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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Bier?«
    »Liebend gern.«
    Todd bedeutete T.R., noch einen Krug und einen dritten Becher zu bringen. »Pizza?«
    »Nein, danke.«
    Roark wartete, bis das Bier eingeschenkt war, dann meinte er zu Christie: »Hör mal, das ist Mist, aber ich muss weg. Macht’s dir was aus, wenn ich dich in seiner Gesellschaft lasse? Er ist ziemlich harmlos.«
    Ihr Schmollmund hätte eine Million L’Oreal- Lippenstifte verkaufen können – an Männer. »Roark, es ist Samstagabend«, jammerte sie. »Wo musst du denn hin?«
    »Hab Gatsby, Daisy und die ganze Truppe schon warten lassen. Muss unbedingt wieder zu denen zurück.« Er neigte den Kopf Richtung Todd. »Wenn der über die Stränge schlägt, sag’s mir. Dann kriegt er von mir eine hinter die Löffel.«
    Ihre Augen flirteten verstohlen mit Todd. »Mit dem werde ich gut allein fertig.«
    »Darauf wette ich«, sagte Todd und wackelte mit den Augenbrauen. »Jederzeit, Schätzchen.«
    Als Roark ging, kicherte sie gerade laut über diese versteckte Andeutung. Erst Stunden später betrat er wieder ihr gemeinsames Zimmer. Nachdem er mehrere Sekunden an der Tür gelauscht hatte, klopfte er vorsichtig.
    »Häh?«
    »Kann ich reinkommen?«
    »Jaja.«
    Todd lag alleine rücklings in seiner Koje. Seitlich baumelte ein nacktes Bein herunter. Obwohl er restlos fertig wirkte, schaffte er es noch, zu nuscheln: »Danke, dass du weggeblieben bist. Wo bist du denn die ganze Zeit gewesen?«
    »In der Bibliothek.«
    »Und wie geht’s Gatsby?«
    »Der hat nicht mehr weiche Eier als du, alter Schwede. Wann ist Christie weg?«
    »Ungefähr vor zehn Minuten. Dein Timing war perfekt.«
    »Stets zu Diensten.«
    »Weißt du, sie wollte doch tatsächlich wissen, ob das Freunde von dir wären.«
    »Wer?«
    »Das hab ich auch gefragt. Und sie meinte: ›Die Leute, die auf ihn warten.‹«
    »Du machst Witze.«
    »Nöö. Hatte nie von Gatsby gehört. Aber wen interessiert das schon? Die vögelt, als hätte sie’s erfunden.«
    Roark ging zum Fenster hinüber und öffnete es. »Hier drinnen riecht’s nach Sex.«
    »Ach, bevor ich’s vergesse, unser Lieblingsprofessor hat angerufen und dir eine Nachricht hinterlassen.«
    »Hadley?«
    »Meinte, er hätte um acht schon einen Termin, deshalb hat er deinen auf Dienstagmorgen um neun verschoben.«
    »Mir gleich. Dann muss ich nicht so früh raus.«
    Gähnend drehte sich Todd zur Wand. »Noch mal, danke für Christie. Die war ’ne Wucht. Nacht.«

Kapitel 6
    Direkt im Anschluss an die Konferenz, zu deren Teilnahme man sie und Noah gebeten hatte, fuhr Maris allein von ihrem Büro nach Hause.
    Während sie die Post aus ihrem Fach holte, war sie einen Moment versucht gewesen, den Nachtportier zu fragen, ob er bemerkt hätte, wann Noah morgens heimgekommen war. Leider fiel ihr keine Methode ein, das zu fragen, ohne sie beide in Verlegenheit zu bringen, besonders sich selbst.
    Zum Abendessen ließ sie sich etwas vom Thailänder bringen. Während des Essens sichtete sie die Autorkorrekturen in einem Manuskript, zeichnete sie ab und gab es damit für den Lektor frei.
    Zum allerletzten Mal überprüfte sie ihren Kalender, um sicherzugehen, dass sie und ihre Assistentin keinen Termin übersehen hatten, der verschoben werden musste. Die restliche Woche hatte sie für ihren Ausflug nach Georgia reserviert, was angesichts der Tatsache, dass der Autor von ihrem bevorstehenden Besuch keine Ahnung hatte, vielleicht eine Spur zu optimistisch gewesen war.
    Aber in diesem Fall war es allemal besser, sich zu entschuldigen, als um Erlaubnis zu bitten. Sie musste bestimmt auftreten. An diesen Mann musste sie entschieden und aggressiv herantreten. Zaghaftigkeit würde keinen Eindruck machen. Während sie ihren vollen Terminplan abgeändert und Reisevorbereitungen getroffen hatte, hatte sich ihr Entschluss verstärkt, hinzufahren und ihn kennen zu lernen, ob er damit einverstanden war oder nicht.
    Nachdem sie die unangenehme Aufgabe, ihm ihr Kommen mitzuteilen, so lange wie möglich hinausgeschoben hatte, wählte sie die Nummer, die an jenem Morgen auf ihrem Display aufgeleuchtet hatte. Viermal klingelte das Telefon, ehe jemand abnahm.
    »Jaa?«
    »Hier ist Maris Matherly-Reed.«
    »Himmel.«
    »Nein, Maris Matherly-Reed.«
    Darauf sagte er nichts, obwohl sein feindseliges Schweigen Bände sprach. Nicht einmal ein griesgrämiges Was wollen Sie denn? kam.
    »Ich dachte…« Sie hielt inne. Falsche Richtung. Lass ihm keinen Ausweg, Maris, nicht einmal, um mit der kleinen Zehe zu

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