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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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dem Sofa unten im Arbeitszimmer.«
    »Und warum?«
    »Als ich heimkam, hast du schon geschlafen. Ich wollte dich nicht stören.«
    »Wann bist du nach Hause gekommen?«
    Als Tadel für ihren bohrenden Frageton zog er eine Augenbraue hoch. »Gegen ein Uhr, glaube ich.«
    Seine gelassene Art heizte ihren Ärger nur noch an. »Du hast behauptet, du kämst eine halbe Stunde nach mir. Hast du versprochen.«
    »Wir hatten zwei Drinks statt einem. Was ist denn schon dabei?«
    »Ich werde morgens um fünf Uhr von irgendwas aufgeweckt und liege allein im Bett. Das ist dabei!«, rief sie laut. »Du kannst mich ruhig irrational nennen, aber bis ich keinen gegenteiligen Grund kenne, erwarte ich, dass mein Mann neben mir schläft.«
    »Offensichtlich wurde ich erst beim Aufwachen vermisst.«
    »Und wer ist daran schuld?«
    Ihre Stimme war schrill geworden. Sie erinnerte an die Karikatur eines zänkischen Weibes im ausgeleierten Bademantel, mit Filzpantoffeln und Lockenwicklern im Haar, die drohend ein Nudelholz schwang, während der fremdgehende Gatte heimlich durch die Hintertür schlich.
    Es dauerte einen Moment, bis sie ihr Temperament unter Kontrolle hatte, obwohl sie noch immer vor Wut kochte.
    »Falls du dich erinnern solltest, Noah, habe ich versucht, dich dazu zu verführen, mit mir direkt vom Büro nach Hause zu kommen. Stattdessen hast du dich für unsere Teilnahme an diesem entsetzlich langen Bankett entschieden. Anschließend wollte ich wenigstens den letzten Teil des Abends für uns retten, aber du musstest ja unbedingt mit Vampira und diesem Junkie einen Drink nehmen.«
    Er ließ seine Schuhe zu Boden fallen, zog sein Hemd aus, öffnete den Reißverschluss und stieg aus seiner Hose.
    »Jedes Buch, das dieser ›Junkie‹ schreibt, verkauft allein im Hardcover über eine halbe Million Exemplare. Seine Taschenbuchverkäufe betragen das Dreifache. Trotzdem glaubt er, er könnte noch mehr verkaufen. Er ist mit seinem momentanen Verleger unglücklich und erwägt sich einen anderen zu suchen.«
    »›Vampira‹ hat den Termin für die Drinks im guten Glauben vereinbart, dass von diesem Treffen beide Seiten profitieren könnten. Was in der Tat auch so war. Er hat sich einverstanden erklärt, ein Verlagskonzept von uns zu prüfen. Bezüglich der exakten Vorgaben wird sich sein Agent mit uns in Verbindung setzen. Ich hatte gehofft , dich und Daniel morgen mit dieser guten Neuigkeit zu überraschen, aber…« Nach einem viel sagenden Achselzucken trat er ans Bett und setzte sich auf die Kante.
    »Und um mit dir noch gänzlich reinen Tisch zu machen«, fuhr er fort, »gestehe ich, dass sich besagter Junkie derart betrunken hat, dass wir ihn unmöglich guten Gewissens allein in ein Taxi verfrachten konnten. Nadia und ich haben ihn in seine Wohnung begleitet und ins Bett gesteckt. Keine angenehme Aufgabe, sei sicher. Danach sind wir gemeinsam im Taxi hier herauf gefahren, und ich habe sie am Trump Tower aussteigen lassen. Als ich daheim war, bin ich die Treppe hochgekommen, sah dich tief und fest schlafen und beschloss, dich nicht zu stören. Den ganzen Abend über habe ich mich so verhalten, wie ich es für dich – uns – am besten hielt.« Mit leicht geneigtem Kopf legte er eine Hand aufs Herz. »Verzeih mir meine Gedankenlosigkeit.«
    Trotz seiner logischen Erklärung glaubte Maris immer noch, sie habe ein Recht, wütend zu sein. »Noah, du hättest anrufen können.«
    »Hätte ich. Da ich aber deinen erschöpften Zustand kannte, wollte ich dich nicht stören.«
    »Ich bin Nadia nur ungern verpflichtet.«
    »Ich bin niemandem gern verpflichtet. Andererseits ist es nicht sehr schlau, sich Nadia vorsätzlich zum Feind zu machen. Wen sie mag, dem schenkt sie ihre Gunst. Wen sie nicht mag, dem kann sie ernsthaft schaden.«
    »Egal wie, wer ein Mann ist, wird gevögelt.«
    Diese Bemerkung ließ ihn lächeln. »Wie kommt es, dass Frauen – besonders du – nie schöner sind, als wenn sie wütend sind?«
    »Waren.«
    »Ich weiß.«
    »Ich bin es noch.«
    »Hör auf damit. Tut mir Leid, dass du dir meinetwegen Sorgen gemacht hast. Das habe ich nicht gewollt.« Er betrachtete sie mit einem zärtlichen Lächeln. »Du hast keinen Grund zur Eifersucht, das weißt du genau.«
    »Ach, tatsächlich?«, fragte sie trocken. »Angesichts deiner zahllosen Affären vor unserer Ehe habe ich meiner Ansicht nach sogar ein verbrieftes Recht, krankhaft misstrauisch zu sein.«
    »Maris, du hattest auch welche.«
    »Zwei. So viele hattest du in

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