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Enwor 11 - Das elfte Buch

Enwor 11 - Das elfte Buch

Titel: Enwor 11 - Das elfte Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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es von den Sternen geschickt haben.«
    »Ja, das sagt man.« Skar nahm dem Mädchen das
Tschekal
aus der Hand und schob es wieder in seine Scheide zurück. »Und andere wieder behaupten, dass unsere Vorfahren selbst es von den Sternen mitgebracht haben.« »Unsere Vorfahren?« Esanna blinzelte. »Wie können sie zu den Sternen gereist sein? Es sind nur Lichter am Himmel. Und außerdem wohnen die Götter dort oben.«
    »Vielleicht ist dieser Unterschied gar nicht so groß, wie du meinst.« Skar stand auf und ging ein paar Schritte, um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Während er mit dem Mädchen sprach, hatte sich eine Schwere in seinen Gliedern ausgebreitet, die ihm missfiel. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und durfte müde sein, aber nicht so müde. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm.
    »Dieses Schwert.« Esanna deutete auf den ziselierten Griff des
Tschekal.
»Werdet Ihr es benutzen?«
    »Nur wenn ich muss.«
    Esanna schüttelte den Kopf. »Das meine ich nicht. Um uns zu verteidigen.«
    »Verteidigen?« Skar blieb stehen. »Gegen wen?«
    »Gegen die Quorrl. Mein Vater hat gesagt, dass Ihr hier seid, um dem
Ruf zu
folgen. Aber er will Euch trotzdem bitten für eine Weile hier bei uns zu bleiben.«
    »Dein Vater hat dir vor allem gesagt, dass du nicht hierher kommen und unseren hohen Gast belästigen sollst.«
    Roun schob die Tür mit dem Fuß hinter sich zu, bedachte seine Tochter mit einem strafenden Blick und trug das Tablett zum Tisch, das er mit hereingebracht hatte. Es enthielt eine Schale mit Fleisch, mehrere Scheiben dünn geschnittenen schwarzen Brotes und einen Becher Wein. Ohne ihn probieren zu müssen, wusste Skar, dass er dünn und viel zu süß war.
    »Bitte verzeiht meiner Tochter, Herr. Sie hat…«
    »… mich bestens unterhalten«, sagte Skar, während er Esanna verschwörerisch zublinzelte. »Ich sollte dir böse sein, dass du sie mir vorenthalten hast, Roun. Sie ist ein sehr aufgewecktes Kind.«
    Roun lächelte nervös und deutete auf das Tablett. »Euer Essen, Herr.« Er schien geradezu krampfhaft darum bemüht zu sein, das Thema zu wechseln. Der Grund dafür war nicht besonders schwer zu erraten.
    Skar nahm wieder Platz, schlug seinen Mantel zurück und begann ohne sonderlichen Appetit zu essen. Er war hungrig, aber er musste sich trotzdem beinahe zwingen jeden einzelnen Bissen herunterzuwürgen. In seinem Mund war noch immer der gleiche schlechte Geschmack, mit dem er am Morgen aufgewacht war.
    »Es schmeckt Euch nicht, Herr«, sagte Roun, nachdem er ihm eine Weile schweigend zugesehen hatte.
    »Das Essen ist gut«, erwiderte Skar. »Es liegt nicht daran, sondern an mir.« Er schob das Tablett davon, obwohl er kaum die Hälfte des Fleisches und gerade eine Scheibe Brot verzehrt hatte; wenige Bissen, die seinen Hunger mehr geweckt als gestillt hatten. Trotzdem spürte er, dass er nichts mehr herunterbekommen würde. Er wiederholte noch einmal in Gedanken, was ihm schon längst klar war: Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Andererseits: Für einen Mann, der eigentlich tot sein sollte, befand er sich in einer erstaunlich guten Verfassung.
    »Seid Ihr krank?«, erkundigte sich Roun besorgt. »Wahrscheinlich nur müde«, antwortete Skar. »Ich war lange unterwegs. Alles, was ich brauche, ist ein wenig Ruhe. Selbst ein Satai wird dann und wann einmal müde.«
    »Ihr könnt hier bleiben, so lange Ihr wollt«, sagte Roun.
    »Es ist uns eine Ehre, Euch Unterkunft zu gewähren.«
    »Und während ich mich ausruhe, könnt ihr weiter versuchen mich zum Bleiben zu überreden.« Skar lächelte matt. »Erzähl mir etwas über euch, Roun. Ihr seid noch nicht lange hier, nicht wahr?«
    »Wir sind Digger«, antwortete Roun. »Man findet viel
Kaol
in der Nähe des Sturzes.«
    Skar hatte weder eine Ahnung, was ein Digger war, noch Kaol. Aber er hütete sich eine entsprechende Frage zu stellen. Er benahm sich ohnehin schon auffälliger, als gut war. Stattdessen sagte er: »Und eine Menge Quorrl.«
    Roun fuhr ganz leicht zusammen und unterdrückte im letzten Moment ein nervöses Lächeln.
    »Lassen wir es gut sein«, sagte Skar. »Ich bin müde. Vielleicht setzen wir das Gespräch fort, wenn ich mich ausgeruht habe.«
    »Selbstverständlich, Herr«, sagte Roun hastig. »Verzeiht.
    Ich wollte Euch nicht bedrängen.«
    Skar verdrehte innerlich die Augen, aber er widersprach nicht mehr. Dafür war er viel zu müde. Er hatte mit einem Mal Mühe Rouns Worten zu folgen, ja, selbst die Augen offen zu

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