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Enwor 4 - Der steinerne Wolf

Enwor 4 - Der steinerne Wolf

Titel: Enwor 4 - Der steinerne Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und Waffen. Sehr viele Waffen. Die einzige Konzession an die Bequemlichkeit war ein niedriger, mit Kissen und Felldecken übersäter Diwan, der von einem halben Dutzend glühender Kohlebecken eingerahmt wurde. Laynanya ging rasch darauf zu, ließ sich mit einer erschöpften Bewegung auf den Diwan nieder und machte eine einladende Bewegung, als sie sah, daß Skar zögerte.
    »Setz dich zu mir, Skar«, sagte sie. »Es sei denn, du ziehst den nackten Boden als Sitzgelegenheit vor.«
    Skar sah sich unschlüssig um. Es widerstrebte ihm, sich neben sie zu setzen — es wäre ihm wie eine Geste von Vertraulichkeit vorgekommen, die ihm nicht zustand.
    Laynanya lachte, und Skar fiel plötzlich auf, wie sehr sie sich verändert hatte, seit sie diese Höhle betreten hatten. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber die Wandlung war überdeutlich. Draußen, in der Höhle, war sie nichts anderes als Laynanya, die
Errish,
gewesen, ein lebendes Symbol, die Führerin der Rebellen. Hier diese ungastliche Höhle war ihr Zuhause, wahrscheinlich der einzige Ort, an dem sie einfach Mensch sein durfe. Sie wirkte plötzlich viel lebendiger.
    Er zuckte mit den Achseln und ließ sich neben ihr nieder, rückte aber so weit von ihr ab, wie es möglich war. Laynanya ließ sich nach hinten sinken, richtete sich aber sofort wieder auf, als sich diese Stellung als zu unbequem erwies. Skar griff impulsiv nach einem Kissen und reichte es ihr. Laynanya nickte dankbar.
    »Wo sind ... die anderen?« fragte er zögernd.
    »Legis und dein ... Begleiter? Sie kommen gleich. Die Wachen werden sie rufen. Während wir warten, kannst du deine Fragen stellen.«
    Skar fröstelte. Nicht einmal die dicht nebeneinander brennenden Kohlefeuer vermochten die Kälte vollends zu vertreiben. Der Stoff, auf dem er saß, war klamm, und für einen Moment war es wie in Velas Festung — er glaubte das Gewicht der unzähligen Tonnen Fels, die über ihm lasteten, beinahe körperlich zu spüren. Sein erster Eindruck war richtig gewesen — er würde hier nicht leben können, ohne verrückt zu werden. Nicht einmal wenige Tage. »Du hast... Vela erwähnt«, begann er zögernd. Er war plötzlich nervös. Laynanyas Bereitschaft, auf seine Fragen zu antworten, stimmte ihn mißtrauisch. Sie wußte alles über ihn, wenigstens all das, was für sie von Interesse war, aber er war immer noch ein Fremder für sie.
    »Nicht ich«, verbesserte ihn die
Errish.
»Du. Ich habe ihren Namen aus deinem Mund das erste Mal gehört.«
    »Du kennst sie nicht?«
    »Natürlich kenne ich Vela.« Laynanyas Stimme klang ein wenig ungeduldig, und Skar hätte in diesem Moment viel dafür gegeben, einen Blick durch den grauen Schleier vor ihrem Gesicht erhäschen zu können. »Sie war eine
Errish
wie ich, und wir kennen uns alle. Wir sind nicht mehr viele, Skar. Sie wurde ausgestoßen, weil sie ihren Drachen verlor. Das Leben einer
Errish
währt nur so lange wie das ihres Tieres.« Sie setzte sich auf, legte die Hand in einer unbewußten, schmerzerfüllten Bewegung auf den Bauch und zog sie hastig wieder zurück, als sie seinen Blick bemerkte. »Wir sprechen von der Vela, die jetzt irgendwo in Elay sitzt und ihre Fäden spinnt. Ich wußte nicht, daß sie es war. Aber das, was ich inzwischen weiß, und das, was du berichtet hast, runden das Bild ab.«
    »Du hast sie ... nicht gesehen?«
    Laynanya lachte, als hätte er etwas ungemein Dummes gesagt. »Niemand hat sie gesehen«, sagte sie. »Keiner von denen, die hier sind. Auf dem Thron von Elay sitzt noch immer Margoi, die Ehrwürdige Mutter. Aber es ist nicht mehr Margoi. Sie ist nicht mehr... nicht mehr die, die sie war, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Skar war sich dessen nicht ganz sicher, aber er nickte. »Du meinst, Vela beherrscht ihren Geist?«
    Laynanya überging seine Frage. »Du sagst, es wäre vier Monate her, seit ihre Armee vernichtet wurde und sie aus Cosh geflohen ist?«
    »Ungefähr.«
    »Dann hat sie nicht viel Zeit verloren. Das Beste wird sein, ich erzähle dir die ganze Geschichte — viel ist es nicht, was ich zu sagen habe.« Wieder schwieg sie einen Moment, und als sie weitersprach, war ihre Stimme leise und beinahe ausdruckslos und so monoton, daß Skar die mit letzter Kraft erzwungene Beherrschung dahinter spürte. Er wußte nicht, was diese Frau erlebt hatte, aber es mußte ihr große Qual bereiten, die Erinnerungen noch einmal wachzurufen und alles noch einmal zu durchleben.
    »Die Quorrl überschritten unsere Grenzen«,

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