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Enwor 10 - Die verbotenen Inseln

Enwor 10 - Die verbotenen Inseln

Titel: Enwor 10 - Die verbotenen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zappelnder winziger Körper aussah, obwohl er sich verzweifelt einzureden versuchte, daß das nicht möglich war, daß in diesen Hunderten und Aberhunderten von Eiern noch kein wirkliches Leben sein
konnte,
denn sie waren erst wenige Tage alt. Er trat auf den Daij-Djan zu, senkte die Hand auf das Schwert und blieb abrupt stehen, als sich das Ungeheuer nach einem zweiten
    Ei bückte und es aus der Truhe nahm.
    Nicht! flehte er. Ich bitte dich!
    Wieder zögerte der Daij-Djan; und diesmal länger als das erste Mal. Seine Kralle schloß sich abermals um das Ei, aber er zerstörte es nicht, sondern blickte Skar nur durchdringend an. Du bittest mich, Bruder? flüsterte er. Worum? Um das Leben dieser Tiere, das noch nicht einmal eines ist?
    Sie sind keine Tiere! protestierte Skar. Sie haben nichts mit dir und mir zu tun! Laß sie in Ruhe.
    Aber du täuschst dich, sagte der Daij-Djan. Sie haben
alles
mit dir und mir zu tun. Sie sind der Grund, aus dem ich erschaffen wurde. Aus dem
wir beide
erschaffen wurden, Bruder. Sie zu vernichten, existieren wir.
    Seine Hand schloß sich mit einem Ruck um das Ei und zerquetschte es wie das erste.
    Skar schrie auf, riß sein Schwert aus dem Gürtel und warf sich mit einem zweiten, gellenden Schrei auf die Bestie.
    Der Daij-Djan wich seinem Hieb aus wie ein Schatten. Die Klinge fuhr mit einem schmetternden Schlag in den offenstehenden Deckel der Truhe und spaltete ihn, und die Erschütterung ließ fast ein Dutzend der kostbaren Eier aus ihren Gestellen rutschen. Zwei oder drei von ihnen zerbrachen, als sie auf dem Boden der hölzernen Truhe aufschlugen.
    Der Daij-Djan lachte böse, drehte sich fast gemächlich um und näherte sich der zweiten Kiste, und Skar schrie wie unter Schmerzen auf, setzte ihm nach und hob seine Waffe zu einem mit aller Macht geführten, beidhändigen Hieb.
    Er hatte vergessen, daß er nur noch eine Hand hatte. Als er zuzugreifen versuchte, prallte sein Armstumpf mit aller Macht gegen den stählernen Griff des Schwertes, und diesmal schrie er vor Schmerz auf. Er taumelte, fühlte sich plötzlich von unmenschlich starken Händen gepackt und durch die Luft geschleudert. Der Aufprall hätte ihm alle Knochen im Leibe zerbrochen, wäre er wirklich und nicht nur im Traum angegriffen worden, und hätte nicht ein Busch dem Sturz die ärgste Wucht genommen.
    Aber auch so schoß ein entsetzlicher Schmerz durch seinen Rücken und nahm ihm den Atem. Für Sekunden wogten rote und graue Nebel vor seinen Augen, und er kämpfte — absurd genug — gegen die Bewußtlosigkeit.
    Als er wieder sehen konnte, packte die Klaue des Daij-Djan seine Brust und riß ihn mit brutaler Kraft in die Höhe. Das Gesicht der Sternenbestie schwebte dicht vor dem seinen, vor Haß und Wut zu einer Grimasse verzerrt, und seine Stimme kreischte etwas, das er nicht verstand.
    Skar schrie auf, ballte die Hand zur Faust und schlug mit der furchtbaren Gewalt zu, die nur Todesangst oder absolute Wut hervorbrachte. Er spürte, daß er traf und irgend etwas in der schuppigen
    graugrünen Fratze vor ihm zerbrach, und
begriff, daß er nicht mehr träumte.
    Das Gesicht vor ihm gehörte nicht dem
Daij-Djan,
sondern Titch, und auch die Hand, die ihn in die Höhe gerissen hatte, war die des Quorrl. Sonderbarerweise lag er in dem gleichen, stacheligen Busch, in den ihn der
Daij-Djan
in seinem Traum geschleudert hatte, und auch das Schreien des Ungeheuers war noch immer in seinen Ohren, nur daß es jetzt Titchs Stimme war, die wie von Sinnen brüllte, und
seine
Faust, die ihn gepackt hatte und schüttelte. Skar versuchte sie beiseite zu schieben, aber das hätte er nicht einmal geschafft, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen wäre. Der Quorrl tobte wie ein Besessener. Sein Gesicht war aufgeplatzt und voller Blut, wo ihn Skars Faust getroffen hatte, und in seinen Augen loderte ein Ausdruck, der an Mordlust grenzte.
    »Du!«
brüllte er.
»Was hast du getan?! Warum hast du das getan?!»
Er schleuderte Skar zu Boden, riß ihn sofort wieder in die Höhe und warf ihn mit solcher Wucht gegen einen Baum, daß er vor Schmerz fast das Bewußtsein verlor. Wie durch einen Nebel aus Blut und treibenden schwarzen Schlieren sah Skar, wie er das Schwert aus dem Gürtel hob und in die Höhe riß.
    Aber er schlug nicht zu. Plötzlich begannen seine Hände zu zittern. Er ließ die Waffe fallen, taumelte einen Schritt zurück und hob die Hände, in einer hilflosen, fast verzweifelt wirkenden Geste. »Warum?« wimmerte

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