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Envy-[Neid]

Envy-[Neid]

Titel: Envy-[Neid] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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immer endete seine Suche bei diesem Tag. Die Monate nach jenem Dienstag vor Thanksgiving verbrachte Roark mit Nachdenken über Professor Hadley und über seine persönliche Lektion aus dieser beschämenden Erfahrung. Immer wieder beschäftigte er sich in Gedanken mit allem , was ihn Leslie gelehrt hatte, als Mann wie als Schriftsteller. Und das nahm viel Zeit in Anspruch. Einen Gedanken verbannte er jedoch restlos: den an seinen besten Freund Todd und was er getan hatte.‹«
    Als Parker geendet hatte, starrte er den letzten Satz eine Weile an, ehe er das Blatt aus den Fingern fallen und zu den anderen hinunterschweben ließ. Inzwischen übersäten die Seiten den Boden rings um den Rollstuhl.
    Ohne einen Blick auf Maris sagte er leise: »Das war’s so weit.«
    Langsam streckte sie die Beine aus und setzte die Füße auf den Boden. Ihre Handflächen glitten über die Oberschenkel. Dann faltete sie die Hände leicht zusammen, holte mit hochgezogenen Schultern tief Luft und atmete stoßweise aus.
    »Na schön, Parker. Obwohl es weder den Firmenregeln, noch meinen eigenen entspricht, werde ich dir einen Vorschuss von zehntausend Dollar geben, nur damit du dieses Manuskript fertig schreibst. Nach seiner Fertigstellung werden wir über Vertragsbedingungen verhandeln. Solltest du unsere Bedingungen ablehnen und das Buch anderswo verkaufen, müssen diese zehntausend nach der ersten Abrechnung zurückgezahlt werden, die du von einem anderen Verleger erhältst. Wenn du damit einverstanden bist, werden die ersten zehntausend auf den Vorschuss angerechnet, auf den wir uns letztlich einigen. In der Zwischenzeit schlage ich vor, dass du dir einen Agenten besorgst.«
    »Und ich schlage vor, dass du auf den Boden der Tatsachen kommst.«
    »Ist das ein Nein?«
    »Fünfundzwanzigtausend. Und die decken kaum meine Ausgaben. Schließlich muss ich Tonerkartuschen und Papier für meinen Drucker kaufen.«
    »Ziemlich teures Papier«, sagte sie amüsiert. »Fünfzehn. Da ich nicht einmal ein Expose habe, ist das ein großer Vertrauensbeweis.«
    Das ließ er sich mehrere Sekunden durch den Kopf gehen. »Fünfzehn, ohne diese Erstabrechnungsklausel. Außerdem dürfen diese fünfzehn nicht auf den endgültig vereinbarten Vorschuss angerechnet werden. Mit anderen Worten: Diese fünfzehn gehören auf alle Fälle mir. Falls sich Matherly Press einen Wetteinsatz von fünfzehn Riesen nicht leisten kann, solltet ihr morgen zusperren.«
    Selbstverständlich hatte er Recht. Jede weitere Diskussion hätte nur dem Zweck gedient, ihr Gesicht zu wahren. Heftiges Feilschen konnten sie sich für die eigentlichen Vertragsverhandlungen aufsparen.
    »Abgemacht. Wenn ich wieder in New York bin, lasse ich von unserer Rechtsabteilung eine Vereinbarung entwerfen. In der Zwischenzeit haben wir einen mündlichen Vertrag, wie es unter Ehrenmännern üblich ist.« Sie streckte ihre Hand aus.
    Er nahm sie und zog sie näher zu sich. »Du bist kein Ehrenmann, das kann man drehen und wenden, wie man will.«
    Sie beugte sich noch weiter vor, wodurch sie ihr Gesicht nah an seines brachte, und flüsterte: »Du auch nicht.«
    Lachend ließ er ihre Hand los. »Ins Schwarze getroffen. Möchtest du den Rest mitnehmen?« Er deutete auf die am Boden verstreuten Blätter.
    »Bitte. Ich möchte sie gerne meinen Vater lesen lassen.«
    »Und was ist mit deinem Mann?«
    »Noah kümmert sich normalerweise um die kaufmännischen Dinge und überlässt die inhaltlichen mir.
    Angesichts meines intensiven persönlichen Engagements für dieses Buch bin ich jedoch überzeugt, dass auch er es lesen möchte.«
    Parker rollte seinen Stuhl zurück, damit sie sich hinknien und die Seiten aufsammeln konnte. »Ich würde ja gern helfen, aber…«
    »Macht nichts.«
    »… so gefällt’s mir besser. Übrigens hatte ich schon gewisse Tagträume, in denen du vor mir kniest.«
    »Und herumkrieche?«
    »Auch das.«
    Sie schaute zu ihm hoch. Hätte sie das nur unterlassen. Er lächelte nicht. Das war kein Scherz. Diese Bemerkung ging weit über seine typischen versteckten Anspielungen hinaus.
    »Schmutzige Tagträume. In manchen Staaten würde man mich dafür verhaften.«
    »Hör auf, Parker.«
    »Okay, ich tu’s.«
    »Danke.«
    »Wenn du aufhörst, so auszusehen.«
    »Wie denn?«
    »Zum Vögeln schön.«
    »Das ist kein Wort.«
    »Schön? Doch.«
    »Ich sollte dich wegen sexueller Belästigung anzeigen.«
    »Würde ich abstreiten.«
    »Das ist auch der einzige Grund, warum ich’s nicht mache.« Mit

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