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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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Wagen vor und herrschte mich an, ich solle einsteigen.“ Mein Tonfall und mein Blick ließen keinen Zweifel daran, wer meiner Meinung nach der Typ in dem Wagen gewesen war.
    D och David reagierte nicht wie erwünscht. „Ach? Dann hast du also mehrere Retter in der Not?“ Er lehnte sich wieder zurück und spielte nun selbst den Unbedarften. Er wollte sein Versteckspiel wirklich durchziehen. Ich hatte langsam die Nase voll davon. Für wie blöd hielt er mich eigentlich?
    „Ich würde diesen Kerl nicht als meinen Retter bezeichnen wollen. Ich vermute eher, dass er mit dem and eren unter einer Decke steckt.“
    David rümpfte geringschätzig die Nase. „Du scheinst ein generelles Problem mit hilfsbereiten Menschen zu haben. Das Wort Dankbarkeit kommt in deinem Wortschatz wohl nicht vor?“
    „Nicht, wenn mir diese Hilfsbereitschaft ungefragt aufgezwungen wird“, erwiderte ich spitz.
    „Ach, entschuldige. Dann hätte ich dich an jenem Abend also erst mal höflich fragen sollen, ob du Hilfe benötigst? Das wäre eine harte Landung geworden , Josephine. Das nächste Mal sehe ich also zu, wie du bewusstlos auf den Asphalt stürzt.“
    „Ein nächstes Mal wird es nicht geben“, zischte ich ihm ärgerlich zu. Er warf mir einen Blick zu, der das deutlich in Frage stellte, worauf ich ihm nur ein trotziges „Pah“, entgegen werfen konnte.
    „Na, gut. Da du keine Hilfe willst, sollte ich dich wohl diesem Typen überlassen. Na dann, viel Spaß.“ David verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich von oben herab selbstgerecht an.
    „Können wir das besiegeln? Es wäre ein erfreuliches Ergebnis dieses Gesprächs, wenn wir uns endlich einig wären, dass du dich aus meinem Leben raushältst.“ Ich hätte ihm fast meine Hand hingehalten, um den Deal zu besiegeln, beschränkte mich jedoch darauf, ihn auffordernd anzusehen.
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Mann, bist du starrsinnig. Wieso lässt du dir nicht helfen?“
    „Weil du bei mir nicht den Eindruck des sel bstlosen Samariters hinterlässt“, warf ich ihm aufrichtig an den Kopf.
    Er schüttelte erneut ungläubig und ein wenig verzweifelt den Kopf. „Warum bist du mir gegenüber so misstrauisch, Josephine? Kannst du mir das mal erklären?“
    Seine Frage wirkte so harmlos, als könnte er das wirklich nicht nachvollziehen, doch ich nahm ihm diese Unbedarftheit nicht ab. Ich warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Du bist es offensichtlich gewohnt, dass alle dir hinterher hecheln.“ Ich machte eine Handbewegung, die die Umgebung mit einbeziehen sollte. Mir war nicht entgangen, dass David während unserer ganzen Unterhaltung immer noch abgöttisch von allen weiblichen Wesen im Café angehimmelt wurde. „Ich kann diesen Drang nicht nachvollziehen. Ehrlich gesagt hast du auf mich genau den gegenteiligen Effekt. Auch wenn das für dich ein harter Brocken ist, aber so ist es. Akzeptier es, hake es ab und lass mich in Frieden. Kümmere dich um die, die es dir danken, dass du sie mit deiner hoheitsvollen Aufmerksamkeit und deinem angeblichen Charme beehrst. Bei mir verschwendest du damit deine Energie. Womit wir wieder am Anfang unseres Gesprächs wären. Wärst du mit hundert Euro zufrieden? Ich denke, die Blonde da drüben würde locker zweihundert Euro bezahlen, um dir auf einen Meter nahe zu kommen.“
    David sah mich völlig verdutzt an. Anscheinend fiel es ihm tatsächlich sehr schwer nachzuvollziehen, dass sein Charme bei mir nicht wirkte. Was mich noch ärgerlicher stimmte. Seine Überheblichkeit stank zum Himmel. Es wurde Zeit, dass ihm endlich mal jemand zeigte, dass auch er Grenzen hatte. Und da eben die Bedienung wieder an unserem Tisch auftauchte, um nachzufragen, ob sie uns noch einen Wunsch erfüllen konnte, stand ich kurzerhand auf. Ich hatte genug von Davids Scharadespiel. Das führte hier zu nichts.
    „Er gehört ihnen“, warf ich der Bedienung gelangweilt zu. „Ich schenke ihn ihnen sogar.“ Damit rauschte ich aus dem Café, ohne eine Reaktion von David abzuwarten, und anscheinend war er zu verblüfft, als dass er schnell genug reagieren konnte.
    Doch natürlich ließ er das nicht auf sich sitzen. „Mit Flüchten scheinst du dich ja auszukennen“, rief er mir, kaum dass ich auf der Straße war, sarkastisch hinterher.
    Ich blieb wie angewurzelt stehen, drehte mich langsam um und sah ihn fragend an. „Wie bitte?“ Hatte er sich damit nicht eben selbst verraten?
    Und tatsächlich schien er seine Worte zu bereuen, zumindest meinte

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