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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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passiert?«
    »Weil ich mit dir schlafen werde, wenn ich dich weiter sehe.«
    »Wäre das denn so schrecklich?«
    »Überhaupt nicht. Es wäre…« Sie gab ihm einen tiefen Kuss. Ihr süßer Mund zerrte mit jener unterdrückten Leidenschaft an seinem, die er inzwischen schon erwartete. »Ich möchte ja«, flüsterte sie an seinen Lippen.
    »Ich möchte ja unbedingt, aber ich habe Enthaltsamkeit gelobt. Das kann ich nicht brechen. Deshalb kann ich mich nicht mehr mit dir treffen.«
    Ihm schien das gänzlich irrational, doch sie wollte sich nicht davon abbringen lassen. Wochen lang war er deprimiert und gereizt. Todd spürte, dass die aufkeimende Romanze plötzlich verwelkt und erloschen war, und behandelte ihn wie ein rohes Ei.
    Doch schließlich war seine Geduld erschöpft. »Himmel, nun bring’s mal hinter dich.« Er bestand darauf, dass man den Schmerz, den eine Frau verursacht hatte, nur durch eine andere kurieren könnte, und zerrte Roark buchstäblich aus ihrem Zimmer. In jener Nacht schliefen sie sturzbetrunken mit irgendeiner.
    Roark war zwar nicht »kuriert«, kam aber doch allmählich darüber hinweg, weil ihm gar nichts anderes übrig blieb. Und in der Retrospektive hatte sie mit allem Recht gehabt. Vielleicht nicht mit der Vorhersage über seinen sicheren Erfolg, das blieb noch abzuwarten, aber in allen anderen Punkten war sie außerordentlich weitsichtig gewesen.
    Am Semesterende wechselte sie auf ein College in der Nähe ihrer Heimatstadt, wo auch ihr Freund studierte. Roark wünschte ihr alles Gute und erklärte, ihr Schatz sei der glücklichste Mistkerl auf Gottes Erden. Errötend dankte sie ihm für das Kompliment und meinte, sie würde nach seinem Namen auf einem Buchumschlag Ausschau halten.
    »Ich werde deine Bücher dutzendweise kaufen und sie an alle meine Freunde verteilen und damit angeben, dass ich einmal mit dem großen Roark Slade gegangen bin.«
    Dies war der größte Schritt, den er oder Todd je in Richtung einer ernsthaften Romanze machten. Und doch schwirrten ihnen die Frauen durch den Kopf und heizten ihre Lust an. Und an jenem regnerischen Samstagabend war es ein Mädchen, das ihr Gespräch über Professor Hadleys grausam demoralisierende Kritik zum Erliegen brachte.
    Just als Roark Todd den Rat gab, sich nicht um Hadleys Kommentar zu kümmern – »Schließlich ist das nur seine persönliche Meinung«, – besaßen zwei Studentinnen tatsächlich die Kühnheit oder die Dreistigkeit, das mit Testosteron geschwängerte Heiligtum T.R.’s zu betreten.
    Todd, der mit dem Gesicht zur Türe saß, wechselte das Thema mit der Bemerkung: »Nun, ich vertrete jedenfalls die Meinung, dass die da ein heißer Ofen ist.«
    Roark warf verstohlen einen Blick über die Schulter auf die beiden Mädchen. »Welche?«
    »Blauer Pulli. Echte Tic Tacs.« Das war ihre Geheimbezeichnung für deutlich hervortretende Brustwarzen.
    »Die ist echt heiß«, pflichtete Roark bei. Todd grinste sie an, und sie grinste zurück. Roark sagte: »He, Christie.«
    »Ach, Roark, hi.« Ihre gedehnte Aussprache machte die kurzen Wörter gut dreimal so lang. »Wie geht’s?«
    »Super. Und dir?«
    »Könnte nicht besser sein.«
    Als sich Roark wieder umdrehte, fluchte Todd in seinen Bierkrug. »Du Scheißkerl. Ich hätt’s wissen müssen.« Roark nippte nur lächelnd am Bier.
    Todd fielen noch immer die Augen aus dem Kopf. »Die ist ein scharfes Weib. Kann mich nicht erinnern, dass du je mit ihr ausgegangen wärst.«
    »Sind wir auch nicht.«
    »Eine Zufallsbekanntschaft?«
    »So was Ähnliches.«
    »Meine Fresse«, spottete Todd, »du hast sie gebumst.«
    »Ich…«
    »Etwa nicht?«
    »Vielleicht. Ein Mal. Glaube ich. Vielleicht haben wir auch nur auf einer Party miteinander angestoßen.«
    Die Mädchen erhielten inzwischen von mehreren anderen Gästen Anweisung zum zielgenauen Einlochen. Für diese Lektion musste man sich über den Billardtisch beugen, was Todd eine anatomische Perspektive von Christie bot, die ihm tatsächlich ein Stöhnen entlockte.
    »Verdammt.«
    »Versuch, nicht zu sabbern, okay?«, ermahnte Roark.
    »Das ist peinlich.«
    Er rutschte aus der Nische und begab sich zu der lachenden Gruppe. Unter den verärgerten Blicken der übrigen Männer nahm er Christie beim Ellbogen und schob sie zur Nische hinüber. »Christie, das ist Todd, mein Zimmergenosse. Todd, das ist Christie.«
    Roark scheuchte sie auf seine Nischenseite, so dass sie Todd gegenüber saßen. »Hi, Christie.«
    »Hi.«
    »Möchtest du ein

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