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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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dessen Frau angeblich Gespräche mit Inneneinrichtern wegen der Renovierung ihres kürzlich erworbenen Weingutes in Sonoma führte. Es stellte sich heraus, dass sie einen berühmten Scheidungsanwalt in LA konsultierte , der das Bett zu seinem eigentlichen Arbeitsplatz erklärt hatte. Zu guter Letzt hat sich besagte Ehefrau den Anwalt, das Weingut und auch sonst fast alles unter den Nagel gerissen. Nach dieser Schröpftour konnte der Mann von Glück reden, dass wenigstens sein Schwanz noch dran war. Daraus kann man eine Menge lernen.«
    Obwohl Noah diese unterschwellige Kritik wurmte, lachte er in sich hinein. »Besagter Schriftsteller ist ein behinderter Schrumpelgreis, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Maris findet Georgia nicht aus Leidenschaft attraktiv.«
    »Diese Attraktion könnte wesentlich mehr Schaden anrichten als eine Liebesaffäre.«
    Noah zog die Olive mit den Zähnen vom Spießchen und kaute, träge grinsend. »Falls Sie damit andeuten möchten, dass Maris irgendwelche Täuschungsmanöver bezüglich der Firma im Schilde führt, kennen Sie sie wirklich nicht. Morris, sie denkt ganz anders als wir. Sie ist ein Bücherwurm, eine romantische Träumerin. Hat den Kopf in den Wolken. Sie wird uns nicht mit irgendwelchen hässlichen Überraschungen kommen. Vertrauen Sie mir.«
    »Ich nehme an, dass sie sehr wohl überrascht sein wird, wenn Matherly Press ein Teil von WorldView wird.«
    »Das werden wir bald wissen.«
    »Dieser zuversichtliche Unterton gefällt mir.«
    Mit einem unbeirrbar gerissenen Lächeln stellte Noah sein Glas auf den Couchtisch, griff nach seiner Aktentasche und ließ schwungvoll den Verschluss aufschnappen. »Pünktliche Lieferung, wie versprochen.«
    Er reichte Blume das von Howard Bancroft vorbereitete Dokument. Nachdem er, kurz nach Maris’ unpassendem und unerwartetem Verschwinden, Nadia nackt im Bett mit dem Schweißgeruch eines anderen Mannes auf der Haut vorgefunden hatte, hatte er beschlossen, sein nächster Schritt müsse kühn und definitiv sein.
    Er war es leid, auf Vorsicht zu spielen, und hatte es satt, dass ihm andere – noch dazu Frauen! – diktierten, was und wann er etwas tat. Jetzt hieß es, rasch und aggressiv zu handeln. Es war Zeit, sich um Noah zu kümmern, und zwar ausschließlich um Noah. Der Rest sollte sich doch ins Knie ficken. Oder ihre dumpfbackigen Privattrainer. Himmel.
    Blume überflog das Dokument und blätterte rasch die Seiten durch. Er war mit Juristenjargon ausreichend vertraut, um das Wesentliche zu erfassen. Noah wartete auf Beifall.
    Aber als Blume die letzte Seite quergelesen hatte, legte er das Dokument auf den Couchtisch. »Sehr hübsch. Jetzt fehlen nur noch Ihre Unterschriften.«
    Noahs geblähte Brust fiel wie ein angestochener Luftballon zusammen. »Nicht nötig, Morris. Haben Sie denn nicht gelesen…«
    »Dass es auch allein mit Ihrer Unterschrift gültig ist?« Während er aufstand und den obersten Knopf seines maßgeschneiderten grauen Sakkos zuknöpfte, lachte er in sich hinein. »Eine problematische Klausel, Noah. Sogar sehr. Ich umgehe bereits jetzt Kartellgesetze und zig andere Handelsvorschriften.« Er winkte mit seiner bleichen Hand verächtlich ab. »Aber dabei handelt es sich lediglich um Zeit raubende Ärgernisse. Allerdings nur, wenn sonst alles perfekt in Ordnung ist. Und damit meine ich jedes i-Tüpfelchen und jeden t-Strich.
    Einen Deal solcher Größenordnung könnte ich nicht schaukeln, wenn unter mir eine ganz legale Falltür nur darauf wartet, aufzuklappen. Nicht einmal den Versuch würde ich wagen. In seiner momentanen Form würde dieses Dokument auf die Gesetzeshüter wie ein rotes Tuch wirken. Und selbst wenn nicht, könnten die Matherlys Zeter und Mordio schreien, und dann wären wir alle im Arsch. Ich weiß ja nicht, wie das bei Ihnen ist, aber wenn mir einer an den Arsch will, dann sollte sich’s lieber gut anfühlen.«
    Er zwinkerte. Noah hätte ihn am liebsten umgebracht.
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich habe eine Verabredung zum Dinner.«
    Er drehte sich um und steuerte auf die Tür zu. Noah vertrieb mit Blinzeln die pulsierenden roten Flecken aus seinem Gesichtsfeld und folgte ihm. »Kein Grund zur Sorge, Morris. Ich werde diese Unterschriften bekommen.«
    Blume sagte: »Ich mache mir nie Sorgen.«
    Er öffnete die Tür, hielt dann inne und wandte sich wieder Noah zu. »Vermutlich genügt eine. Entweder die Ihres Schwiegervaters oder die von Ihrer Frau.« Nach mehreren Sekunden Bedenkzeit

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