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Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition)

Titel: Entzweit : Vereint (ambi : polar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Louka
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festlegen“, gab ich zögerlich zu bedenken.
    Davids Augenbraunen schossen nach oben. „Und die wären?“
    „Ich empfinde mich im Nachteil bei unserer Unterhaltung, wenn ich weiß, dass du jeden meiner Gedanken lesen kannst. Wenn du mir also versprechen könntest, dich aus meinem Kopf rauszuhalten und deine intensiven, mich bedrängenden, durchdringenden Blicke, die bei mir, aus welchen Gründen auch immer, eine Flucht in die Ohnmacht auslösen, einzudämmen, und mir außerdem versprichst, jederzeit gehen zu können, dann bin ich bereit, mich mit dir ernsthaft zu unterhalten und dann beschimpfe dich auch nicht als einen Fiesling.“ Anscheinend stellte nie irgendjemand David Forderungen, denn ich bemerkte, wie er sich bei meinen Worten versteifte.
    „Meine Blicke bedrängen di ch? Zur Ohnmacht?“, fragte er zwischen Unglaube und Zweifel und sah mich beinahe hilflos an.
    Diese Reaktion hatte ich nicht erwartet und zu meiner eigenen Überraschung rührte mich sein bestürzter Blick. „Du machst mir damit Angst und ich denke es ist nur allzu nachvollziehbar, dass ich dann den Rückzug suche.“
    Nun sah er mich offen entsetzt an. „Ich wollte dir keine Angst machen, Josephine.“ Er fuhr sich stöhnend mit einer Hand durch die Haare. „Ich habe noch nie einer Frau Angst eingejagt und es erschüttert mich, das zu hören. Das macht mich nicht besser als diesen finsteren Kerl …“, er stockte, als hätte er zu viel gesagt und warf mir dann einen verstehenden Blick zu. „Deswegen vergleichst du mich mit ihm“, murmelte er. Dann schüttelte er den Kopf, wie um den Gedanken abzuschütteln und sah mich ernst an. „Josephine, ich weiß, du traust mir nicht und vielleicht tust du tatsächlich gut daran. Ich weiß gerade selbst nicht, was ich von meinem Verhalten halten soll. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich heute nicht gerade von meiner besten Seite gezeigt habe. Es ist unverzeihlich, dass ich dich gegen deinen Willen hierher gebracht habe. Aber ich wollte dich weder bedrängen noch quälen und dir schon gar keine Angst einjagen.“ Er sah mich eingehend an. „Du und deine Reaktion auf mich haben mich von Anfang an irritiert und das hat zu Aktionen geführt, auf die ich nicht gerade stolz bin. Normalerweise halte ich mich aus dem Leben anderer Menschen raus. Aber ich spürte deine Abneigung gegen mich und ich konnte mich nicht davon abhalten, deine Nähe zu suchen. Weil es mich fasziniert hat. Weil es tatsächlich ungewöhnlich ist.“ David verzog sein Gesicht zu einer verlegen Grimasse. „Und je besser ich dich kennengelernt habe, umso faszinierender wurdest du für mich. Als dieser finstere Typ dann ebenfalls Gefallen an dir entwickelte, da wollte ich dich wirklich vor ihm beschützen.“ Seine eisblauen Augen blickten mich wieder auf diese unnachahmliche Weise so tiefgehend und aufmerksam an, dass mir schon wieder mulmig wurde. Diesmal aber nicht vor Schreck.
    „ Ich habe, seit du hier in meiner Wohnung bist, kein einziges Mal versucht, in deinen Gedanken zu lesen“, fuhr David fort. „Ich mag nicht die Ehre eines Mister Darcy besitzen, aber ich respektiere durchaus die Privatsphäre anderer. Überdies ist dein Schutzwall inzwischen sowieso mehr als bemerkenswert. Also ich verspreche dir, dich nicht auszuspionieren, wie du es nennst, während wir uns unterhalten.“ Seine Augen wirkten aufrichtig. Sie hatten trotz der eisblauen Farbe einen warmen Schimmer angenommen. „Und es steht dir selbstverständlich frei, jederzeit zu gehen, wenn du möchtest.“
    Ich war irritiert. Irgendetwas hatte sich verändert. David wirkte plötzlich ganz anders auf mich. Nicht mehr so finster und zurückweisend und auch gar nicht mehr so arrogant. Es war, als sähe ich auf einmal hinter seine Überheblichkeit . Und was dahinter verborgen war, war eher so etwas wie … Einsamkeit.
    Was mich überraschte. Einsamkeit war so ziemlich das Letzte, was ich hinter Davids Maske vermutet hätte. Und obwohl mein Misstrauen nicht weg war, vertraute ich seinen Worten. David schien mir kein Mann falscher Worte zu sein. Eher sagte er nichts und schwieg sich aus, als etwas Falsches zu sagen. Sein Geheimnis lag in dem, was er nicht sagte. Darin waren wir uns wohl ähnlich.
    Ich lehnte mich in meinen Sessel zurück und atmete tief aus. „Okay! Dann lass es uns versuchen.“
    David schenkte mir ein zurückhaltendes Lächeln und begab sich dann zu seinem Platz auf dem Sofa. „Soll ich dir nicht vorher noch was Anständiges zum Essen

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