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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Schreibtisch durchzusehen. Und das ironischerweise genau wegen WorldView. Eintrag für Eintrag hatte er Tabellen und Zahlenreihen geprüft, und sich dabei aufs Beste damit vertraut gemacht. Immer auf der Suche nach Problemen, die Blume & Co Bauchgrimmen bereiten könnten. Für den Fall irgendwelcher Fragen ihrerseits wollte Noah eine Erklärung parat haben.
    Er blieb möglichst unerschüttert und sagte: »Wie nett, dass sich Mr. Blume noch an mich erinnert.«
    »Nachdem du dich erst neulich mit ihm getroffen hast, Noah, war das ja keine allzu große Leistung.« Sie stützte sich steif auf seinen Schreibtisch und beugte sich mit funkelnden Augen hinunter. »Noah, von welchem Treffen ist hier die Rede? Und warum hat man mich nicht darüber informiert? Welches Treffen?«
    Er stand auf und ging um den Schreibtisch herum.
    »Maris, sei so nett und beruhige dich.«
    »Sag du mir ja nicht, ich soll mich beruhigen.«
    »Na schön, dann bitte ich dich eben darum. Bitte.«
    Er wollte sie an der Schulter fassen, aber sie wich zurück und schob seine ausgestreckten Hände von sich.
    »Möchtest du ein Glas Wasser?«
    »Eine Erklärung möchte ich«, sagte sie, wobei sie jedes Wort betonte. »Du weißt genau, wie Pa und ich über Multis wie WorldView denken.«
    »Ich teile eure Ansicht.« Er setzte sich halb auf eine Schreibtischecke und faltete gelassen die Hände auf dem Oberschenkel zusammen, obwohl er ihr damit am liebsten den schlanken Hals zusammengedrückt hätte. »Deshalb habe ich mich ja auch zu einem Treffen mit WorldView bereit erklärt.«
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf, als hätte sie sich bis zuletzt an die Hoffnung geklammert, Blume lüge. »Du hast dich mit diesen Schakalen getroffen? Wirklich? Hinter meinem Rücken und ohne mein Wissen?«
    Seufzend warf ihr Noah einen verletzten Blick zu. »Ja, ich habe mich mit ihnen getroffen. Aber bevor du in die Luft gehst, könntest du Vernunft walten lassen und mir eine Gelegenheit zum Erklären geben?« Sie schäumte innerlich, schwieg aber, was er als Erlaubnis wertete fortzufahren.
    »Seit Monaten waren Blumes Lakaien hinter mir her. Sie haben so lange angerufen, bis ich ihre Anrufe nicht mehr entgegengenommen habe. Dann fingen sie in völliger Missachtung meines deutlichen Hinweises an, mich mit Faxen zu bombardieren, bis ich es satt hatte, die verdammten Dinger wegzuwerfen. Sie haben mich so lange belästigt, bis ich zu dem Schluss kam, dass es in dieser Situation nur eine einzige ratsame Lösung gibt: Blume bei einem Treffen direkt in seine Visage zu sagen, dass wir keinerlei Interesse an seinen Fusionsangeboten hätten. Punktum. Ende der Diskussion. Meiner Ansicht nach hätte ich unsere Position nicht klarer definieren können. Und dir habe ich deshalb nichts davon erzählt, weil du extrem viel zu tun hattest und weiß Gott keinen zusätzlichen Stress brauchen konntest.«
    »Ich habe immer zu tun.«
    »Dieses Treffen war unwichtig.«
    »Das denke ich nicht.«
    »Außerdem«, sagte er, »hatte ich, offen gestanden, schon im Voraus damit gerechnet, dass du eher emotional reagierst und nicht rational. Du würdest in die Luft gehen und jede Perspektive verlieren, das war mir klar. Ich wollte eine derartige Szene vermeiden.«
    »Noah, das hier ist keine Szene, sondern ein Vier- Augen-Gespräch zwischen Mann und Frau, zwischen zwei Geschäftspartnern. Zwei Beziehungsformen, die eigentlich stillschweigend auf Vertrauen basieren sollten.«
    »Ganz genau«, sagte er, wobei er seine Lautstärke der ihren anpasste. »Deshalb bin ich ja auch, als Ehemann und als dein Geschäftspartner, so erstaunt, wie sehr du mir offensichtlich misstraust.«
    »Kreide das mal meiner emotionalen Reaktion an und der Tatsache, dass ich explodiere und in die Luft gehe!«
    »Das sind wirklich faire Vergleiche, Maris! Du bist doch hier hereingeplatzt und hast mich praktisch des Hochverrats an Matherly Press bezichtigt.«
    »Zumindest hast du dich mit dem Feind eingelassen!«
    An der Tür klopfte es. Sie fuhren herum. Auf der Schwelle stand Daniel und stützte sich schwer auf seinen Stock. »Ich mache mir das Privileg des Alters zu eigen, und trete auch ungebeten ein.«
    Noah machte seine Manschettenknöpfe zu.
    »Selbstverständlich bist du willkommen, Daniel. Maris kam gerade vom Lunch zurück. Wir hatten eine Diskussion über…«
    »Ich habe es gehört. Schon am anderen Flurende.« Daniel trat ein und schloss die Tür. »Maris erregt sich über dein Treffen mit WorldView.«
    Sie reagierte

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