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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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Brigitte bestimmt schon des Öfteren die Gelegenheit dazu gehabt, mit ihm unter vier Augen ein Gespräch zu führen.
    Doch als ich später am Abend mit Marianne endlich auf dem Heimweg war, da stellte auch sie mir, kaum, dass wir im Taxi saßen, tausend Fragen über David. Wie es denn so wäre, mit ihm am Arm durch die Menge zu schreiten und wie ich mich gefühlt hätte, so ganz seine Aufmerksamkeit zu bekommen und ob ich in Erfahrung gebracht hätte, woher er all diese berühmten Designer kannte. Ich hörte aus ihrer Stimme eindeutig Neid heraus, auch wenn sie sich sichtlich bemühte, es nicht zu zeigen.
    Ich antwortete ihr mit lapidarem, gleichgültigem Ton, dass David wie immer gewesen sei. Aufmerksam, zurückhaltend, schweigsam. Und dass es sich nicht besonders anfühlte, mit ihm durch die Menge zu schreiten. Was glatt gelogen war, denn es hatte sich besonders angefühlt. Aufwühlend. Irritierend. Und irgendwie explosiv. Vor allem, was die Reaktion in meinem Innersten betraf, als er mich berührt hatte. Aber das wollte ich Marianne auf keinen Fall schildern. Die Art, wie sie mich ansah, verdeutlichte allerdings, dass sie mir meine coole Nummer nicht ganz abnahm, also wechselte ich schnell das Thema.
    „Ich habe uns übrigens zwei Eintrittskarten für eine weitere dieser Veranstaltungen besorgt. Sie heißt, glaube ich, Valentine. Keine Ahnung, was das genau für eine Veranstaltung ist, aber anscheinend sind ein paar Designer dort und ich dachte mir, du hast vielleicht Lust da hin zu gehen?“ Meine Schwester starrte mich an wie einen Geist. Ich runzelte verwirrt die Stirn. „Nicht gut?“, fragte ich vorsichtig.
    Marianne stieß einen ungläubigen Schrei aus. „Du hast Karten für den Valentine-Ball? Die Veranstaltung, wo sich alle großen Designer von Paris die Ehre geben, um ihre Zunft zu feiern? Wie hast du das gemacht?“ Ihre Stimme klang übernatürlich schrill und sie sah mich so fassungslos an, dass ich e in bisschen verunsichert wurde.
    Ich zuckte mit den Achseln. „Sie wurden mir angeboten. Und da ich hoffte, du würdest dich freuen, habe ich sie angenommen.“
    Marianne schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich fasse es nicht. Meine kleine Schwester geht völlig desinteressiert auf eine dieser Veranstaltungen und läuft mir nichts dir nichts mit einer Einladung zu dem größten Mode-Ereignis von ganz Europa wieder heraus. Und denkt dabei auch noch an ihre große Schwester!“ Sie sah mich an, als würde sie mich gleich abknutschen vor Freude. Sie schien sich also doch darüber zu freuen.
    Erleichtert atmete ich aus. „Na, klar. Schließlich bist du doch der Modenarr von uns beiden. Die Sache hat allerdings einen Haken“, gab ich vorsichtig zu verstehen.
    Marianne warf mir einen skeptischen Blick zu. „Sag jetzt nicht, wir müssen dort als Bedienungen aushelfen.“
    Ich lachte auf. „Nein, so schlimm ist es nicht. Aber du hast schon richtig geraten, wir kommen nicht gan z umsonst da rein.“
    „Nun mach’s nicht so spannend“, fuhr mich Marianne ungeduldig an.
    Ich atmete ergeben laut aus. „Na, gut. Aber nicht sauer sein, ja?“ Ich warf ihr einen fragenden Blick zu, doch sie gab mir nur mit einem Augenrollen ungeduldig zu verstehen, ich sollte weiterreden. „Wir müssen sozusagen als Werbeträger für Gerard Battinant auftreten. Er kleidet uns für diese Veranstaltung in seine Kollektion, die wir stolz zur Schau tragen sollen. Geht das für dich in Ordnung?“
    „Ob das für mich in Ordnung geht?“ wiederholte Marianne ungläubig mit gan z piepsiger, erstickter Stimme.
    „Naja, ich kenne seinen Modestil nicht und wenn ich ihn mir so ansehe, dann wirkt er doch arg exzentrisch. Es würde mich nicht wundern, wenn wir an dem Abend in knallpinkes Latex gekleidet mit einem Farbeimer auf dem Kopf durch die Gegend laufen müssten. Also vielleicht überlegst du dir das ganze noch mal ?“
    Marianne sah mich an, als wäre ich völlig durchgeknallt, dann lachte sie lauthals los und konnte sich nicht mehr stoppen. Mit Lachtränen in den Augen brachte sie schließlich stockend hervor. „Du hast wirklich keine Ahnung von Mode.“ Dann wurde sie ernst. „Gerard Battinant ist einer der größten Designer für Abendroben. Seine Kleider sind regelmäßig auf den Oscarverleihungen zu bestaunen und jede Frau, die ich kenne, würde dafür töten, einmal ein Kleid von Gerard Battinant zu tragen. Er mag exzentrisch sein und sich auch so kleiden, aber er weiß, was Frauen zu Königinnen macht.“ Dann wurde

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