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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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es nichts zu erzählen. Sollte Nadia etwas wissen, dann hat sie es von Blume erfahren. Ich habe die beiden schon bei mehreren Gelegenheiten die Köpfe zusammenstecken sehen. Wahrscheinlich melken sie einander um Insiderinformationen.«
    »Ja, so läuft das«, flüsterte sie wie zu sich allein. Als sie ihn erneut ins Blickfeld nahm, fragte sie: »Falls Blume es ihr erzählt hat, warum hat sie dann in ihrer Kolumne nichts darüber geschrieben?«
    »Das ist einfach. WorldView gehört die Zeitungsgruppe, die ihre Kolumne veröffentlicht. Sie konnte nicht riskieren, ihn gegen sich aufzubringen, indem sie herausplappert, dass David Goliath eine lange Nase gedreht hat. Denn genau darauf lief mein Treffen mit der anderen Seite hinaus. Wenn ich gewusst hätte, dass die ganze Sache so viel Staub aufwirbeln würde, wäre ich ihnen weiter aus dem Weg gegangen. Ich dachte, dieser Termin würde ihre Hartnäckigkeit brechen. Das schwöre ich.«
    »Sie hat gestanden.«
    Erneut pochte sein Herz gegen die Rippen. Er hatte Mühe, seine gelassene Miene zu bewahren. »Was? Wer? Wer hat was gestanden?«
    »Ich habe Nadia erklärt, ich hätte etwas gegen sie. Ich könnte sie durchschauen und wüsste, dass sie hinter dir her ist.«
    »Hinter mir her?«, wiederholte er amüsiert. »Was für ein origineller Ausdruck.«
    »Ich habe ihn nicht verwendet, um drollig zu klingen, Noah«, sagte sie gereizt. »Heute war ich mit einer Frau beim Lunch, die mir ins Gesicht gesagt hat, mit dir schlafen zu wollen.«
    Er verdrehte die Augen zur Decke. »Maris, um Himmels willen. Nadia will mit jedem Mann schlafen. Das ist ihr Lebensziel. Sie ist ein einziges, wild gewordenes Riesenhormon. Sicher hat sie auch mir Avancen gemacht. Glaubst du, ich bin derart leicht einzuwickeln? Sie macht sich auch über Kellner und Türsteher her und wahrscheinlich sogar über ihren Müllmann.«
    »Eine Menge Männer finden sie attraktiv.«
    »Ist sie auch. Ich hatte allerdings nicht einmal als Single eine Affäre mit ihr und würde dafür jetzt gewiss nicht meine Ehe aufs Spiel setzen. Darauf kannst du Gift nehmen.« Seufzend schüttelte er reumütig den Kopf. »Und das war der ganze Grund dafür? Du hast dich von Nadia ärgern lassen?«
    »Nein. Mich hat mehr diese Sache mit WorldView geärgert als Nadia. Wenn du Nadia haben willst, verdienst du sie auch.«
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin froh, dass du mir Gelegenheit gegeben hast, beide Missverständnisse zu klären. Solche Dinge sollten sich nicht einfressen. Das ist schlecht für unsere Ehe.«
    Er gab ihr ein paar Augenblicke Zeit zum Verdauen, dann lächelte er schelmisch wie ein gescholtener junger Hund. »Sollte das Verhör damit beendet sein, möchte ich meinen Inquisitor gern umarmen.«
    Da sie weder in Gesten noch in Worten Einwände erhob, ging er zu ihr, legte die Arme um sie und drückte sein Gesicht in ihr Haar. »Als ich diese lächerliche Bemerkung über chronisches PMS gemacht habe, war ich wütend. Trotzdem ist etwas Wahres dran, ja? Du bist nicht mehr wie früher.« Er streichelte ihren Rücken. »War denn das Inselchen so schrecklich?«
    »Ich habe mich schon gefragt, ob du überhaupt irgendein Interesse an meiner Reise zeigen wirst.«
    »Maris, das ist unfair. Seit deiner Rückkehr hast du nicht gerade zum Plaudern eingeladen. Du warst mürrisch und distanziert. Eigentlich wollte ich mich dir schon mit Stuhl und Peitsche nähern.« Obwohl sie nicht lachte, ließ er sich nicht einschüchtern und küsste ihre Schläfe. »Wie war deine Reise? Wie sieht die Insel aus?«
    »Ganz und gar nicht schrecklich. Nur anders.«
    »Anders als was?«
    Er spürte ihr Achselzucken. »Lässt sich schwer erklären. Eben anders.«
    »Und der Autor? War die Arbeit mit ihm so schwierig, wie du erwartet hast?«
    »Noch schwieriger.«
    »Wir werden im nächsten Jahr einen eindrucksvollen Bücherstapel von Autoren veröffentlichen, die mit uns einen Vertrag haben. Warum plagst du dich da mit diesem Einsiedler ab?«
    »Weil er gut schreibt. Sogar sehr gut.«
    »Aber ist er die Mühe wert, die du seinetwegen auf dich nimmst?«
    »Noah, ich werde dieses Buch nicht aufgeben.«
    »Ich denke doch nur an dich. Wenn dich die Arbeit mit ihm nervös macht und…«
    »Macht sie nicht.«
    Zum Glück konnte sie seine Miene nicht sehen, sonst hätte sie bemerkt, wie kurz davor er stand, sie für diese Unterbrechung bewusstlos zu schlagen. Er ließ sich einen Moment Zeit, um seine Wut zu bändigen, dann erkundigte er sich

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