Julien war in angeregter Konversation mit einem hübschen Model in Gange. Wie immer schienen sich alle zu amüsieren, außer mir. Mein Blick glitt weiter über die Menge und blieb in den eisblauen Augen eines Mannes hängen, der auf der anderen Seite des Saales stand und mich beobachtete.
    Er stand lässig an einer Säule gelehnt, ein Glas Champagner in der Hand und sah mich unverhohlen argwöhnisch an. Sein Blick hatte alle Wärme und Freundlichkeit verloren. Geradezu eisig musterte er mich und das ließ einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Ich konnte nicht wegsehen. Etwas an seinem Blick fesselte mich, obwohl wir viele Meter voneinander entfernt waren und etliche Menschen zwischen uns standen. Es war als hielt er meinen Blick fest. Mit gleich bleibender, kühler Miene. Für einen Moment schien der ganze Saal wie leergefegt und ich spürte nur noch uns beide, wie wir uns gegenseitig anstarrten.
    I ch hatte das Gefühl, seine Anwesenheit leibhaftig an meinem Körper zu spüren, als stünde er direkt vor mir. Als würde er mich berühren. Mit seinem Blick. Mir fuhr ein Kribbeln über die Arme und ich meinte, einen kühlen Luftzug an meinem Körper zu spüren. Mein Mund wurde trocken und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Als sich plötzlich eine leibhaftige, warme Hand auf meinen Arm legte, stieß ich einen kleinen, erstickten Schrei aus.
    „Huch, sie sind aber schreckhaft“. Die Hand wurde weggezogen und ich sah wie durch einen Nebel Gerard neben mir stehen , mein extravaganter Sitznachbar. Ich schüttelte den Kopf, wie um den Nebel abzuschütteln.
    „Ich wollte sie nicht erschrecken, Josephine. Sie waren wohl gerade ganz in Gedanken versunken. Wer ist denn der Glückliche, dem sie diese ungeteilte Aufmerksamkeit schenken?“ Gerard sah sich neugierig um, und ich sah erschrocken zurück zu der Stelle, wo David gestanden hatte, doch er war weg. Ich sah mich suchend um, doch er war nirgends zu entdecken.
    „Nein, ich …“, verzweifelt kramte ich nach einer plausiblen Antwort in meinem wieder einmal völlig leergefegten Hirn. „… ich musste nur gerade an etwas denken“, gab ich schließlich lau zurück.
    „Ah, ja.“ Gerard musterte mich neugierig. „Nun, ich wollte sie nicht stören, Josephine, aber ich wollte auf meinen Vorschl ag von vorhin zurückkommen.“
    Ich schüttelte immer noch benommen den Kopf. „Welcher Vo rschlag?“
    Über Gerards Gesicht huschte e in Lächeln. „Dass sie für mich Laufen.“ Ich musste ihn immer noch unverständlich angesehen haben, denn er lachte laut auf. „David hat Recht. Sie sind außergewöhnlich.“ Diese Aussage ließ mich zurückzucken. Wann hatte er denn das gesagt? Gerard ignorierte mein entgeistertes Gesicht und sprach einfach weiter. „Er meinte, ich würde sie nicht dazu bekommen, für mich zu Laufen, da sie kein Interesse daran hätten über einen Laufsteg zu wandeln, aber ich musste mein Glück einfach versuchen, zumal ich darauf hoffe, dass sie ihr Wort von vorhin einhalten und eben gerade nicht das tun, was er ihnen vorgibt.“ Gerards herausfordernde Worte erweckten erneut meinen Unmut. Das hatte bestimmt David eingefädelt, dieser elende Manipulator, damit er am Ende doch bekam, was er wollte.
    Ich reckte meinen Kopf in die Höhe und sah Gerard kämpferisch an. „Ich stehe zu meinem Wort von vorhin, aber ic h werde trotzdem nicht für sie Laufen, Monsieur. Ich bin kein Model und will auch keins

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