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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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Frau.“
    Ich nahm meine Hände vom Gesicht und sah ihn missmutig an. Er hatte sich nicht von der Stelle bewegt. „Ich dachte, ich wäre ein seltsames Mädchen?“
    David erwiderte nichts. Er sah mich nur an. Mit einem undeutbaren Blick. Und schlagartig wurde mir die Bedeutung meiner Entdeckung mit all ihren Implikationen bewusst.
    David war ein Gedankenleser! Er konnte vielleicht gerade eben jetzt meine Gedanken lesen. Alle! Mir wurde siedend heiß und ich sprang von der Parkbank auf . Ich schwankte und David trat schnell auf mich zu und hielt mich am Arm fest. Ich versteifte mich sofort.
    „Lass mich los“, keuchte ich ihm atemlos entgegen. Mir war schwindelig und ich fühlte mich schwach, aber ich wollte nur noch weg von David. Ich zerrte an meinem Arm.
    „Lass uns in Ruhe darüber reden, Josephine. Wir gehen am besten zu mir, da sind wir ungestört.“
    „Nein“, schrie ich hysterisch auf und ich zerrte erneut an meinem Arm. „Ich gehe ganz bestimmt nicht mit zu dir. Und ich will auch über nichts mit dir reden. Lass mich in Ruhe.“ Panisch versuchte ich mich aus seinem Griff zu entwinden, doch er hielt mich eisern fest.
    „Nein, ich kann dich jetzt nicht gehen lassen. Du bist zu durcheinander.“ David sah mich entschlossen an und schien völlig ungerührt angesichts meines Befreiungsversuchs.
    „ Lass mich jetzt sofort los, oder ich schreie hier alles zusammen.“
    David seufzte auf. „Mach keinen Quatsch, Josephine. Das ist gerade etwas verwirrend für dich und genau deswegen müssen wir uns darüber unterhalten. Komm mit zu mir.“
    „Unterhalten wie eben, meinst du? “, kreischte ich ihm entgegen. „Das können wir uns sparen, da kann ich mich ja gleich mit einem Papagei unterhalten. Außerdem weißt du doch eh schon alles über mich, also was soll das Ganze?“
    Allein der Gedanke, dass David alles von mir wusste, ließ mich ganz schummrig werden. Ich zerrte mit einem Ruck an meinem Arm, doch außer, dass ich mir selbst damit wehtat, erreichte ich nichts. Er hielt mich eisern fest und ich spürte, wie meine Kräfte schwanden. Das war alles zu viel für mich. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überfiel mich. David schien es zu spüren.
    „Vertrau mir, Josephine. Ich tue dir nichts. Ich will nur mit dir reden.“ Seine Stimme klang wieder ganz ruhig und sanftmütig und irgendwie einlullend, doch ich versuchte, mich nicht davon beeindrucken zu lassen. Ich wusste noch nicht, was diese Enthüllung über David für mich zu bedeuten hatte, aber irgendwie glaubte ich nicht, dass dabei etwas Gutes für mich herauskam.
    Mit einem letzten Aufbäumen trat ich David volle Pulle auf den Fuß und stieß mich gleichzeitig mit der andere Hand von seiner Brust ab und versuchte so, zu entkommen. „Ich werde dir niemals vertrauen“, fauchte ich. Er zuckte bei meinen Worten leicht zusammen, oder vielleicht auch von meinem Tritt, doch an seinem Klammergriff änderte sich nichts. Er ließ nicht eine Spur locker.
    „Dann lässt du mir keine andere Wahl“, sagte er mit trauriger Stimme und bevor ich ihn fragen konnte, was er damit meinte, wurde mir ganz schummrig im Kopf und obwohl ich mich mit Vehemenz dagegen zu wehren versuchte, hatte ich keine Chance. Es wurde schon wieder dunkel um mich.

Ich erwachte mit einem pochenden Schmerz in meinem Kopf und der Gewissheit, dass etwas nicht in Ordnung war. Das Pochen war so stark, dass ich mich nicht traute, mich zu bewegen oder die Augen aufzumachen. Ich nahm wahr, dass ich zusammengekrümmt auf der Seite auf einer weichen Unterlage lag und dass es ganz still um mich herum war.
    Einen Moment lang blieb ich bewegungslos liegen und atmete ein paar Mal ruhig ein und aus. Zaghaft öffnete ich die Augen und fand mich verschwommenen Blickes in einem unbekannten , dämmrigen Raum wieder.
    ’ Davids Wohnung’, fuhr es mir erinnernd durch den Kopf, und obwohl ich den Drang verspürte, mich alarmiert aufzurichten, blieb ich liegen wie ich war, weil ich ahnte, dass der Schmerz in meinem Kopf mich unweigerlich davon abhalten würde, ruckartige Bewegungen zu machen.
    Ich schloss die Augen wieder, da ich nicht wahrhaben wollte, dass ich David schutzlos ausgeliefert war. Ich musste mich erst mal sammeln, bevor ich ihm gegenübertreten konnte. Mir war klar, dass er irgendetwas mit mir angestellt haben musste, um mich gegen meinen Willen hierher bringen zu können. Ich erinnerte mich nur noch daran, ihm im Park gegenübergestanden zu haben und abgelehnt zu haben, mit in seine Wohnung zu

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