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Enwor 4 - Der steinerne Wolf

Enwor 4 - Der steinerne Wolf

Titel: Enwor 4 - Der steinerne Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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heran, riß eine blutige Schramme in Skars Oberarm und ließ ihn zurücktaumeln.
    Dann waren sie über ihm — sieben, acht von Tantors Männern, die gleichzeitig und wild entschlossen auf ihn eindrangen und ihn zurücktrieben. Skar wehrte sich verzweifelt, aber er spürte, daß er kaum eine reelle Chance hatte. Seine Gegner waren keine gedungenen Mörder und Straßenräuber, sondern Krieger, Männer, die fast ebenso gut mit ihren Waffen umzugehen wußten wie er und genau wußten, wie gefährlich der Mann war, dem sie gegenüberstanden. Und er hatte einfach nicht genug Platz, um seine überlegene Kampftechnik so anzuwenden, wie es notwendig gewesen wäre.
    Schritt für Schritt wurde er zurückgedrängt. Die Hiebe und Stiche prasselten immer rascher auf ihn herab, und mehr als einer durchbrach seine Deckung. Schon nach wenigen Sekunden blutete er aus zahlreichen schmerzenden Wunden. Er spürte bereits, wie seine Kräfte nachließen. Er schlug zu, duckte sich, parierte mit einer verzweifelten Bewegung drei, vier Hiebe gleichzeitig und tötete mit einem blitzschnellen Konter einen Krieger, dessen Platz aber beinahe augenblicklich von einem anderen eingenommen wurde. Schließlich stand er mit dem Rücken zur Wand, eingekreist von fast einem Dutzend Thbarg. Seine Hände zitterten. Ein Stich hatte seine Seite aufgerissen; der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen.
    »Gib auf, Satai!« keuchte einer der Thbarg. Die Männer wichen zurück — kaum mehr als einen halben Schritt, gerade genug, um aus der Reichweite seines Schwertes zu sein —, aber der Halbkreis aus Schwertern und Dolchen, in dessen Zentrum er sich befand, lockerte sich nicht.
    »Gib auf!« sagte der Mann noch einmal. »Du hast keine Chance mehr!«
    Skar rang keuchend nach Atem. Das Gesicht des Mannes war bleich. Er blutete aus einem häßlichen gezackten Schnitt auf der Wange, und das Schwert in seinen Händen zitterte. Er hatte Angst. Aber Gegner, die Angst haben, das hatte Skar in langer schmerzlicher Erfahrung erlernt, waren die gefährlichsten.
    Aus dem Haus drang ein gellender Schrei, ein Laut, wie ihn Skar schon unzählige Male gehört hatte, ohne daß er jemals seinen Schrecken verloren hätte. Der Todesschrei eines Menschen. Tantors Schrei.
    Für eine endlose, schreckliche Sekunde legte sich Schweigen wie ein erstickender Mantel über den winzigen Hinterhof. Selbst das Atmen der Männer war nicht mehr zu hören. Der Thbarg erbleichte noch mehr, sah unsicher zu der zerborstenen Tür, durch die Skar gekommen war, und senkte das Schwert um eine Winzigkeit. Ein dumpfes, polterndes Krachen ließ das Haus erbeben, ein Geräusch, als breche etwas Gewaltiges, Großes rücksichtslos durch Wände und Balken. Ein Teil des Daches sackte lautlos nach innen, und der Himmel flammte plötzlich im grellroten Widerschein lodernden Feuers. Der Boden zitterte.
    Skar ließ sich einfach zur Seite fallen. Zwei, drei der Krieger rissen in einer instinktiven Bewegung ihre Waffen hoch und drangen erneut auf ihn ein, aber ihre Reaktion kam zu spät.
    Der Faustschlag eines zornigen Gottes traf das Gebäude. Die Rückwand barst in einer Explosion von Steinen, Kalk, Holzsplittern und Flammen auseinander. Die Männer schrien auf, brachen, von wirbelnden Trümmerstücken oder Flammen getroffen, zusammen oder suchten ihr Heil in der Flucht. Ein flammenspeiendes schwarzes Ungeheuer brach aus dem Gebäude hervor, ein zorniger Gott, gekleidet in einen Mantel aus Haß und dem Feuer der Sterne. Skar schlug schützend den Unterarm vor die Augen, als der Wolf mit einem gewaltigen Satz über ihn hinwegsprang.
    Der Boden dröhnte, als das steinerne Ungeheuer zwischen den Kriegern aufprallte. Ein Ring aus Flammen strebte mit trügerischer Langsamkeit von dem Wolf weg über den Hof, erfaßte zwei, drei Thbarg und verwandelte sie in lebende Fackeln. Skar tastete blind nach seinem Schwert, stemmte sich hoch und wankte los.
    Die Hitze schlug wie eine glühende Pranke nach ihm und ließ ihn aufschreien.
    »Skar! Hierher!«
    Hergers Stimme ging im Schreien der Männer und dem Brüllen der Flammen beinahe unter. Skar blieb stehen, sah sich gehetzt um und erkannte den Schmuggler am gegenüberliegenden Rand des Hofes. Herger stand geduckt unter einer niedrigen, halb offenstehenden Tür, gestikulierte verzweifelt mit beiden Händen und schrie etwas, das Skar nicht verstand. Ein Thbarg taumelte auf ihn zu, brennend, brach in die Knie und starb, ehe er die halbe Strecke zurückgelegt hatte.
    Skar

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