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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nickte er. »Ja. Mit einer zusätzlich zu Ihrer würde ich mich abgesichert fühlen.«
    »Halten Sie uns die Kartelltypen vom Leib«, sagte Noah steif, »und überlassen Sie die Matherlys mir.«
    »Mit Vergnügen. Wenn ich die Wahl zwischen beiden hätte, würde ich die Behörde bevorzugen.« Sein Grinsen verlieh ihm das Aussehen eines zähnefletschenden Totenschädels, den man jüngst exhumiert hatte. »Rufen Sie mich an, sobald Sie diese Unterschrift haben. Aber nur dann, einverstanden? Meine Zeit ist extrem kostbar, und diese Sache hat bereits viel zu lange gedauert.«
    Dann war er fort.
    Eine Stunde später betrat Noah Daniels Arbeitszimmer. Blumes Abschiedsschuss hatte ihn zutiefst getroffen. Wenige Minuten Bedenkzeit genügten, um zu entscheiden , an welchen Matherly er herantreten würde. Mit Maris hatte er schon über eine Woche nicht mehr gesprochen. Sie war immer noch sauer wegen Nadia. Und diese Generalvollmacht eignete sich wohl kaum als Friedenszweig. Außerdem hatte sie jüngst eine störrische Ader enthüllt, von der er bisher nichts geahnt hatte.
    Daniel war der Schwächere von beiden. Vor Jahren hatte er sich seine Sporen verdient, aber mit dem Alter an Biss verloren. Die ehemals starke Persönlichkeit war dahin. Zeit und schwindende Gesundheit hatten seinen hartnäckigen Sinn gebrochen. Noah vertraute auf seine Fähigkeit, ihn weichzuklopfen, falls er irgendwelchen Widerstand leisten sollte.
    Maxine öffnete und erklärte ihm, Daniel sei in seinem Arbeitszimmer. »Er ist gleich nach dem Abendessen hin. Er meinte, er wollte vor dem Schlafengehen noch eine Weile lesen.«
    Als Noah eintrat, lag denn auch tatsächlich ein Buch in Daniels Schoß. Allerdings war ihm der Kopf auf die Brust gesackt. Eine Sekunde befürchtete Noah, der alte Mistkerl wäre gestorben. Das hätte zu seiner heutigen Pechsträhne gepasst. »Daniel?«
    Er hob den Kopf. »Hallo, Noah, ich habe nur gelesen.«
    »Schnarchst du immer beim Lesen?«
    »Nun sag nur nicht, ich hätte auch noch gesabbert.«
    »Nicht, soweit ich sehen konnte.«
    »Gut. Nimm Platz. Etwas zu trinken?«
    »Nein, danke.«
    Auf dem Hinweg war Noah ein ungemütlicher Gedanke durch den Kopf geschossen. Was wäre, wenn Maris ihrem Vater von seiner Affäre mit Nadia erzählt hatte? Vielleicht hatte sie sich Daniel anvertraut, bevor sie nach Georgia getürmt war. Das wäre die Krönung eines restlos beschissenen Tages: dass ihn sein Schwiegervater des Ehebruchs bezichtigte und aus dem Haus warf. Aber der Alte benahm sich normal.
    Noah setzte sich auf die kleine Couch. »Entschuldige die Störung, aber Maris wird später anrufen, und dann wird von mir ein ausführlicher Bericht erwartet, bis hin zu dem, was du zu Abend gegessen hast.«
    »Gegrillte Seezunge, Wildreis und gedämpftes Gemüse.«
    »Dieses Menü wird ihr gefallen. Außerdem hat sie mir aufgetragen, dir während ihrer Abwesenheit Gesellschaft zu leisten.«
    Daniel schnaubte. »Ich brauche keinen Babysitter.«
    »Stimmt. Spiel, bitte, trotzdem mit, sonst muss ich’s nach ihrer Rückkehr ausbaden.« Er stützte die Ellbogen auf seine Knie und beugte sich vor. »Wie wär’s, wenn wir morgen übers Wochenende aufs Land fahren würden? Ein bisschen angeln. Entspannen. Ich könnte das, weiß Gott, gebrauchen.«
    »Ich fahre nur noch selten dort hinauf.«
    »Vor ihrer Abreise habe ich diese Idee Maris vorgetragen und ihre uneingeschränkte Zustimmung bekommen. Meiner Ansicht nach hat sie Gewissensbisse, weil sie dich nicht öfter auf die Farm mitnimmt. Wenn wir fahren, erleichtert das ihre Schuldgefühle. Wenn sie weiß, dass du Spaß daran hast, wird auch sie innerlich wieder ruhiger.«
    Daniel dachte einen Moment darüber nach. Noah sagte nichts mehr. Er konnte nicht zu aufdringlich sein, sonst würde der Alte misstrauisch. Er hatte ihm die Sache schmackhaft gemacht. Jetzt war es besser, den Mund zu halten, und die Entscheidung Daniel zu überlassen.
    »Wann morgen?«
    Noahs innere Anspannung ließ nach. Er lächelte. »Ich habe einen Frühstückstermin, den ich nur schwer verlegen kann. Gleich danach könnten wir aufbrechen.«
    »Dann hätte Maxine nur wenig Zeit, um…«
    »Ehrlich gesagt, Daniel, hatte ich gedacht, wir könnten allein fahren. Ein echter Junggesellenausflug.« Er warf rasch einen Blick über die Schulter, als wollte er sich vergewissern, dass die Haushälterin nicht lauschte. Dann meinte er mit gedämpfter Stimme: »Wenn Maxine mitfährt, wird sie dich wie eine Glucke umpusseln. Dann musst

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